Virenfreie Wohnung – Was hilft gegen Grippe und Corona Viren zuhause?

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Der Herbst steht vor der Tür und neben der bereits seit über einem halben Jahr andauernden Gefahr einer Infektion mit dem neuartigen Corona Virus SARS-CoV-2 dauert es nicht mehr lange bis auch die Grippe bzw. die Grippe Viren hierzulande wieder zu einem ernstzunehmenden Thema werden.

Virenfreie Wohnung - So wird das Zuhause frei von Viren - CoronasicherIn unserem letzten News-Beitrag Wohn- und Lifestyle-Trend Cocooning in Corona Zeiten hoch im Kurs haben wir uns schon mit der Bedeutung des eigenen Zuhauses als einem der wichtigsten Rückzugsorte im Zusammenhang mit der Corona Pandemie vor dem Hintergrund des Cocoonings beschäftigt. Heute wollen wir Ihnen Tipps dazu geben, wie Sie Ihre Wohnung virenfrei oder auch coronasicher machen können.



Virenfreie Wohnung

Im Herbst / Winter sind wir meistens in Räumen - erhöhte Infektionsgefahr.In Innenräumen verbreiten sich Viren leichter als draußen im Freien an der frischen Luft. Durchschnittlich verbringen wir in Deutschland in den Herbst- und Wintermonaten satte 90 Prozent des Tages in geschlossenen Räumen, in denen meist nur wenig Luftaustausch stattfindet. – Kein Wunder also, dass die Ansteckungsgefahr deutlich ansteigt.- Eine Studie der State University in Pennsylvania hat ergeben, dass sich etwa 69 Prozent der Menschen innerhalb von Gebäuden mit Viren (wie z. B. Influenza, Rhino oder Corona) infizieren. Besonders häufig kommt es im Kreise der engsten Familie oder Freunde im privaten Umfeld wie z. B. in der eigenen Wohnung zu Ansteckungen, weil man dort sehr innig miteinander umgeht und eigentlich keine Abstände eingehalten werden.

Was kann man nun tun, um einer Verbreitung von Viren in den eigenen vier Wänden vorzubeugen und dafür zu sorgen, dass die Wohnung so gut wie virenfrei und so „coronasicher“ wird? Ein wichtiger Faktor ist, wie bereits angerissen, die Luft im Raum:

Virenfreie Wohnung – Lüften

Damit möglichst wenig Viren in der Wohnung bzw. Raumluft für Schaden sorgen können, ist häufiges und kräftiges Lüften ein ganz wesentlicher Faktor, wie auch durch Untersuchungen des Hermann-Rietschel-Instituts (TU Berlin) belegt ist.

Aerosole aus der Wohnung bekommen - richtiges Lüften - Stoßlüften für ein virenfreies ZuhauseNicht nur häufiges Lüften der Wohnung ist für ein möglichst virenfreies Zuhause von Bedeutung, sondern auch die Art und Weise wie gelüftet wird. – Da die infektiösen Schwebeteilchen, welche auch als Aerosole bezeichnet werden, durch das Lüften aus den Räumen ins Freie hinaus „geschleudert“ werden sollen, sollte man zwei gegenüberliegende Fenster komplett – also sperrangelweit – öffnen. Wenn die Türen in der Wohnung geöffnet sind, können sich die offenen Fenster auch in verschiedenen Zimmern befinden.

Nach etwa drei bis fünf Minuten schließt man die Fenster dann wieder. Dieses starke Stoßlüften sollte man circa alle 20 Minuten wiederholen, um die Viren so gut wie möglich aus der Wohnung zu bekommen.

Sollte es im Haushalt Personen mit Husten oder einem Schnupfen samt Niesens geben oder wird in der Wohnung sportlichen Aktivitäten nachgegangen, sollte man die Häufigkeit des Stoßlüftens noch weiter erhöhen. – Bei derartig hohen Aerosol Freisetzungen sollte nach Möglichkeit alle zehn bis zwölf Minuten gelüftet werden.

Wenn Fenster zum Lüften der Wohnung lediglich auf Kipp geöffnet werden, so reicht dieses für einen effektiven Austausch der Raumluft und eine wesentliche Reduzierung der Virenlast im Raum nicht aus.

Virenfreie Wohnung – Luftreiniger

Neben einem Raumluftreiniger eignen sich auch Zimmerpflanzen wie der Bogenhanf ausgezeichnet zur Reinigung der Luft.Als Alternative zum häufigen Stoßlüften bzw. als Ergänzung dazu, kann die Anschaffung eines Luftreinigers sinnvoll sein. Idealerweise sollte der Raumluftreiniger über einen speziellen Filter für Schadstoffe und Schwebstoffe verfügen, welcher selbst Mikropartikel wie das Corona Virus zuverlässig „abfängt“.

Die Universität der Bundeswehr Münschen in Nebiberg hat einen professionellen Luftreiniger getestet und dabei u. a. festgestellt, dass 99,99 % der Aerosole aus der Raumluft herausgefiltert werden (Studie als pfd: Können mobile Raumluftreiniger eine indirekte SARS-CoV-2 Infektionsgefahr durch Aerosole wirksam reduzieren?).

Ein wie von der Bundeswehr getestetes Profigerät zur Raumluftreinigung kostet um die 1.000 €. Für den Hausgebrauch muss es aber nicht so ein teueres Gerät sein. Hier gibt es bereits Angebote ab 100 €, welche dazu geeignet sind, die Virenlast in der eigenen Wohnung deutlich herabzusetzen. Ergänzend zu einem Luftreinigungsgerät bieten sich auch Zimmerpflanzen als ergänzende „Putzkolone“ für die Raumluft an.

Wer einen guten Raumluftreiniger in seinem Zuhause einsetzt, kommt in der Regel mit zweimal kräftigem Stoßlüften pro Stunde gut aus, um die Gefahr durch Viren effektiv zu senken.

Lesen Sie hierzu auch: https://www.wohnen.de/magazin/luftreiniger-gegen-corona-und-fuer-eine-gesuendere-raumluft.html

Virenfreie Wohnung – Luftfeuchtigkeit

Hygrometer - die relative Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kontrollieren - virenfreies ZuhauseWichtig, wenn es um die Reduzierung von Viren in den eigenen vier Wänden geht, ist auch, dass man die relative Luftfeuchtigkeit in seinen Räumen im Blick hat. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt Auskunft darüber, wie groß der Anteil an Wasserdampf in der Luft ist.

Im Herbst / Winter fühlen wir uns in der geheizten Wohnung meist bei Temperaturen von 20 bis 22 °C wohl. Bei derartigen Raumtemperaturen sollten die relative Luftfeuchtigkeit bei 40 % bis 60 % liegen. Wenn man sich hier am oberen Wert orientiert, sollte man berücksichtigen, dass Schimmel sich bei einer hohen Luftfeuchtigkeit überaus wohlfühlt und ausbreiten kann. Aus diesem Grund sollte man bei einer höheren Raumfeuchte stets das Schimmel-Risiko im Blick haben und gefährdete Bereiche im Zimmer regelmäßig kontrollieren.

Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist bzw. unter 20 % gefallen ist, vermehren sich Viren stärker, haben Forscher des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig und des CSIR-National Physical Laboratory in New Delhi herausgefunden (weitere Infos dazu: Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich bei niedriger Luftfeuchtigkeit in Innenräumen stärker aus).

Diffusor - Luftbefeuchter für ein angenehmes virenfreies RaumklimaUm sicher zu sein, ist es ratsam, die Raumfeuchte stets durch den Einsatz eines Hygrometers im Blick zu haben. – Ist die Raumluft zu trocken, kann man durch den Einsatz von Verdunstern für Heizkörper oder auch durch feuchte Tücher oder Wasser gefüllte Schalen auf der Heizung Abhilfe schaffen. Daneben kann man selbstverständlich auch einen elektrischen Raumluftbefeuchter oder einen Verdampfer / Diffusor einsetzen, um die relative Luftfeuchtigkeit im Raum positiv zu beeinflussen.

Außerdem können auch Zimmerpflanzen unterstützend zur Steigerung der Luftfeuchte eingesetzt werden, wobei sich vor allem Pflanzen mit großen Blättern wie Ficus, Zimmerlinde oder Farne anbieten. Pflanzen geben nämlich über 90 % des Gießwassers an die Umgebung ab. – Je mehr Pflanzen man in einem Raum vereint, um so höher fällt die Raumfeuchte aus.


Tipps für eine gesunde, virenfreie Wohnung nach Räumen

Virus - Hintergründe zu Viren, Unterschiede zu Bakterien und Pilzen - virenfreie WohnungIm Gegensatz zu Bakterien und Pilzen sind Viren, wenn es um die Vermehrung geht, stets auf eine Wirtszelle wie z. B. eine Zelle des menschlichen Körpers angewiesen. Dementsprechend bleibt ein Viruspartikel, welcher irgendwo auf einer Oberfläche anhaftet, einsam und vermehrt sich nicht. Grundsätzlich ein beruhigender Gedanke, wobei man allerdings auch beachten muss, dass Viren eine längere Zeit auf Oberflächen überleben können.

Wie lange es ein Virus oder ein Viruspartikel ohne Wirtszelle aushalten kann, hängt von seiner Art und teilweise auch von der Art der Oberfläche ab. So soll beispielsweise das Influenzavirus bis zu zwei Tage, das SARS-CoV-2 Corona Virus vier bis fünf Tage (in Ausnahmefällen auch neun Tage) und das Norovirus bis zu sieben Tage überleben können. Haften Viren an der Haut – insbesondere an den Händen – können sie für einen Zeitraum von bis zu drei Stunden infektiös bleiben.

Wenn es um Haus und Heim geht, gehören Türklinken zu den Objekten, von denen eine besondere virale Gefahr ausgeht. So haben Forscher nachgewiesen, dass ein Virus von derselben Türklinke an 14 Hände weitergegeben wurde. Von Hand zu Hand überträgt sich ein Virus hingegen „lediglich“ sechs Mal. Man sollte hierbei bedenken, dass das Berühen eines Virus nicht mit einer Erkrankung gleichzusetzen ist. Krank wird man durch den viralen Erreger erst, wenn dieser an unsere Schleimhäute gelangt, weil wir uns z. B. die Augen reiben, an der Nase kratzen oder an den Mund fassen.

Damit uns Viren nicht so viel anhaben können, ist es wichtig, dass wir unser Immunsystem stärken. Weiterhin sollten wir gerade jetzt in Corona Zeiten auf die gängigen Hygieneregeln wie Abstand halten, Hände mit Wasser und Seife waschen oder Maske tragen, wann immer dieses angebracht ist, halten.

Nachfolgend haben wir Ihnen zusätzlich noch einige weitere Tipps für verschiedene Räume der Wohnung zusammengestellt, die Sie dabei unterstützen sollen, Ihr Zuhause virenfrei und gesund zu halten:

Tipps für eine virenfreie Küche

Virenfreie Küche - Hygiene und Sauberkeit in der Küche für beste GesundheitIn der Küche sollten Sie auf eine normale Hygiene achten. Es ist keinesfalls erforderlich, hier andauernd mit Desinfektionsmitteln über die Oberflächen zu gehen. Im Gegenteil könnten Sie durch zu viel Oberflächen-Desinfektion auch ein zu „sauberes“ Umfeld schaffen, in dem auch gute Mikroorganismen „ausgerottet“ sind, wodurch schlechte wiederum bessere Bedingungen für eine Neuansiedelung vorfinden. Es wird empfohlen, zur Reinigung lediglich zu einem feuchten Tuch zu greifen. Dieses Tuch sollte selbstverständlich selbst regelmäßig gereinigt bzw. ggf. ersetzt werden.

Bezogen auf Hygiene und Sauberkeit in der Küche ist eine Spülmaschine eine absolut lohnenswerte Investition. In der Spülmaschine werden alle Gegenstände, welche in Kontakt mit unseren Lebensmitteln kommen praktisch keimfrei gereinigt.

Zur Stärkung des Immunsystems empfiehlt es sich, Ingwer, Zitrone oder auch einen Lindenblütentee im Vorratsschrank zu haben. Frische Kräuter wie Thymian, Salbei und Pfefferminze wirken sich ebenfalls positiv auf die körpereigene Abwehr aus. Um die Schleimhäute zu befeuchten und Keime abzutöten, kann man mit einer Salzlösung gurgeln. – Hierzu löst man einen Teelöffel Salz in 250 ml warmem Wasser auf. – Achtung: Nur gurgeln und nicht schlucken!

Tipps für ein virenfreies Bad

Virenfreies Bad - Viren im Badezimmer vermeiden - Infektionen vorbeugenGrundsätzlich können sich Viren auf porösen Oberflächen wie Handtüchern schlechter als auf glatten Oberflächen halten, da sie hier schneller austrocknen. Sind die Handtücher im Badezimmer allerdings feucht, kommt dieses den Viren entgegen und verlängert deren Lebensdauer. Aus diesem Grund sollten Handtücher regelmäßig gegen frische ersetzt und bei 60 °C gewaschen werden. Darüber hinaus sollte jedes Familienmitglied idealerweise nur sein eigenes Handtuch verwenden. – Man sollte also keine Handtücher teilen.

Zahnbürsten sollten nicht gemeinsam in einem Becher aufbewahrt werden. In diesem Fall besteht nämlich die Möglichkeit, dass Viren von einem Zahnbürstengriff auf einen anderen übergehen und beim nächsten Zähneputzen vom Griff auf die Hand oder direkt an die Mundschleimhäute gelangen.

Beim Händewaschen sollte man die Seife länger einwirken lassen, bevor man sie wieder abspült. Im Zuge der Reinigung der Hände sollte man besonderes Augenmerk auf die Fingerkuppen legen, da diese mit den meisten Flächen in Kontakt kommen.

Tipps für ein virenfreies Schlafzimmer

Schlafzimmer ohne Viren - virenfreies Schlafzimmer - TippsFür eine gute Immunabwehr ist ausreichend Schlaf eine wichtige Basis. Aus diesem Grund sollte man schon bei der Einrichtung und Gestaltung seines Schlafzimmers hierfür den ersten Grundstein legen. Die Schlafqualität steht und fällt beispielsweise mit der verwendeten Matratze. Generell gilt, dass eine Schlafdauer unterhalb von sieben Stunden das Risiko an einer Erkältungsrisiko erhöhen soll.

Die Bettwäsche sollte im Normalfall alle 14 Tage ausgetauscht werden. Die verwendete Bettwäsche samt Laken sollte man bei 60 °C waschen. Falls jemand erkrankt ist, empfiehlt sich ein häufigerer Bettwäsche-Wechsel. Um eine Ansteckung zu verhindern, kann es außerdem sinnvoll sein, einige Nächte getrennt voneinander zu schlafen.

Tipps für ein virenfreies Wohnzimmer

Tipps: Wohnzimmer virenfrei - Worauf achten?Im Wohnzimmer sollte man beim Putzen des Raumes besonderes Augenmerk auf die Dinge legen, die von allen Mitgliedern der Familie / Hausgemeinschaft gemeinsam genutzt und oft berührt werden. Hierzu zählen neben den Objekten, die in jedem Raum zu berücksichtigen sind (z. B. Lichtschalter, Türklinken), im Wohnzimmer vor allem Fernbedienungen für TV-Gerät, SAT-Receiver, DVD-Player, Musikanlage und Co., Controller von Spielkonsolen, Maus und Tastatur vom Computer oder auch der Touchscreen vom Tablet.

Wenn jemand an einer Erkältungskrankheit leidet, sollte er unbedingt Einmal-Taschentücher verwenden und diese nach dem einmaligen Gebrauch direkt – idealerweise im WC – entsorgen. Lässt man verwendete Taschentücher liegen, besteht die Gefahr, dass sich eventuell vorhandene Viren auf Oberflächen übertragen und von dort durch eine andere Person aufgenommen werden und diese infizieren.


Videos: Virenfreie Wohnung – Hygiene in der Wohnung