Luftreiniger gegen Corona und für eine gesündere Raumluft

News-Beitrag im Wohnen.de Magazin - Aktuelle Nachrichten - News


Der nicht ganz so beeindruckende Sommer 2021 hat sich nun endgültig von uns verabschiedet und beinahe nahtlos an den Herbst übergeben. Die Tage werden zusehends kürzer, die Temperaturen fallen und es wird noch etwas ungemütlicher, was das Wetter angeht. Startschuss also für die Indoor-Saison bzw. die Zeit des Jahres, die wir vornehmlich in geschlossenen Räumen verbringen.

Gemütliche Jahreszeit Herbst Winter - Angst vor Corona in InnenräumenBedeutete das vor 2020 und dem „Einmarsch“ des COVID-19 Corona-Virus (SARS-CoV-2) in Deutschland für viele von uns, dass gemütlichere Zeiten mit Kerzenlicht und Kuschelfaktor anbrechen, ist es jetzt so, dass sich viele trotz verbreiteten Impfungen gegen das Corona-Virus wieder verstärkt Sorgen machen.

In diesem Zusammenhang ist auch immer wieder die Rede von Luftreinigern, die beispielsweise in Schulen eingesetzt werden sollen, um einen besseren Schutz vor Infektionen mit SARS-CoV-2) zu erreichen. Darüber hinaus spielen auch nicht wenige mit dem Gedanken sich einen Luftreiniger für das eigene Zuhause anzuschaffen.

Wir haben uns 2020 in den News des Wohnen.de Magazins bereits mit dem Thema „Virenfreie Wohnung – Was hilft gegen Corona und Grippe Viren zuhause?“ befasst. In unserem heutigen Artikel greifen wir den damals nur kurz abgehandelten Aspekt der Luftreinigung erneut auf und informieren Sie über alle wesentlichen Fakten und Hintergründe. Auf diese Weise wollen wir Ihnen die Entscheidung für oder gegen einen Luftreiniger zum Einsatz in der Wohnung erleichtern.

Darüber hinaus informieren wir vor dem Hintergrund des gesunden Wohnens auch über Schadstoffe, die sich in der Raumluft befinden können und was man dagegen unternehmen kann.

Warum Luftreiniger in der Wohnung einsetzen?

Luftreiniger - Lüften gegen das Corona-Virus - AHA + L RegelnIm vergangenen Jahr wurden im Umgang mit dem Corona-Virus die AHA-Formel geprägt:

A = Abstand halten
H = Hygieneregeln beachten
A = Alltag mit Maske

Bei AHA + L werden diese Punkte um das regelmäßige Lüften ergänzt.

Lesen Sie hierzu auch:
Die AHA-Formel | Zusammen gegen Corona – Bundesministerium für Gesundheit

Die Ergänzung der AHA-Formel um das L für Lüften rührt daher, dass das Risiko sich mit Corona zu infizieren in geschlossenen Räumen fast 20-mal höher als im Freien ausfällt. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu wissen, dass erwachsene Personen etwa zwölfmal und Säuglinge etwa vierzigmal pro Minute einatmen. Bei Erwachsenen strömen so ca. 11.000 Liter Atemluft täglich durch die Lungen, die in beide Richtungen mit Viren belastet sein kann. Aus diesem Grund ist ein regelmäßiger Luftaustausch in Innenräumen eine ganz wichtige Maßnahme um das Infektionsrisiko innerhalb von Räumen zu reduzieren.

Je größer die Frischluftmenge, desto niedriger die Viruslast in der Raumluft.

Nun es ist aber so, dass mit dem regelmäßigen Lüften der Zimmer gerade in den kalten Monaten des Jahres auch eine rasche Abkühlung der Raumluft verbunden ist, so dass u. U. frieren angesagt ist, wenn man dem nicht gerade mit entsprechender Kleidung (Jacke, Mütze, Schal, usw.) entgegensteuert. Angesichts des Klimawandels sowie der immer weiter steigenden Heizkosten ist das andauernde Lüften der Räume bei kalten Außentemperaturen also keine wirklich sinnvolle bzw. wirtschaftliche und klimafreundliche Lösung, um das Corona-Infektionsrisiko innerhalb von Gebäuden zu senken.

Durch den Einsatz von geeigneten Luftreinigern bzw. Raumluftreinigern lässt sich die Aerosol-Konzentration im Raum binnen einer halben Stunde um bis zu 90% senken und die Virenlast unterhalb eines kritischen Maßes halten. Darüber hinaus filtern hochwertige Luftreiniger auch viele andere Schadstoffe und Schadorganismen (Pilze, Mikroben) aus der Luft und leisten so noch einen zusätzlichen Beitrag zu einem gesunden Wohnumfeld.


Video: Helfen Luftreiniger gegen Corona wirklich? | Marktcheck SWR


Video: Luftreiniger: Wie gut lassen sich Viren herausfiltern? | Gesundheit | BR


Was bedeuten HEPA und EPA im Zusammenhang mit Luftreinigern?

Bei HEPA und EPA handelt es sich um Filtertypen, die beide in Luftreinigern Verwendung finden. EPA steht für Efficient Paticulate Filter – also einen effizienten Partikelfilter. Das H in HEPA ergänzt ein High, so dass es sich bei diesen Filtern nicht nur um effiziente sondern um hocheffiziente Partikelfilter handelt.Zum Vergleich EPA-Filter der Filterklassen E10 bis E12 weisen einen Abscheidegrad von 85 bis 99,95% auf, während HEPA-Filter zuverlässig 99,995% aller Schadstoffe herausfiltern.


Video: Mit Luftreinigern die Gesundheit fördern | SWR Landesschau Rheinland-Pfalz



Welche Schadstoffe befinden sich neben Viren noch in der Raumluft?

Neben Corona-Viren und anderen Viren, die über die Atemluft in den Raum abgegeben werden, gibt es noch andere Schadstoffe in der Raumluft, die unsere Gesundheit bedrohen und teilweise auch durch den Einsatz von Raumluftreinigern aus der Umgebung beseitigt werden können.


Video: Raumluft und Schadstoffe | Focus Gesundheit


Die wichtigsten Schadstoffe der Raumluft in der Kurzvorstellung:

Kohlenmonoxid – CO

Bei Kohlenmonoxid bzw. Kohlenstoffmonoxid oder auch Kohlenstoffmonooxid (CO) handelt es sich um ein farbloses, geschmackloses, geruchloses, toxisches und brennbares Gas, welches üblicherweise bei der unvollständigen Verbrennung von Treibstoffen und Brennstoffen freigesetzt wird. In den Wohnraum kann Kohlenmonoxid beispielsweise durch undichte Kamine oder defekte Heizungen gelangen. Daneben tritt das Gas auch aus lagernden, frischen Holzpellets aus, so dass man diese außerhalb der Wohnung unterbringen sollte.

Kohlenmonoxid nimmt Einfluss auf den Sauerstofftransport im Blut, weshalb im schlimmsten Fall Erstickung droht, wenn die Kohlenmonoxid-Konzentration im Raum zu hoch ist.

Um einer Luftverunreinigung mit Kohlenmonoxid in der Wohnung vorzubeugen, sollte man unbedingt alle Feuerstätten regelmäßig warten. Darüber hinaus gibt es spezielle CO-Melder, die man zur Absicherung – ähnlich wie Rauchmelder – in den Räumen anbringen kann.

Kohlendioxid – CO2

Kohlendioxid bzw. Kohlenstoffdioxid ist ein farbloses Gas, welches nicht brennbar ist. Es entsteht im Rahmen von Verbrennungsprozessen sowie Stoffwechselprozessen und gehört zu den Treibhausgasen mit hoher Langlebigkeit, weshalb es im Zusammenhang mit dem Klimawandel von großer Bedeutung ist.

Wenn sich zu viel Kohlendioxid in der Raumluft bzw. Atemluft befindet, führt dieses dazu, dass die Konzentration abnimmt und die Müdigkeit zunimmt. Bei sehr hoher Konzentration kann es zudem zu Vergiftungserscheinungen kommen.

Um den CO2-Gehalt in der Wohnung zu reduzieren, helfen regelmäßiges Lüften sowie der Einsatz von Klimaanlagen mit Frischluftzufuhr.

Feinstaub

Als Feinstaub bezeichnet man Partikel in der Luft, die nur wenige Mikrometer (Millionstel eines Meters) groß sind. Zum Feinstaub gehören beispielsweise Rußpartikel, Schimmelsporen oder auch Blütenpollen. Anhand der Größe wird zwischen PM10, PM2,5 und PM1,0 unterschieden.

Durch Feinstaub kann es zu Hauterkrankungen, Lungenerkrankungen oder auch zu allergischen Reaktionen kommen.

Um dem Feinstaub in der Wohnung entgegenzuwirken empfiehlt sich die Nutzung von Luftfiltern sowie Staubsaugern, die über einen HEPA-Filter verfügen.

Radon (Rn)

Bei Radon (Rn) handelt es sich um ein chemisches Element bzw. radioaktives Edelgas, welches natürlich im Erdreich vorkommt. Aus dem Boden kann das Radon in den Keller und auch in die Wohnung vordringen.

Radon gilt – nach dem Rauchen – als zweithäufigster Auslöser von Lungenkrebs.

Zum Schutz vor Radon sollten Räume regelmäßig gelüftet werden. Weiterhin sollte man eine dichte und verschließbare Tür zum Keller anbringen, ggf. den Keller sanieren oder bei einer gesundheitsgefährdenden Belastung über die Installation einer Radon-Absauganlage nachdenken.

Flüchtige organische Verbindungen – VOC

Auf Englisch werden die flüchtigen organischen Verbindungen als Volatile Organic Compounds bezeichnet, wodurch sich die Abkürzung VOC erklärt. Die VOC gelangen durch unterschiedlichste Quellen wie die Landwirtschaft, Lösemittel, Abgase oder auch Tabakrauch in die Raumluft.

Durch flüchtige organische Verbindungen in Wohnräumen kann es u. a. zu Schlafstörungen, gereizten Atemwegen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit.

Um den schädlichen Einflüssen der flüchtigen organischen Verbindungen entgegenzuwirken, helfen regelmäßiges Lüften, der Einsatz von Luftreinigern sowie die Verwendung von ökologischen Farben und Lacken.

Stickstoffdioxid – NO2

Stickstoffdioxid (NO2) wird bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie z. B. Erdgas, Benzin oder Öl freigesetzt. Es handelt sich dabei um ein Gas mit stechendem Geruch (chlorähnlich).

Man geht davon aus, dass Stickstoffdioxid schädigend auf Nerven und Blutgefäße wirkt und so eine Mitverantwortung am Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Asthma trägt.

In der Wohnung lässt sich Stickstoffdioxid durch die Nutzung von Luftreinigern und Klimaanlagen aus der Raumluft herausfiltern.

Ozon – O3

Ozon (O3) ist wie Stickstoffdioxid ein beißend riechendes Gas. Gebildet wird Ozon u. a. durch starke Sonneneinstrahlung oder Gewitter. Daneben entsteht Ozon aber auch durch den Betrieb elektrischer Geräte wie z. B. von Laserdruckern, Fotokopierern oder Luftreinigern.

Ozon reizt die Atemwege und verursacht Kopfschmerzen.

Um den körperlichen Reaktionen auf Ozon entgegenzuwirken, hilft es, körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Darüber hinaus sollte man seine Räume regelmäßig – insbesondere am Morgen – lüften.

Luftcheck in der Wohnung mit Luftsensoren und Apps

Um zu prüfen, ob die Luft in der eigenen Wohnung mit Schadstoffen belastet ist, kann man so genannte Luftsensoren einsetzen. Diese gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen und zum Messen der verschiedensten Schadstoffe bzw. Werte. Unter Umständen ist es dabei dann sogar sinnvoll, mehrere Geräte einzusetzen, weil es eigentlich kein Fabrikat gibt, welches sämtliche relevante Schadstoffe erfasst. Die meisten Luftsensoren sind so konzipiert, dass sie die ermittelten Daten an eine Smartphone-App oder auch ein SmartHome System ausliefern. Bei kritischen Werten wird zudem in der Regel direkt ein Alarm ans Handy gesendet.


Video: Saubere Luft in Innenräumen – FUTURE – ARTE


Neben den vorgestellten Schadstoffen und den bereits angesprochenen Viren, die die Raumluft belasten, sollte man zudem auch die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung im Blick haben. Im Raum bzw. in der Luft gibt es Wasserdampf aus verschiedensten Quellen (Außenluft, Atemluft, Zimmerpflanzen, zum Trocknen aufgehängte Wäsche).

Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch, begünstigt dieses die Bildung von Schimmel. Fällt die Luftfeuchtigkeit hingegen zu niedrig aus, kann dieses Irritationen der Haut und/oder Erkrankungen der Atemwege nach sich ziehen.

Um die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu regulieren, ist regelmäßiges Lüften und Heizen der Räume eine wichtige Maßnahme. Weiterhin können Luftentfeuchter oder Luftbefeuchter zur Korrektur eingesetzt werden.