Ratgeber Beitrag im Wohnen.de MagazinPer Kredit zur neuen Einrichtung –
Möbelkauf finanzieren


Per Kredit zur neuen Einrichtung - Möbel finanzieren: Darauf sollten Sie achten - diese Möglichkeiten gibt esMöbel bzw. Einrichtungsgegenstände gehören neben Fahrzeugen (z.B. Auto oder Motorrad) sowie Gebrauchsgütern (z.B. TV, PC oder Kühlschrank) zu den Dingen, die in Deutschland „gerne“ auf Raten gekauft bzw. durch einen Kredit finanziert werden.

Doch lohnt es sich wirklich, einen Kredit für die Einrichtung der Wohnung aufzunehmen? Im Wohnen.de Magazin beschäftigen wir uns mit der Thematik und klären über verschiedene Aspekte und Faktoren auf.

 


 

Möbelkauf auf Raten – Einleitung

Wer gerade knapper bei Kasse ist, kann z.B. durch Ratenzahlung seine neuen Möbel finanzieren.Größere Anschaffungen zu denen in der Regel auch Möbel und insbesondere Küchen gehören, können ein ganz schönes Loch in der Haushaltskasse hinterlassen. Ob Einrichtung der ersten eigenen Wohnung oder aber auch spätere Renovierungen bzw. Umgestaltungen, man braucht einiges an Geld, vor allem dann, wenn man auf hochwertige, funktionelle Möbel Wert legt, die auch lange halten.

Um flüssig zu bleiben bzw. sich Möbel direkt leisten zu können, ohne lange sparen zu müssen, entscheiden sich deshalb viele Menschen dafür, die neuen Möbel auf Raten zu kaufen. Dieses ist heutzutage in der Regel kaum noch ein Problem, weil sowohl die stationären Möbelhäuser als auch die Online-Möbel-Shops mit Partnern zusammenarbeiten, die eine direkte Finanzierung der Möbel beim Kauf möglich machen.


Möbel im Möbelhaus kaufen & finanzieren

Neue Einrichtung kaufen - Infos zur Finanzierung im MöbelhausWer sich im stationären Möbelhandel umschaut und dort seine neue Einrichtung aussuchen will, kann sich dabei normal darauf verlassen, dass ihm im Geschäft auch gleich Möglichkeiten für eine Möbel-Finanzierung angeboten werden. Man braucht heute auch keinerlei Bedenken zu haben, dass man vom Verkaufspersonal schief angeschaut wird, wenn man nach einer Ratenzahlung für die ausgewählten Möbel fragt. Vielmehr ist es schon eher die Regel geworden, dass Möbel in Raten und nicht mehr bar bezahlt werden.

Die meisten Möbelhäuser kooperieren für die Finanzierung des Möbelkaufs mit Kreditinstituten, so dass beim Kauf der neuen Einrichtung letzten Endes zwei Verträge geschlossen werden. Der eine ist ein Kaufvertrag mit dem Möbelhaus über die Möbel und der andere ein Kreditvertrag mit der jeweiligen Bank bzw. dem jeweiligen Finanzdienstleister. Dieser Kreditvertrag ist in der Regel zweckgebunden und mit dem Kaufvertrag für die Möbel verbunden. Aus diesem Grund ist es meist so, dass ein Widerruf des Darlehensvertrages automatisch auch einen Rücktritt vom Kaufvertrag bedeutet. Um sicherzugehen, sollte man dennoch auch den Kaufvertrag mit dem Möbelhaus zusätzlich widerrufen, wenn man sich aus irgendwelchen Gründen dann doch noch gegen die Möbel entschieden hat.

Einige Möbelhäuser „verkaufen“ bei Ratenzahlung auch einen generellen finanziellen Spielraum. So gibt es Angebote, wo man als Kunde eine Art Kreditkarte mit einem festgelegten Rahmen erhält und auf die der Möbelkauf sowie die dafür getätigten Ratenzahlungen gebucht werden. Ist der Kreditkartenrahmen durch den Möbelkauf nicht vollends erschöpft, kann man sich durch diese Art der Finanzierung auch noch weitere Dinge „auf Pump“ anschaffen, ohne dass man erneut einen Nachweis über Einkommen oder einen Kreditantrag stellen muss. Es dürfte sich von selbst verstehen, dass hierbei eine erhöhte Gefahr für eine dauerhafte Verschuldung gegeben ist.

Null-Prozent-Finanzierung im Möbelhaus

Null-Prozent-Finanzierung im Möbelhaus - lohnt sich das? Worauf muss man achten?In den letzten Jahren haben sich Angebote für eine Null-Prozent-Finanzierung insbesondere im Bereich der Elektrofachmärkte und Möbelhäuser weit verbreitet. Hier kann man als Kunde eine neuen Möbel oder Elektrogeräte quasi zum Nulltarif finanzieren. Dabei locken die Anbieter mit besonders kleinen Raten, die sich daraus ergeben, dass die Laufzeiten für 0%-Kreditangebote mittlerweile deutlich verlängert wurden.

War früher bei 0%-Finanzierungen lediglich eine Laufzeit von einem Jahr bzw. maximal zwei Jahren (12 bis 24 Monate) vorgesehen, kann man heute seine neue Einrichtung auch über fünf oder sechs Jahre (60 bis 72 Monate) abbezahlen. Auf diese Weise reduziert sich die monatliche Belastung natürlich deutlich, wobei man aber halt auch immer bedenken sollte, dass die durch den Kredit erworbenen Möbel vielleicht die Dauer der Finanzierungslaufzeit gar nicht überstehen – insbesondere dann, wenn man sich für günstigere Produkte bzw. Produkte minderer Qualität entscheidet und/oder häufiger umzieht.

Die Möbelhäuser nutzen die Null-Prozent-Finanzierung als Marketinginstrument, um Konsumenten davon zu überzeugen, dass man dort am besten einkauft und sich auch problemlos Möbel leisten kann, die man sich eigentlich nicht leisten kann. Für den Konsumenten bedeutet ein 0%-Kreditangebot für den Möbelkauf zunächst einmal eine satte Ersparnis gegenüber einer klassischen Finanzierung über einen Standard-Ratenkredit bzw. einen Konsumentenkredit, bei dem es höhere Zinsaufschläge und ggf. auch noch zusätzliche Gebühren gibt.

 

Schattenseiten der Null-Prozent-Finanzierung

Zunächst ist es so, dass das Möbelhaus, welche einen 0%-Kredit zur Anschaffung der neuen Einrichtung bietet, nicht unbedingt der Anbieter sein muss, welcher die besten Preise offeriert. Aus diesem Grund sollte man sich vor der 0%-Finanzierung seiner neuen Möbel unbedingt auch anderweitig umschauen und einen Preisvergleich machen. Unter Umständen findet sich ein anderer Möbelshop (online oder offline), der die Wunschmöbel zu deutlich günstigeren Preisen anbietet. Wenn es dazu dann z.B. noch einen Barzahler-Rabatt bzw. Vorkasse-Rabatt gibt, kann es durchaus sein, dass eine Finanzierung über einen konventionellen Ratenkredit, welcher unabhängig vom Möbelkauf bei einem Drittanbieter abgeschlossen wird, wesentlich vorteilhafter als die Null-Prozent-Finanzierung ist.

Oft werden zusätzlich zum 0%-Kreditvertrag auch weitere Zusatzleistungen angeboten, welche z.T. nicht wirklich sinnvoll sind. Eine Null-Prozent-Finanzierung kann aufgrund von irgendwelchen Zusatzleistungen oder auch durch bestimmte Vertragsklauseln auch mit (nicht unerheblichen) Kosten verbunden sein. Aus diesem Grund sollte man sich alles, was einem im Rahmen einer derartigen Finanzierung offeriert wird, genau anschauen und abwägen, ob es tatsächlich nötig bzw. nützlich ist und ob es nicht doch irgendwelche „versteckten“ Kostenfallen gibt.

Weiterhin besteht natürlich auch immer das Risiko der Überschuldung. Insbesondere bei verlockenden Finanzierungsangeboten, bei denen man aufgrund der 0% Zinsen das Gefühl hat, nichts zu verlieren und nur zu gewinnen, wird man schnell dazu verleitet, weit über seine eigenen Verhältnisse hinaus zu agieren. Mittelfristig kann man sich so schnell in die finanzielle Schieflage manövrieren, wenn beispielsweise der Job verloren geht und das Geld knapper wird oder die finanzierten Möbel oder Elektrogeräte ersetzt werden müssen, obwohl sie noch nicht vollkommen bezahlt sind.

Zuletzt gibt es noch einen ganz wichtigen Aspekt, den die wenigsten Menschen kennen: Normale Verbraucherdarlehen werden über das BGB (Paragraf 491 Abs. 1) geregelt. Kreditverträge, die als Null-Prozent-Finanzierung laufen, fallen allerdings nicht darunter. Dieses hat der Bundesgerichtshof in einem Urteil (Aktenzeichen: XI ZR 168/13) festgelegt. Laut diesem BGH-Urteil bezieht sich der Gesetzestext im BGB nur auf entgeltliche Darlehensverträge, wodurch Verbraucher, die einen Vertrag mit 0%-Finanzierung abschließen, rechtliche Nachtteile haben. So kann es z.B. zu Problemen kommen, wenn man aus berechtigten Gründen vom Vertrag zurücktreten will. Lesen Sie hier mehr darüber.

Weitere Tipps rund um die Null-Prozent-Finanzierung finden Sie bei der Verbraucherzentrale.


Möbel online kaufen und direkt finanzieren

Möbelkauf im Internet - Finanzierung bzw. Ratenzahlung im Online-Shop für MöbelMöbel werden in der heutigen Zeit vermehrt auch online gekauft. Analog zum stationären Handel bieten auch die meisten Online-Möbel-Shops die Möglichkeit einer einfachen und unkomplizierten Raten-Finanzierung der Einrichtung an. Diese erfolgt hier in der Regel auch über Drittanbieter – beim Wohnen.de Online-Shop ist es das Unternehmen BillPay.

Um den Online-Einkauf von Möbeln auf Raten besonders einfach und unkompliziert zu halten, ist es in der Regel so, dass direkt bei der Bestellung über den Warenkorb eine entsprechende Bonitätsprüfung erfolgt, so dass man als Kunde sofort erfährt, ob die Finanzierung der Möbel in Ordnung geht oder nicht. Meistens gibt es für den Onlinekauf von Möbeln mit Ratenzahlung bestimmte Limits, so dass der Einkauf z.B. nicht höher als 2.500 € ausfallen darf.


„Unabhängiger“ Kredit zur Finanzierung der Einrichtung

Neben einer direkten Finanzierung durch den Partner des Möbelhauses bzw. Möbel-Online-Shops kann man sich auch dazu entschließen, einen konventionellen Kredit, der nichts mit dem Möbelkauf als solches zu tun hat, aufzunehmen.

Früher führte der erste Weg beim Wunsch einen Kredit aufzunehmen zwangsläufig zur Hausbank. Meistens war es dann auch so, dass man das dort unterbreitete Finanzierungsangebot direkt angenommen hat, weil ein Vergleich verschiedener Angebote mit entsprechend vielen Besuchen in unterschiedlichen Kreditinstituten verbunden gewesen wäre. Dank des Internets können Kredite von vielen verschiedenen Anbietern heute ganz einfach online verglichen werden.

Möbelfinanzierung durch Ratenkredit - sparen durch Barzahlung beim Kauf der neuen EinrichtungEin ganz großer Vorteil bei der Nutzung eines herkömmlichen Ratenkredites zur Finanzierung der neuen Einrichtung ist, dass man sich grundsätzlich in eine bessere Verhandlungsposition bringt, wenn es um Nachlässe bzw. Rabatte geht. Bei einer Barzahlung, die ja durch einen externen Kredit möglich wird, räumen die meisten Möbelhäuser Prozente ein. Beim Möbelkauf im Online-Shop gibt es zudem häufig einen Nachlass bzw. Rabatt, wenn man die Möbel per Vorkasse – Überweisung zahlt, was bei der Aufnahme eines normalen Konsumentenkredites ebenfalls unproblematisch möglich ist.

Bei einem „unabhängigen“ Kredit zur Möbelfinanzierung, kann man zudem vollkommen frei entscheiden, wo man seine Möbel einkauft. Man ist nicht darauf angewiesen, dass ein bestimmter Online-Shop oder ein bestimmtes Möbelhaus ein passendes Finanzierungsangebot parat hat und muss sich dort auch nicht als „Finanzierer“ offenbaren. Zudem kann man umfassend die Preise für die Wunschmöbel vergleichen und dort zuschlagen, wo der Preis am besten und/oder ggf. der Rabatt bei direkter Bezahlung am höchsten ausfällt.


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