Ratgeber Beitrag im Wohnen.de MagazinWas sind gute Polstermöbel?

 


Was zeichnet gute Polstermöbel aus?Aus der Wohnung sind Polstermöbel eigentlich kaum wegzudenken. Sie bilden in der Regel das Zentrum des Wohnzimmers und oft auch den zentralen Aufenthaltsbereich der gesamten Wohnung. Analog zur großen Bedeutung der Polstermöbel für das Leben im Alltag, fällt auch das Angebot an Polstermöbeln groß und umfangreich aus. Dementsprechend schwer gestaltet sich die Entscheidung für ein geeignetes Polstermöbel. Um Sie dabei zu unterstützen, gehen wir in diesem Artikel des Wohnen.de Ratgebers unter anderem der Frage „Was sind gute Polstermöbel?“ auf den Grund.


 

Was bedeutet Polstermöbel? – Einführung

Bevor wir uns mit der Frage nach guten Polstermöbeln beschäftigen können, sollte zunächst klar sein, was Polstermöbel überhaupt sind.

Separiert man die beiden Wortbestandteile, erhält man „Polster“ und „Möbel“.

 

Definitionen:
Möbel, das
Substantiv, Neutrum
Einrichtungsgegenstand, mit dem ein Raum ausgestattet ist, damit er benutzt und bewohnt werden kann, der zum Sitzen, Liegen, Aufbewahren von Kleidung, Wäsche, Hausrat dient
https://www.duden.de/rechtschreibung/Moebel
Polster, das oder der
Substantiv, Neutrum oder Substantiv, maskulin
mit festem Stoff- oder Lederbezug versehene, elastische Auflage [mit Sprungfedern] auf Sitz- und Liegemöbeln o. Ä.
https://www.duden.de/rechtschreibung/Polster
Polstermöbel, das
Substantiv, Neutrum
gepolstertes Möbel
https://www.duden.de/rechtschreibung/Polstermoebel

 

Anhand der Definitionen lässt sich feststellen, dass es sich bei Polstermöbeln um funktionelle Einrichtungsgegenstände für die Wohnung handelt, die sich durch ein Polster bzw. eine Polsterung auszeichnen. Als Vollpolstermöbel bezeichnet man Möbel, deren Gestell im Sitz, im Rücken sowie an den Seitenteilen überpolstert und bezogen ist.

Wie bei den regulären Möbeln stehen auch bei den Polstermöbeln viele verschiedene Arten zur Einrichtung unterschiedlicher Wohnräume zur Verfügung. Einige Gruppen, welche das „Polster“ im Namen tragen, stellen wir jetzt kurz näher vor:

Polsterbett

Polsterbetten verfügen in der Regel über ein Kopfteil mit Polsterung, welches mit Stoff oder Leder bezogen ist. Darüber hinaus ist auch der Korpus des Bettes mit Stoff oder Leder bezogen und gelegentlich ebenfalls leicht gepolstert. Einige Polsterbetten bieten zudem ein Fußteil, welches auch über einen Bezug und je nach Modell über eine Polsterung verfügt. Auch die sehr populär gewordenen Boxspringbetten gehören aufgrund ihrer Gestaltung vielfach in die Kategorie der Polsterbetten. Darüber hinaus gibt es auch Bettmodelle, die „halb“ zu den Polstermöbeln zu rechnen sind, da sie über ein gepolstertes Kopfteil verfügen.

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Polsterecke

Als Polsterecke werden überwiegend vollgepolsterte Sofas bezeichnet, welche über Eck konstruiert sind und so Platz für mehrere Personen bieten. In der Ausführung bzw. Gestaltung gibt es zwischen den einzelnen Polsterecken-Modellen teilweise sehr große Unterschiede, die u.a. in der Anzahl der gebotenen Sitzplätze, der Ausgestaltung der Ecke sowie im seitlichen Abschluss (z.B. offen mit Rundung oder mit Armlehnen) erkennbar sind. Auch Polsterecken gibt es mittlerweile im Boxspring-Aufbau mit kombinierten Federkernen in der Polsterung sowie einer festen oder losen Auflage aus Schaumstoff (analog zum Topper beim Boxspringbett). Es gibt auch multifunktionale Polsterecken, welche sich nicht nur zum Sitzen, sondern auch zum Schlafen eignen. Bei derartigen Modellen gehört oft auch ein Bettkasten zur Ausstattung.

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Polstergarnitur

Werden verschiedene Polstermöbel einer Serie (identisch im Design) miteinander kombiniert, spricht man von einer Polstergarnitur. Eine klassische Zusammenstellung im Sinne einer Polstergarnitur ist, sind zwei voll-gepolsterte Sofas (Zweisitzer und Dreisitzer oder auch zwei Zweisitzer) in Kombination mit einem Sessel. Es wird aber auch eine Kombi von zwei Sesseln mit einem Sofa als Polstergarnitur bezeichnet. Die einzelnen Bestandteile einer Polstergarnitur können zusätzliche Ausstattungsmerkmale wie z.B. Relaxfunktionen oder eine Umbaumöglichkeit zum Bett aufweisen. Von der Polstergarnitur abzugrenzen ist die Kombination farblich und stilistisch passender Polstermöbel zu einer so genannten Polstergruppe.

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Polsterstühle

Das Gestell kann bei Polsterstühlen ebenfalls überpolstert oder aber sichtbar gehalten sein. Für die Polsterung von Stühlen kommen unterschiedliche Formen der so genannten Flachpolsterung zum Einsatz. Bei Polsterstühlen kann nur die Sitzfläche oder aber auch die Sitzfläche und Rückenlehne mit einer Polsterung versehen sein. Auch viele Bürostühle gehören zur Gruppe der Polsterstühle.

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Zusammenfassung – Was ist ein Polstermöbel?:

Ein Polstermöbel ist ein Einrichtungsgegenstand mit funktionalen Eigenschaften, der an einer oder mehreren Stellen über eine Polsterung verfügt. Die Polsterung dient dem Komfort. Sie verfügt je nach Art des Möbels über einen Federkern verfügen und wird durch einen „Bezug“ aus textilem Material oder Leder bzw. Kunstleder abgedeckt.

Wenn von Polstermöbeln die Rede ist, sind damit in erster Linie Sofas, Sessel und Wohnlandschaften für die Einrichtung des Wohnzimmers gemeint, auch wenn es noch diverse andere Möbelarten mit Polsterung (s.o.) gibt.


Wie werden Polstermöbel hergestellt?

Hintergründe zur Herstellung von Polstermöbeln.

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Polstermöbel setzen sich grob aus drei Komponenten zusammen: Gestell / Unterkonstruktion (mit Unterfederung), Polsterung und Bezug. Bei der Fertigung von Polstermöbeln kommen zur Herstellung der einzelnen Komponenten viele verschiedene Materialien zum Einsatz, so dass sich in der Summe eine große Bandbreite an unterschiedlichen Polstermöbeln eines Typs ergeben, die sich insbesondere durch ihre Qualität und ihre Eigenschaften von einander unterscheiden.

Zur handwerklichen Herstellung eines Polstermöbels benötigt man – analog zu den drei Bestandteilen dieser Möbelart – drei unterschiedliche Handwerker: Einen Tischler für das Gestell, einen Polsterer bzw. Raumausstatter für die Polsterung und einen Näher für den Bezug. Rein handwerklich gefertigte Polstermöbel haben aufgrund des hohen Aufwands einen entsprechend hohen Preis. Dafür stehen jedoch viele Möglichkeiten zur Individualisierung des Möbelstücks zur Verfügung.

Heutzutage werden viele Arbeitsschritte in der Herstellung von Polstermöbeln maschinell durchgeführt. Außerdem kommen nicht mehr nur Holzgestelle als Unterkonstruktionen in gepolsterten Möbeln zu Einsatz, sondern auch Gestelle aus Kunststoff, so dass keine Kenntnisse in der Holzbearbeitung bzw. Holzverarbeitung erforderlich sind. Größtenteils industriell produzierte Polstermöbel werden in hohen Stückzahlen produziert, was sich in günstigeren Preisen niederschlägt. In der Qualität sind Polstermöbel aus industrieller Herstellung nicht zwangsläufig schlechter als von Hand gefertigte Möbel mit Polsterung.

Unabhängig davon, ob das Polstermöbelstück manuell oder industriell gefertigt wird, wird zunächst das Gestell bzw. die Rahmenkonstruktion hergestellt. An dieser Konstruktion wird die für die Polsterung notwendige Unterfederung angebracht. Je nach Machart wird die Polsterung dann noch einmal mit einem Vlies oder einer Matte abgedeckt, bevor das Möbel mit einem schützenden sowie dekorativen Bezug versehen wird.


Komponenten von Polstermöbeln

Die Komponenten eines Polstermöbels in der Vorstellung.

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Wie bereits unter „Wie werden Polstermöbel hergestellt?“ erläutert, bestehen Polstermöbel grundsätzlich aus einer Unterkonstruktion bzw. einem Gestell, einer Polsterung sowie einem Bezug. Die Qualität eines Polstermöbels hängt dabei wesentlich von der Beschaffenheit der Polsterung, weil sie maßgeblich für den gebotenen Sitzkomfort ist. Darüber hinaus ist es selbstredend auch wichtig, dass das Gestell stabil und der Bezug robust bzw. widerstandsfähig ist, damit man lange ungetrübte Freude am Möbelstück haben kann.

Gestelle – Unterkonstruktionen von Polstermöbeln

In vielen Fällen werden die Gestelle bei Polstermöbeln so integriert, dass sie nicht sichtbar sind. Es gibt aber auch Polstermöbelmodelle bei denen das Gestell bzw. einzelne Bereiche des Gestells sichtbar sind. Dabei nehmen das Gestell bzw. nehmen die sichtbaren Elemente des Gestells Anteil am Gesamtdesign des Möbels.

Unabhängig davon, ob das Gestell unsichtbar, vollständig sichtbar oder teilweise sichtbar ist sowie unabhängig davon, aus welchem Material das Gestell gefertigt ist, sollte es sich stets durch eine hohe Stabilität auszeichnen und solide verarbeitet sein.

Das Gestell ist nicht nur der Rahmen oder das Skelett eines Polstermöbels, welches ihm seine Form und einen sicheren Stand verleiht, sondern es nimmt auch Anteil an den Komforteigenschaften, da am Gestell die Unterfederung für die Polsterung fixiert wird.

Bei Polstermöbeln in hoher Qualität wird das Gestell meist aus massivem Holz hergestellt. Darauf wird dann häufig eine so genannte Wellenfederung angebracht. Bei dieser handelt es sich um eine Konstruktion aus Drähten, welche in Wellenform gebogen sind. Man spricht in diesem Zusammenhang häufig auch von einer NOSAG-Unterfederung. Die Aufgabe der Federung besteht darin, bei einer Belastung der Polsterung das Gewicht aufzunehmen und entsprechend nachzugeben.

 

Wissenswertes zur Unterfederung

Vorstellung verschiedener Arten von Unterfederungen für Polstermöbel

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Die am Gestell bzw. an der Rahmenkonstruktion des Polstermöbels befestigte Unterfederung für die Polsterung nimmt – wie bereits erwähnt – auch erheblichen Einfluss auf den Sitzkomfort, den das Möbelstück seinem Nutzer bietet.

Neben der bereits kurz vorgestellten Wellenfederung (auch: Wellenunterfederung, NOSAG-Unterfederung oder Schlangen-Unterfederung) bei der Stahlwellenfedern mit leichter Wölbung in den Sitzrahmenbereich eingespannt werden, werden auch Elastikgurte zur Unterfederung in Polstermöbeln verwendet. Elastikgurte werden von einer Seite des Rahmens zur anderen Seite gespannt und bilden eine gerade Fläche. Zur Fertigung von Elastikgurten kommen diverse Materialien zum Einsatz.

Es gibt auch Polstermöbel, welche analog zur klassischen Bettausstattung über eine Lattenrost-ähnliche Unterfederung in Form von Federholzleisten verfügen. Ebenso sind Modelle im Boxspring-Aufbau verfügbar, bei denen ein Federkern zur Unterfederung eingesetzt wird.

In der Regel werden Unterfederungen noch einmal mit einer Abdeckung aus Filz, Vlies oder Federleinen versehen, um die darüber befindliche Polsterung zu schützen und eine punktuelle Belastung abzuleiten.

Wie bei der Ausstattung von Betten, wo es von größter Wichtigkeit ist, dass Unterfederung und Matratze optimal aufeinander abgestimmt sind, müssen auch bei Polstermöbeln Unterfederung sowie Polsteraufbau eine funktionelle Einheit bilden, welche optimal aufeinander abgestimmt ist.

Die Qualität eines Polstermöbels kann bei einer entsprechend hohen Verarbeitungsgüte auch bei Gestellen aus anderen Materialien (wie Holzwerkstoffen, Rattan oder Flechtwerk) sehr hoch sein. Ebenso ist auch ein Massivholzgestell alleine noch kein zuverlässiges Indiz für ein hochwertiges Polstermöbel, wenn es schlecht verarbeitet ist oder die notwendige Unterfederung mangelhaft verarbeitet ist oder in niedriger Güte vorliegt.

 

Polsterung – Herzstück von Polstermöbeln

Die Federkernpolsterung gehört zu den Klassikern. Allerdings hat sich hier im Laufe der letzten Jahrzehnte so einiges getan: Konnte man früher „Omas Federkernsofa“ fast uneingeschränkt als Ersatz für ein Trampolin verwenden, sind die heute in modernen Polstermöbeln verbauten Federkerne deutlich anders beschaffen. Um die Effekte der Federung zu dämpfen, kommen z.B. straffere Federn zum Einsatz, die dann zusätzlich noch oben mit einer Abdeckung versehen sind. Außerdem werden Federkerne für den Einsatz als Polsterung in Polstermöbeln heutzutage vielfach eingeschäumt (der Federkern befindet sich unmittelbar im Schaum), wobei der Schaumstoffmantel als Dämpfer für die Federwirkung fungiert.

Früher galt bei Polstermöbeln eine Ausstattung mit Federkern als Nonplusultra und wichtigen Indikator für eine hohe Qualität. Dieses trifft heute nicht mehr zu, da es mittlerweile sehr hochwertige Polstermöbel mit Schaumpolsterungen gibt. Elemente aus Schaum, die in der Polsterung von Möbeln verwendet werden, werden regulär eigens zu diesem Zweck gefertigt. Die einzelnen Polsterelemente werden also speziell für das jeweilige Möbelstück in den erforderlichen Maßen gegossen. Um eine größere Vielfalt an Schaumpolsterungen bzw. besondere Eigenschaften bei Schaumpolsterungen zu erreichen, werden zum Teil auch verschiedene Schäume miteinander kombiniert. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Sandwich-Polsterung.

 

Raumgewicht – Qualitätsfaktor bei Polsterschäumen

Maßgeblich für die Qualität einer Schaumpolsterung – unerheblich davon, ob es sich um eine einzelne Schaumart oder um verschiedene Schäume im Verbund (Sandwich) handelt – ist das Raumgewicht des Schaumstoffs. Durch das Raumgewicht wird das Verhältnis zwischen fester Masse zum gesamten Schaumstoffvolumen definiert. Maßeinheit für das Raumgewicht bei Schäumen ist Kilogramm pro Kubikmeter (kg/m³). Je höher das Raumgewicht ausfällt, desto höher ist die Qualität des Schaums und in der Regel auch der Preis. Ein Schaumstoff mit einem höheren Raumgewicht bietet eine höhere Haltbarkeit und bessere Strapazierfähigkeit.

Ein qualitativ gutes Möbelstück mit einer Schaumpolsterung sollte im Bereich der Sitzfläche ein Mindest-Raumgewicht von 35 kg/m³ bieten. An den Rückenlehnen und Armlehnen sollte das Raumgewicht einen Wert von mindestens 28 kg/m³ aufweisen.

 

Abdeckung der Polsterung

Um den Sitzkomfort zu verfeinern und um zu verhindern, dass das Bezugsmaterial auf der Polsterung scheuern kann, wird die Polsterung nach oben hin noch einmal abgedeckt. Zu diesem Zweck werden überwiegend Vliese aus Polyester eingesetzt. Polyester-Vlies ist als Kunstfasermaterial sehr hygienisch und zudem in der Lage einen ausreichenden Klimaausgleich zu gewährleisten. Durch die Nutzung geht allerdings Volumen beim Polyester-Vlies verloren. Aus diesem Grund lässt sich ein leichter Faltenwurf bei den meisten Polstermöbeln kaum vermeiden.

Neben Vliesen werden auch Matten als Lage zwischen Polsterung und Bezug bei Möbeln verwendet. Diese Matten sind häufig als Steppmatten ausgeführt, bei den die einzeln abgenähten Kammern mit einer losen Füllung versehen sind. Als Füllmaterialien finden zum Beispiel Fasern, Federn oder Schaumstoffstäbchen Verwendung. Bei solchen Steppmatten als Abdeckung der Polsterung kann es passieren, dass die Steppnähte im Laufe des Möbelgebrauchs im Bezug sichtbar in Erscheinung treten. In Abhängigkeit zur Nutzungsintensität des Möbelstücks fällt dieses Abzeichnen stärker oder weniger stark aus.

Als Abdeckung für die Polsterung können auch lose Kissen dienen. Dieses ist vornehmlich im Bereich der Rückenlehne in Form von Rückenkissen der Fall. Die eigentliche Rückenlehne ist dann auch mit einem Bezugsmaterial versehen, an das die losen Rückenkissen dann angelehnt bzw. angestellt werden. Als Füllung für die Kissen dienen meist Federn, Fasern oder Stäbchen aus Schaumstoff. Um ein zu starkes Verrutschen der Füllung zu verhindern, verfügen die Rückenkissen häufig über mehrere Kammern. Analog zu den abdeckenden Steppmatten kann es auch bei den Mehrkammerkissen mit der Zeit dazu kommen, dass die einzelnen Kammern optisch erkennbar werden (sich abzeichnen). Durch das Sitzen auf dem Möbelstück bzw. die Belastung des Kissens wird die darin befindliche Luft herausgedrückt und nach dem Aufstehen bzw. nach Entlastung wieder angesogen. Im Zuge dessen bleiben meist sichtbare Sitzmulden bzw. Sitzspuren zurück, die sich bei qualitativ hochwertigen Kissen durch Aufschütteln und Glattstreichen des Bezuges problemlos beseitigen lassen.

Bezüge – Schutz für die Polsterung und „Gesicht“ von Polstermöbeln

Polstermöbel sind mit Bezügen aus Stoff, Kunstleder oder Leder erhältlich. Welches Bezugsmaterial am besten ist, hängt neben dem persönlichen Geschmack auch von der geplanten Nutzung ab. Auch der Pflegeaufwand variiert von Material zu Material sehr stark.

Es gibt grundsätzlich so genannte legere Polstermöbel, bei denen der Bezug mit etwas „Spiel“ angebracht ist und gepolsterte Möbel mit Bezügen, die straff über die Polsterung gespannt sind.


Stoffbezüge

Welche Stoffbezüge gibt es für Polstermöbel?Stoffbezüge für Polstermöbel werden sowohl aus Naturfasern (z.B. Pflanzenfasern wie Baumwolle oder tierischen Fasern wie Wolle oder Seide) als auch aus Kunstfasern bzw. Chemiefasern (wie z.B. Polyester oder Polyamid aber auch Viskose (Kunstfaser mit Holz als Grundstoff) hergestellt. Bei den Stoffbezügen bzw. den textilen Polsterbezügen wird grob nach Flachgewebe und Velours unterschieden, wobei beim Velours noch eine Unterteilung in Webvelours, Flockvelours und Wirbelvlies bzw. Mikrofaserstoffen erfolgt.

Beim Flachgewebe sind die Fäden im rechten Winkel zueinander verarbeitet. Fäden, die längs verlaufen, bezeichnet man als Kettfäden. Die quer zu den Kettfäden verlaufenden Schussfäden machen das Gewebe stabil. Flachgewebe bestechen durch eine schöne Optik, weil sich jegliche Art von Garnen und Farben beliebig kombinieren lässt. Darüber hinaus sind Flachgewebe weiche Stoffe, welche durch eine gute Haptik (angenehm beim Anfassen) überzeugen. Qualitativ gibt es eine große Bandbreite bei den Flachgeweben, so dass keine pauschale Aussage getroffen werden kann. Generell gilt jedoch, dass Flachgewebe etwas weniger haltbar als Veloursstoffe sind, wobei ein hochwertiges Flachgewebe selbstverständlich einem minderwertigen Velours überlegen sein kann.

Durch eine ausgesprochen hohe Robustheit und Strapazierfähigkeit zeichnet sich Webvelours aus. Dieser Stoff besteht nicht nur aus Kettfäden und Schussfäden, sondern weist zusätzlich noch Polfäden bzw. Florfäden auf. Zur Herstellung von Webvelours kommt überwiegend das so genannte Doppel-Plüschverfahren zum Einsatz. Im Zuge dieses Verfahrens werden zwei Gewebebahnen gleichzeitig produziert. Die beiden Bahnen verlaufen untereinander und stehen über die Polfäden / Florfäden miteinander in Verbindung. Nach dem Durchschneiden der Polfäden liegen zwei fertige Bahnen Webvelours vor. Aufgrund der besonderen Robustheit bietet Webvelours eine sehr hohe Haltbarkeit. Polster-Bezüge aus Webvelours sind außerdem verhältnismäßig pflegeleicht, da sie sich bei Bedarf auch sehr gut reinigen lassen. Die Muster-Vielfalt ist beim Webvelours eingeschränkter als beim Flachgewebe. Im Laufe der Verwendung können bei Webvelours-Bezügen so genannte Sitzspiegel auftreten (glänzende Bereiche).

Flockvelours besteht aus einem Grundgewebe auf dem mithilfe eines stabilen Klebstoffs feine Flocken aus Synthetik aufgebracht werden. Die so entstehende Verbindung ist gegen alle Arten von Lösemitteln empfindlich. Ansonsten ist Flockvelours überaus haltbar und leicht zu pflegen. Das preiswerte Material fühlt sich zudem angenehm weich an und ist wärmend. Wie beim Webvelours können auch beim Flockvelours Sitzspiegel in Erscheinung treten. Polsterbezüge aus Flockvelours sind außerdem kratzempfindlich.

Bei der Herstellung von Wirbelvlies (besser bekannt als Mikrofaser) werden äußerst feine Mikrofasern verwirbelt und auf einem Grundgewebe verdichtet. Auf diese Weise entsteht ein textiler Polsterbezug mit einer ansprechenden an Wildleder erinnernden Optik, die einen weichen Griff bietet und sehr strapazierfähig sowie pflegeleicht ist. Nach längerer Nutzungsdauer können Polsterbezüge aus Mikrofaser eine leichte Patina entwickeln, welche sich z.B. durch eine dunklere Färbung oder in Form von glänzenden Stellen zeigt. Alcantara ist zum Beispiel eine bekannte Bezeichnung für einen bestimmten Mikrofaserbezug bei Polstermöbeln.

Für die Qualitätsbeurteilung von Stoffbezügen bei Polstermöbeln gibt es im Prinzip drei relevante Faktoren: Lichtechtheit, Reibechtheit und Scheuerbeständigkeit.

  • Lichtechtheit
    Die Lichtechtheit wird in Zahlen bewertet. Das Spektrum reicht dabei von „1“ bis „8“, wobei die Bewertung der Lichtechtheit mit 1 bedeutet, dass das Stoff zu sehr starkem Ausbleichen unter Lichteinwirkung neigt, während bei einer Lichtechtheit von 8 eine sehr hohe Beständigkeit gegeben ist und lediglich mit einer sehr geringen Tendenz zum Ausbleichen gerechnet werden muss.
  • Reibechtheit
    Die Reibechtheit bezieht sich auf die Widerstandsfähigkeit der Farbe des textilen Polsterbezugs. Hier geht es darum, ob und wie stark Farbe vom Polsterstoff beim Kontakt mit anderen Textilien (z.B. Bekleidung) abgegeben oder abgerieben wird. Generell gelten dunklere Stoffe als weniger reibfest als helle, leuchtende Farben. Bewertet wird die Reibechtheit in Zahlen von „1“ bis „5“, die auch als „Echtheitszahlen“ bezeichnet werden. Polsterstoffe mit einer Echtheitszahl von 5 bieten eine äußerst hohe Reibechtheit, während diese bei Stoffen mit einer Echtheitszahl von 1 nur wenig ausgeprägt ist.
  • Scheuerbeständigkeit
    Die Scheuerbeständigkeit bezieht sich auf die Beständigkeit eines Polsterstoffes gegen Verschleiß bzw. auf die Widerstandsfähigkeit eines Stoffes gegen Abrieb. Ausgedrückt wird die Scheuerbeständigkeit in Scheuertouren, wobei diese für einen normalen haushaltsüblichen Gebrauch bei Flachgeweben bei mindestens 10.000 Scheuertouren und bei Velours bei mindestens 20.000 Scheuertouren liegen sollten.

 

Tipp zur Farbwahl für die Bezüge von Polstermöbeln

Es ist meist vorteilhaft, gemusterten Stoffen und gedeckten Farben für den Bezug eines Polstermöbels den Vorzug zu geben, weil bei diesen meist Abnutzungserscheinungen und Flecken deutlich weniger in Erscheinung treten als beim einem unifarbenen Bezug in einer hellen Farbgebung.

 


Kunstlederbezüge

Polstermöbel werden vielfach mit robustem Kunstleder bezogen.Beim Kunstleder handelt es sich um ein künstlich hergestelltes Bezugsmaterial (meist ein Textilgewebe mit Kunststoffbeschichtung), welches optisch mehr oder weniger stark an die Erscheinung von echtem Leder angelehnt sein kann. Kunstleder gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen mit sehr großen Unterschieden in der ledertypischen Narbung. Weiterhin steht Kunstleder in vielen Farben und auch mit Mustern zur Verfügung.

Im Gegensatz zu echtem Leder sind Farbunterschiede bei einem Polstermöbelstück mit Kunstlederbezug ausgeschlossen. Kunstleder ist leicht zu pflegen und fühlt sich meist angenehm weich an. Wie bei den textilen Bezugsmaterialien gibt es auch beim Kunstleder gewaltige Qualitätsunterschiede, welche sich nicht zuletzt im Preis sowie in Haltbarkeit und Strapazierfähigkeit niederschlagen.


Lederbezüge

Edler Bezug für hochwertige Polstermöbel: echtes Leder.Bei Leder handelt es sich um ein Naturprodukt, welches durch den Prozess des Gerbens aus Tierhäuten gewonnen wird. Für die Herstellung von Polsterbezügen kommen vorwiegend die Häute von Rindern zum Einsatz, die als Nebenprodukt der Fleischerzeugung in Schlachthöfen anfallen.

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Lederarten, welche sich in erster Linie aufgrund ihrer Eigenschaften, ihrer Empfindlichkeit, ihres Pflegebedarfes, ihrer Eignung sowie selbstverständlich ihres Preises von einander unterscheiden. Naturbelassenes Leder, das auch als Anilinleder bezeichnet wird, ist das teuerste und hochwertigste Leder. Es bietet hervorragende Eigenschaften wie eine besondere Anschmiegsamkeit, Weichheit, Wärme und Atmungsaktivität. Gleichermaßen ist es empfindlich für Verschmutzungen und Ausbleichen. Eine regelmäßige Pflege ist bei naturbelassenem Leder unerlässlich. Bei pigmentiertem Leder (auch: gedecktes Spaltleder) sind die Eigenschaften des naturbelassenen Leders aufgrund einer vollflächigen Oberflächenbehandlung deutlich reduziert. Dafür ist diese Art des Leders deutlich weniger empfindlich und wesentlich weniger pflegebedürftig. Polstermöbel mit einem Bezug aus pigmentiertem Leder sind gut für eine intensivere Nutzung geeignet und bei einem sachgemäßen Gebrauch sehr robust und unempfindlich. Eine Zwischenvariante zwischen den beiden vorgestellten Lederarten ist das leicht pigmentierte Leder (auch: Semi-Anilinleder). Als Mittelweg eignen sich Möbel mit einem Bezug aus Semi-Anilinleder für eine Nutzung mit normaler Intensität bei moderatem Pflegeaufwand.

Neben den vorgestellten Lederarten mit glatter Oberfläche gibt es auch noch das so genannte Nubukleder bzw. Rauleder. Bei dieser Lederart ist die Oberfläche angeschliffen, woraus sich eine samtartige Haptik ergibt. In den Eigenschaften und in der Empfindlichkeit ist Nubukleder ähnlich wie naturbelassenes Leder. Dementsprechend zeichnet es sich durch eine hohe Funktionalität, aber ebenfalls auch durch eine hohe Pflegeintensität aus. Nach einiger Zeit des Gebrauchs entwickelt sich bei Nubukleder eine typische Patina. Das Bezugsmaterial kann zudem etwas ausbleichen.

Leder-Polstermöbel mit einem Bezug aus naturbelassenem Leder oder Nubukleder bieten die besten Eigenschaften und in der Regel die höchste Qualität. Dieses spiegelt sich im Preis für derartige Möbelstücke wider. Von einer zu intensiven Nutzung ist abzuraten. Ebenso ist eine regelmäßige Pflege unerlässlich, um das Möbel dauerhaft attraktiv zu halten. Mitunter sind die genannten Lederarten auch mit einer speziellen Oberflächenbehandlung zum Fleckschutz erhältlich, die verhindert, dass wässrige Flüssigkeiten und/oder Öle direkt ins Leder eindringen können (Hydrophobierung/Olephobierung). Tropfen perlen dann zunächst vom Leder ab und es ist schnelles Handeln gefragt: Werden die Tropfen rechtzeitig abgetupft, bleibt die Leder-Oberfläche frei von Flecken.

Je naturbelassener das für den Polsterbezug verwendete Leder ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auf einem Möbelstück leichte Unterschiede in Farbe und Struktur gibt. Typisch für Leder sind „Lebendmerkmale“: Kleinere Verletzungen z.B. durch Dornen oder Kämpfe mit Artgenossen hinterlassen Narben und Risse in der Haut, die im Leder erkennbar sind. Weitere Spuren dieser Art können durch die Mast oder ein Brandzeichen bedingt sein.

Wenn eine Entscheidung für ein Polstermöbel mit Lederbezug getroffen wird, muss je nach Art des Bezuges (straff, leger) mit einem mehr oder weniger starken Wellenwurf gerechnet werden, der typisch für das Naturprodukt Leder ist, welches im Gebrauch „arbeitet“. Selbst durch ein Glattziehen oder Glattstreichen kann der Lederbezug in der Regel nicht wieder komplett in den Ausgangszustand des neuen Ledermöbels versetzt werden.

Ebenfalls typisch für Leder ist ein mehr oder weniger starker Geruch, der sich im Laufe der Nutzung etwas reduziert.

Wenn zwei verschiedenfarbige Leder miteinander kombiniert werden, kann es zu einer so genannten Farbwanderung kommen (ein Leder färbt ins andere über). Aus diesem Grund ist eine Kombination von Leder mit einem Stoff empfehlenswerter.

Im Gegensatz zu Stoffen sind die Lederstücke, die zu Bezügen verarbeitet werden, unterschiedlich im Format. Daraus ergibt sich, dass in der Regel deutlich mehr Nähte bei Lederpolstermöbeln erforderlich sind. Es ist dabei möglich, dass selbst bei identischen Möbelmodellen unterschiedliche Nähte gesetzt werden, so dass bei einem mit echtem Leder bezogenen Polstermöbel der Bezug hinsichtlich der Nähte variabel ausfallen kann und das im Online-Shop gezeigte Bild bzw. das im Möbelhaus begutachtete Möbelstück etwas anders aussehen kann, als das später ausgelieferte Ledermöbel.


Was sind gute Polstermöbel?

Widmen wir uns nun der zentralen Frage nach der Definition guter Polstermöbel bzw. danach, was eine gute Qualität bei Polstermöbeln bedeutet. Auf einige Detailfragen sind wir ja bereits vorher in diesem Artikel schon eingegangen.

Da Polstermöbel zu den Einrichtungsgegenständen gehören, die in der Regel in erster Linie nach optischen Aspekten ausgesucht werden, kann es schnell zu Enttäuschungen kommen, wenn die Möbel bereits nach kurzer Verwendung an Attraktivität einbüßen (z.B. durch sichtbare Spuren der alltäglichen Benutzung auf dem Bezug) oder der gebotene Komfort nicht den eigenen Wünschen und Vorstellungen entspricht.

Ganz vermeiden kann man Alltagsspuren an Polstermöbeln selbst bei sehr hochwertigen Produkten in der Regel kaum. Insbesondere Sitzmöbel werden nahezu jeden Tag beansprucht, weshalb es vollkommen normal ist, dass sich die Möbel innerhalb der ersten drei bis vier Monate verändert. Man könnte dabei von einer Art „Einsitzen“ sprechen, welches sich z.B. darin zeigen kann, dass die Sitzfläche etwas weicher wird oder der Bezug leichte Falten wirft. Eine wohl überlegte Auswahl der Polstermöbel sowie eine regelmäßige Pflege bilden die Basis dafür, dass man sich auch nach Jahren noch an seinen schönen Polstermöbeln erfreuen kann, weil diese kaum etwas an Attraktivität und Funktionalität eingebüßt haben.

Gute Polstermöbel bieten einen hohen Sitzkomfort.Ein gutes Polstermöbel sollte vor allem hinsichtlich des Sitzkomforts zu seinem Nutzer passen. Da es bei den meisten gepolsterten Möbeln keine Möglichkeiten zur Anpassung zum Beispiel durch Verstellen der Rückenlehne gibt, sollte hier mit großem Bedacht und idealerweise mit ausgiebigem Testen gewählt werden. Zwei Minuten Probesitzen im Möbelhaus reichen in der Regel kaum aus, so dass man es sich unbedingt länger auf seinem Favoriten bequem machen sollte. Man sollte die Polstermöbel dabei so benutzen, wie man es auch zuhause tun würde. Dabei gilt natürlich, dass man vorsichtig vorgeht und Verschmutzungen sowie Beschädigungen vermeidet. Bei online bestellten Polstermöbeln hat man dank des Widerrufsrechts ebenfalls ausreichend Gelegenheit die Möbelstücke hinsichtlich ihrer Sitzeigenschaften zu prüfen, bevor man sich für Behalten oder Zurückschicken entscheidet.

Probesitzen von Polstermöbeln – Tipps für den Test vor dem Kauf:
  • Wird das Becken gut abgestützt, wenn man auf dem Polstermöbel sitzt?
    Wenn dieses der Fall ist, positioniert sich die Wirbelsäule automatisch korrekt. Eine mangelhafte Beckenstützung der Sitzfläche lässt sich nie durch die Rückenpolsterung des Möbelstücks ausgleichen, weshalb dieser Funktion unbedingt erfüllt werden muss. Man sollte außerdem prüfen, ob die Sitzhärte angenehm ausfällt.
  • Erfolgt eine gute Abstützung des Rückens?
    Herrscht ein belastendes oder entlastendes beim Sitzen auf dem Polstermöbel vor? Ob Rückenkissen oder Rückenlehne des Polstermöbels eher hart bzw. fest oder weich und nachgiebig zum Reinkuscheln ausfallen sollten, hängt von individuellen Vorlieben ab.
  • Passt die Neigung der Rückenlehne?
    Ist ein bequemes und als angenehm zu bewertendes Zurücklehnen möglich? Die Lehne sollte weder zu flach noch zu steil ausfallen, wobei es auch hier subjektiv wahrgenommene Unterschiede gibt, was das Optimum angeht.
  • Ist die Höhe der Rückenlehne passend?
    Man sollte den Kopf anlehnen können, ohne dass der Hals dabei überstreckt wird. Für angenehmes Fernsehschauen mit abgestütztem Hinterkopf sollte man bevorzugt ein Polstermöbel mit einer besonders hohen Rückenlehne wählen.
  • Befindet sich die Sitzfläche in angenehmer Höhe?
    Bei einem sehr niedrigen Polstermöbel kann das Aufstehen sehr schwer fallen und auch richtiges Sitzen ist oft wenig angenehm. Deshalb sollte die Sitzhöhe passend zum Verwender sein. Wenn sich verschieden große Personen ein Polstermöbelstück teilen, kann es u.U. sinnvoll sein, nach einem Modell zu suchen, wo unterschiedlich hohe Fußteile montiert werden können. Einige Möbelhersteller bieten dieses zum Beispiel für Polstergarnituren an. Eine andere Möglichkeit besteht in der Zusammenstellung einer Polstergruppe, bei der die einzelnen Elemente (Sofas, Sessel) unterschiedliche Sitzhöhen bieten.
  • Ist die Sitztiefe stimmig?
    Im Normalfall sollte man beim Sitzen auf dem Polstermöbel nicht so weit hinten sitzen, dass die Kniekehlen gegen die vordere Kante des Möbels gepresst werden. Kribbelnde Beine können dann nach einer Zeit des Sitzens die Folge sein. Es gibt selbstverständlich auch bewusst tief konzipierte Polstermöbel wie z.B. die Megasofas bzw. Big Sofas. Diese Möbel sind nicht dazu gedacht, dass man darauf mit angelehntem Rücken sitzt, sondern sich viel mehr mit auf dem Sofa liegenden Beinen gemütlich „lümmelt“. Für ältere Menschen nicht unbedingt eine sinnvolle Einrichtungsoption.
  • Fällt die Sitzneigung angenehm aus?
  • Wie fällt der Komfort der Armlehnen aus?
    Bei Polstermöbeln mit Armlehnen sollte man darauf achten, dass sich der Arm bequem auflegen lässt. Wird der Arm beim Auflegen auf die Armlehne nach oben geschoben und so unnatürlich gelagert, wirkt sich dieses auf die gesamte Haltung

Achtung!
Wenn man beim Sitzen auf dem Polstermöbel so gerade eben noch mit den Zehenspitzen den Boden berühren kann, stimmt was nicht. – Hier passt entweder die Sitzhöhe oder die Sitztiefe nicht zum Nutzer des Möbelstücks. Man sollte auf jeden Fall mit den Füßen den Boden vollkommen bequem erreichen können, damit mit man dauerhaft entspannt sitzt und auch das Aufstehen nicht unnötig erschwert wird.


Wie lange halten Polstermöbel?

Details zur Haltbarkeit von Polstermöbeln - Darauf kommt es an!

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Die Haltbarkeit von Polstermöbel hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Dazu gehört die Qualität des Möbelstücks selbst, die sich unter anderem in den verwendeten Materialien sowie in der Verarbeitungsgüte zeigt. Hinweise zu Qualitätsmerkmalen in verschiedenen Bereichen wie z.B. dem Raumgewicht bei einer Schaumpolsterung oder der Scheuerbeständigkeit bei Bezugsstoffen haben wir an den relevanten Stellen bereits ausführlich behandelt.

Die Art und Weise sowie die Intensität der Nutzung spielt ebenfalls eine Rolle. Toben regelmäßig kleine Kinder oder Haustiere über das Sofa, kann dieses die Haltbarkeit des Polstermöbels reduzieren. Wird ein Polstermöbel nur sehr selten als Sitzgelegenheit verwendet, wirkt sich dieses verlängernd auf die Haltbarkeit des Möbels aus.

Generell geht man bei Polstermöbeln von einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von vier Stunden pro Tag aus. Legt man eine Verwendung von sechs Tagen in der Woche zu Grunde, kommt man in einem Jahr auf 1.248 Stunden, in denen das Polstermöbel genutzt wird. Während dieser Zeit ist das Polstermöbel verschiedenen Gewichtsbelastungen und scheuernden Bewegungen ausgesetzt, denen es standhalten muss. Hinzu kommen äußere Einwirkungen wie Wärme, Staub oder Licht.

Wer sich ein Polstermöbel wünscht, welches lange hält, sollte deshalb bei der Auswahl auf Qualität sowie Zweckmäßigkeit und im täglichen Gebrauch auf eine möglichst schonende Nutzung achten. Wenn das Polstermöbel dann noch regelmäßig korrekt gepflegt wird, kann man lange Freude daran haben.


Wie lange hat man Garantie auf Polstermöbel?

Umgangssprachlich wird häufig der Begriff Garantie verwendet, wenn es um Ansprüche bei Mängeln nach einem Kauf geht. Korrekterweise ist allerdings zwischen Garantie und Gewährleistung zu unterscheiden:

Gesetzlich relevant ist die Gewährleistung, die gesetzlich auf zwei Jahre für Polstermöbel festgelegt ist. Die gesetzliche Gewährleistung regelt den Umgang mit wesentlichen Mängeln an neuen Polstermöbeln, welche bereits bei Übergabe an den Käufer vorgelegen haben, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erkennbar werden. Dabei handelt es sich um keine „Vollgarantie“, da Veränderungen, die typischerweise durch Beanspruchung oder Abnutzung an den Polstermöbeln auftreten können, nicht als Mängel anerkannt werden.

Während der ersten sechs Monate der gesetzlichen Gewährleistung, ist es so, dass der Gesetzgeber zu Gunsten des Kunden davon ausgeht, dass der Mangel am Polstermöbel schon bei der Übergabe vorhanden war. So dass dieser Mangel auf jeden Fall vom Händler bzw. Hersteller zu vertreten ist. Es obliegt während dieser Zeit dem Händler / Hersteller nachzuweisen, dass von ihm eine mangelfreie Ware an den Käufer geliefert wurde.

An dieses erste halbe Jahr schließen sich achtzehn Monate an, die man als „Verjährungsfrist“ bezeichnet. Während dieser Zeit hat der Käufer einen Anspruch auf Mängelbeseitigung, sofern diese Mängel bereits bei Möbelübergabe vorgelegen haben. In diesem Fall liegt die „Beweispflicht“ beim Käufer. Er muss dem Händler / Hersteller nachweisen, dass das ein mangelhaftes Möbelstück geliefert wurde. Dazu wird er in der Regel ein Gutachten erstellen lassen. Viele Händler / Hersteller zeigen sich aber auch während der Verjährungsfrist kulant und regulieren den Schaden bzw. beheben den Mangel ohne weiteren Nachweis.

Bei der gesetzlichen Gewährleistung handelt es sich nicht um eine Garantie, die den Erhalt des Neuzustands sicherstellt. Bei Polstermöbeln kann es schon nach kurzer Verwendung zu wesentlichen Veränderungen in der Optik (Bildung von Mulden, Wellen, Falten) kommen. Es handelt sich hierbei um einen warentypischen Vorgang, der durch den Gebrauch bedingt ist, auch als Einfedern bezeichnet wird und keinen Mangel darstellt.

Im Gegensatz zur gesetzlich vorgeschriebenen und geregelten Gewährleistung für Polstermöbel, handelt es sich bei einer Garantie um eine freiwillige Leistung des Händlers oder Herstellers. Die Garantie für Polstermöbel übersteigt die Gewährleistung und wird zusätzlich gewährt. Die Länge der Garantie sowie ihr Umfang sind variabel und können von jedem Händler / Hersteller selbst definiert werden. Werden zusätzliche Garantien zu Polstermöbeln angeboten, sollte man sich vor dem Kauf intensiv damit beschäftigen und klären, was die Garantie abdeckt, wie lange die Garantie geboten wird und was im Garantiefall zu unternehmen ist.

Fazit:
Die Frage „Wie lange habe ich Garantie auf Polstermöbel?“ lässt sich also nicht pauschal beantworten. Sicher ist beim Kauf von Polstermöbeln in Deutschland – unabhängig davon, ob diese in einem Online-Shop oder einem stationären Möbelhaus erworben werden – die gesetzliche Gewährleistung von 24 Monaten, die sich auf Mängel bezieht, die bereits bei Lieferung der Polstermöbel vorhanden waren. Ausgeschlossen sind typische Nutzungserscheinungen, welche sich durch den Gebrauch ergeben. Unabhängig von der gesetzlichen Gewährleistung können Händler und/oder Hersteller eine zusätzliche Garantie für das Polstermöbel geben, die inhaltlich und zeitlich ganz unterschiedlich definiert sein kann.


Richtigen Standort für Polstermöbel wählen

Darauf sollten Sie bei der Standortwahl von Polstermöbeln achten!

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Polstermöbel, welche mit Leder oder Stoff bezogen sind, sollten weder in besonderem Maße der direkten Sonneneinstrahlung noch bestimmtem Kunstlicht (Halogen) ausgesetzt werden, da dieses zu einem Ausbleichen der Farben führen kann. Ein Standort direkt unter einem Fenster oder einem Halogenstrahler ist für Polstermöbel deshalb zu vermeiden.

Es lohnt sich, sich bereits vor der Anschaffung der neuen Polstermöbel Gedanken um einen geeigneten Standort zu machen, wobei die jeweilige Lichteinwirkung beurteilt werden sollte. Unter Umständen kann es angebracht sein, die bestehende Einrichtung umzustellen, um so einen geeigneten Platz für das neue Polstermöbel bzw. die neuen Polstermöbel frei zu machen.

Ist ein geeigneter Standort gefunden, sollte die gebotene Fläche genau ausgemessen werden, damit Polstermöbel in passendem Format gewählt werden können und es nicht später zu Stellproblemen kommt. Es ist ratsam, bei den Maßen des Polstermöbels bzw. der Polstermöbel jeweils mit fünf Zentimeter Toleranz zu rechnen, da derartige Möbel durchaus individuell geringfügig in den Abmessungen von einander abweichen können.


Wo kann man Polstermöbel kaufen?

Tipps, wo man Polstermöbel kaufen kann.

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Polstermöbel werden in jedem stationären Möbelhaus sowie in einschlägigen Online-Shops für Möbel wie Wohnen.de angeboten. Je nach Ausrichtung gibt es günstige Polstermöbel, höherpreisige Polstermöbel oder ein fein sortiertes Angebot mit Polstermöbeln in verschiedenen Preis- und Qualitätsklassen, so dass verschiedene Wünsche und Anforderungen von einem Möbelhaus oder Online-Shop erfüllt werden können.


Wann kauft man am besten Polstermöbel?

Es gibt einige Produkte, die man am besten zu einer bestimmten Jahreszeit kaufen kann, weil sie dann am günstigsten sind. Gartenmöbel zum Beispiel kauft man idealerweise antizyklisch, also dann, wenn der Bedarf und damit die Nachfrage niedrig sind. Dieses ist bei Gartenmöbeln im Herbst/Winter der Fall.

Polstermöbel haben keine direkte Saison, so dass sich hier keine konkrete Kaufempfehlung wie bei den beispielhaften Gartenmöbeln geben lässt. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass im Herbst/Winter der Wunsch nach einem schönen, gemütlichen Zuhause größer ist und Renovierungen der Wohnung vornehmlich während der „kälteren“ Monate des Jahres durchgeführt werden. Dementsprechend gibt es zu dieser Zeit u. a. eine größere Nachfrage nach Polstermöbeln oder Betten. Im Sommer besteht daher tendenziell eine etwas höhere Bereitschaft des Handels Kunden mit speziellen Sonderangeboten zu locken, so dass es sich lohnen kann, in erster Linie im Sommer nach günstigen Polstermöbeln zu schauen.

Dank des Internets und immer mehr Online-Shops für Polstermöbel kann man sich problemlos ganzjährig auf die Suche nach einem geeigneten Schnäppchen machen. Hat man ein bevorzugtes Modell gefunden, bietet das Internet zudem die Möglichkeit für einen schnellen und unkomplizierten Preisvergleich, um das gewünschte Polstermöbel zum günstigsten Preis zu kaufen. Bei einem Markenmöbel können sich die Angebotspreise schnell um mehrere Hundert Euro unterscheiden, so dass man mit etwas Glück viel Sparpotential hat.


Video zu den Polstermöbeln

Im nachfolgenden Video, welches die Dekonstruktion eines Polstermöbels bzw. Sofas zeigt, können Sie gut nachvollziehen, wie ein derartiges Möbelstück aufgebaut ist:


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Wohnen.de Magazin: Links im InternetWeitere Informationen rund um Polstermöbel im Internet:

 


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