Ratgeber Beitrag im Wohnen.de MagazinHeizung und Energie

 


Der Themenkomplex Heizung und Energie spielt im Zusammenhang mit den Wohngebäuden eine große Rolle. Damit wir uns zu jeder Jahreszeit in der Wohnung richtig wohlfühlen können, ist u. a. eine gewisse Raumtemperatur erforderlich. Um die notwendige Wärme in den Zimmern der Wohnung zu erzeugen, werden verschiedene Arten von Heizungen eingesetzt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von den so genannten Wärmeerzeugern.

Auch wenn heutzutage bereits verschiedene alternative Energien zum Heizen unserer Wohnungen zur Verfügung stehen, wird der Großteil der Wohnungen in Deutschland immer noch durch Wärmeerzeuger versorgt, die mit fossilen Energieträgern wie Gas arbeiten.

Wärmeerzeuger in deutschen Wohnungen - welche Energie bzw. welche Art von Heizung wird genutzt? (Stand 01/2018)

Beschäftigt man sich mit Neubauten, zeigt sich ein abweichendes Bild. Hier belegen zwar die Gas´-Heizsysteme ebenfalls die Spitzenposition, vergleicht man die Zahlen allerdings mit den Werten aus dem Jahr 2005 stellt man fest, dass die Entscheidung zum Einbau von Gasheizungen rückläufig sind. – 2005 kamen mit Gas befeuerte Heizungsanlagen noch bei 74% aller Projekte zum Einsatz.

Wie werden Neubauten in Deutschland geheizt? - Verteilung der Wärmeerzeuger in Neubauten - Grafik

Wieso ist Gas bzw. Erdgas als Energieträger bzw. als Brennstoff für die Heizung so beliebt?

Brennstoff Erdgas - Warum sind Gasheizungen so beliebt?Ein Vorteil bei der Entscheidung für eine Gasheizung besteht darin, dass das Erdgas per Leitung ins Haus „geliefert“ wird. Für Gas ist dementsprechend – anders als für Heizöl oder Holzpellets – kein zusätzlicher Lagerraum im Gebäude erforderlich. Durch den direkten Anschluss des Hauses an die Gasleitung steht der Brennstoff so permanent zur Verfügung. Man braucht sich keine Gedanken um den „Vorrat“ zu machen und muss nicht schauen, dass man rechtzeitig bestellt, um nicht auf einmal in der kalten Wohnung zu sitzen.

Damit man Erdgas zum Heizen der Wohnung nutzen kann, braucht man die bereits beschriebene Gasleitung bzw. einen Anschluss an ein vorhandenes Gasleitungssystem. Die Kosten hierfür kalkuliert der lokale Energieversorger entsprechend der örtlichen Gegebenheiten.

Wenn aus technischen oder finanziellen Gründen ein Anschluss an die Erdgasversorgung nicht möglich ist, was beispielsweise bei einem Haus im Außenbereich bzw. in ländlicher Umgebung der Fall sein kann, kann man sich trotzdem für eine Gasheizung entscheiden. Hier bietet sich der Betrieb mit Flüssiggas an. Nachteil dabei ist, dass man einen entsprechenden Tank für das Flüssiggas haben muss. Dieser kann oberirdisch oder unterirdisch im Freien aufgestellt werden und dient als Lager für das per Tankwagen angelieferte Flüssiggas. Hier muss man dann schon darauf achten, dass rechtzeitig Flüssiggas nachbestellt wird, wenn der Vorrat zur Neige geht.

Generell kann man festhalten, dass bei einer fachmännisch installierten Gasheizungsanlage, die regelmäßig gewartet wird, keine Sicherheitsrisiken bestehen.

Bei den Gasheizungen gibt es sehr kompakte Modelle, die sich an der Wand aufhängen lassen, so dass der Platzbedarf insgesamt auf ein Minimum reduziert werden kann.

Wer sich für ein mit Erdgas befeuertes Heizungssystem entscheidet, kann das Gas zudem auch in der Küche nutzen und damit einen Gasherd betreiben.

Was spricht für oder gegen eine Ölheizung?

Für wen ist das Heizen mit Öl interessant? Wieso gibt es immer weniger Ölheizungen?Wie man an den Zahlen oben in den Grafiken erkennen kann, spielt das Heizen mit Heizöl in neugebauten Wohnungen kaum noch eine Rolle. Dieses hängt damit zusammen, dass für eine Ölheizung größere Lagerbehälter (Tanks) untergebracht werden müssen. Auch der Kessel selbst ist meist bodenständig konstruiert und benötigt daher ebenfalls eine gewisse Stellfläche.

Die Entscheidung für eine mit Heizöl befeuerte Heizung bedeutet entsprechend einen Verzicht auf einen Teil der umbauten Fläche des Neubaus, womit sich nur wenige Bauherren angesichts hoher Baukosten anfreunden können. Zudem werden Ölheizungen und Heizöl-Tanks in der Regel im Keller untergebracht und es gibt heutzutage vermehrt Wohngebäude, die nicht unterkellert sind, so dass dieser Raum gar nicht erst zur Verfügung steht.

Weiterhin ist es so, dass die meisten Kessel von Ölheizungen eine Mindestheizleistung von etwas 10 Kilowatt aufweisen, was für Niedrigenergiehäuser viel zu hoch ist und weshalb die Installation einer Ölheizung in ein derartiges Haus nicht ganz einfach zu realisieren ist.

Bewohner von Altbauten entscheiden sich oft auch bei einer Heizungsmodernisierung erneut für eine Ölheizung, wenn sie in der Vergangenheit die Vorteile dieses Heizungssystem zu schätzen wussten. So hat man bei einer mit entsprechenden Lagertanks ausgestatteten Ölheizung in der Regel den benötigten Brennstoffvorrat für mindestens zwei komplette Heizperioden direkt im eigenen Haus. Darüber hinaus lässt sich beim Kauf des Brennstoffs gutes Geld sparen, wenn man den richtigen Zeitpunkt abpasst, wenn die Heizölpreise gerade ein besonders niedriges Niveau erreicht haben. Weiteres Geld lässt sich meist zusätzlich sparen, wenn man den Tankwagen gemeinsam mit mehreren Nachbarn bestellt und so im Verbund eine größere Menge Brennstoff  mit nur einer einzigen Anfahrt vom Brennstoffversorger anliefern lassen.

Heizen mit Holz

Heizung mit Holz betreibenIm Bereich der modernen Holzheizungen verbreiten sich vor allem Pelletheizkessel in den letzten Jahren verstärkt. Dabei gibt es auch Kesselmodelle, die sich sowohl mit Holzpellets als auch mit Scheitholz befeuern lassen, so dass man sich bei der Entscheidung für eine Holzheizung etwas Flexibilität bei der Auswahl des Brennstoffes bewahren kann.

Bei einem mit Holzpellets betriebenen Heizungssystem gibt es ein Vorratslager für die Pellets, welches im Gebäude oder aber auch in Gebäudenähe aufgestellt werden kann. Über eine entsprechende Förderleitung wird der Heizkessel dann automatisch mit dem Brennstoff versorgt, so dass der Komfort für den Betreiber ähnlich hoch wie bei einer Ölheizung ausfällt.

Hinsichtlich der regelmäßigen Pflege und Wartungen geht mit einer holzbefeuerten Heizungsanlage allerdings ein höherer Aufwand einher. Der Naturbrennstoff verbrennt nicht rückstandlos, so dass Ascheauffangbehälter sowie Heizkessel selbst regelmäßig geleert bzw. gereinigt werden müssen.

Die Entscheidung für eine Holzheizung erfolgt meist auch aus ökologischer Sichtweise. Hier kommt ein umweltfreundlicher, erneuerbarer Energieträger zum Einsatz, der meist sogar aus heimischer Produktion stammt und CO2-neutral verbrennt.

Verglichen mit Öl und Gas fallen die Kosten für die Holzpellets in der Regel auch deutlich günstiger aus, so dass sich der meist höhere Anschaffungspreis für die Heizungsanlage mit der Zeit bezahlt macht. Wer seine Heizung modernisiert kann zudem hohe Förderzuschüsse erhalten, wenn er sich für eine Pelletheizung entscheidet.

Was hat es mit den Wärmepumpen auf sich?

Wenn im Bezug auf das Heizungssystem eines Wohngebäudes die Rede von einer Wärmepumpe ist, sind damit üblicherweise so genannte Elektro-Wärmepumpen gemeint. Diese nutzen die überall in der Umwelt verfügbaren Wärmequellen wie Erdreich, Grundwasser oder Außenluft zum Heizen. Da die Temperaturen dieser Quellen allerdings verhältnismäßig niedrig ausfallen, setzt die Wärmepumpe zusätzliche Energie – in Form von Strom – ein, um das für das Heizen notwendige Niveau von ca. 35°C bis 55°C zu erzielen.

Allgemein kann man hinsichtlich der Wärmepumpen festhalten, dass das Heizen mit diesen umso günstiger ausfällt, je höher der Anteil der erneuerbaren Umweltenergien ist, den die Pumpe ausschöpft. Günstiger bedeutet in diesem Kontext vor allem, dass die Stromrechnung deutlich niedriger ausfällt.

Besonders verbreitet sind Luftwärmepumpen, da die Wärmequelle Luft verhältnismäßig leicht und günstig erschlossen werden kann. Für den Betrieb einer Erdwärmepumpe oder Grundwasserwärmepumpe muss man mit zusätzlichen Erschließungskosten für die erforderlichen Bohrungen rechnen.


Videos zu Heizung und zum Heizen:


Videos zur Energie und zur Stromversorgung:


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