Ist es ungesund, den ganzen Tag zuhause zu bleiben?

News-Beitrag im Wohnen.de Magazin - Aktuelle Nachrichten - News


Seit Beginn der Corona Krise in Deutschland im März 2020 haben wir einige Höhen und Tiefen mit dem Virus hinter uns. Hier in den News des Wohnen.de Magazins haben wir bereits mehrfach Themen beleuchtet, die im Zusammenhang mit Corona sowie mit unserer dadurch veränderten Lebensführung und Wohnsituation stehen:

Der Corona-Sommer 2021 verlief leider insgesamt gefühlt deutlich weniger entspannt als der Corona-Sommer 2020. Wir haben zwar jetzt die diverse Impfstoffe gegen das Virus und viele haben sich auch bereits impfen lassen, aber es gibt eben auch die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Corona-Virus.


Video des Bundesministeriums für Gesundheit:
Dr. Torben Schiffner spricht über die Variante Delta


Nicht genug mit der Delta Variante des Corona Virus und damit verbunden erneut steigenden Inzidenzzahlen, auch der Sommer bzw. das Sommerwetter 2021 scheint „kaputt“ zu sein. Wir befinden uns im August und die Hundstage (23.07.2021 bis 23.08.2021) neigen sich dem Ende zu. – Als Hundstage bezeichnet man umgangssprachliche die heißesten Sommertage in Europa, wobei wir hiervon in 2021 nicht wirklich viel wahrgenommen haben (siehe hierzu auch: Hundstage 2021 ohne große Hitze?). Es geht schon beinahe herbstlich zu, was den Aufenthalt innerhalb der Wohnräume für viele attraktiver als den Aufenthalt im Freien macht.

Ist es ungesund, den ganzen Tag zuhause zu bleiben? - Stay homeWir bewegen uns also mit großen Schritten auf unseren zweiten Corona Herbst / Winter zu und angesicht der bereits beschriebenen Lage wegen der ansteckenderen Delta Variante, die insbesondere ungeimpfte Menschen gefährdet, bedeutet dieses für viele, dass sich das Leben wieder mehr auf die Wohnung konzentrieren wird. Unabhängig von einem weiteren Lockdown, den die Politik unter allen Umständen und mit allen Mitteln verhindern will, treffen einige Personen für sich persönlich die Entscheidung, (erneut) Sozialkontakte zu reduzieren und sich im Rahmen von Homing / Cocooning  in die eigenen vier Wände zurückzuziehen.

Doch tun wir uns und unserem Körper bzw. unserer Gesundheit etwas Gutes, wenn wir tagelang das Haus nicht verlassen? – In unserem heutige News-Artikel im Wohnen.de Magazin beschäftigen wir uns deshalb mit der Frage: Ist es ungesund, den ganzen Tag zuhause zu bleiben? – Eine Frage, die natürlich nicht nur in Corona-Zeiten interessant ist, sondern sich beispielsweise auch Gamern bzw. Zockern (oder auch deren Erziehungsberechtigten) stellt, die bisweilen auch tagelang kein Sonnenlicht zu sehen bekommen. Generell kann man schon mal festhalten, dass dem Thema Gesundes Wohnen eine besondere Bedeutung zukommt, wenn man sich nahezu 24/7 innerhalb seiner vier Wände aufhält.

Ist es ungesund, den ganzen Tag zuhause zu bleiben? – Stichwort: Sonnenlicht

Wie wichtig ist Sonnenlicht für die menschliche Gesundheit?Wenn man den ganzen Tag im Haus ist, bekommt man unabhängig von der Jahreszeit zu wenig natürliches Licht bzw. Sonnenlicht „ab“. Im Gegensatz zu den Pflanzen, die wegen ihrer Fotosynthese auf die Sonne angewiesen sind, brauchen wir die Sonne nicht für unsere Ernährung. Dennoch spielt das Sonnenlicht auch für den Menschen eine wichtige Rolle, wenn es um den Stoffwechsel und die Gesundheit geht.

Grundsätzlich ist es so, dass das Sonnenlicht sowohl eine Verbesserung als auch eine Verschlechterung unserer Gesundheit bewirken kann:

Die Strahlung der Sonne setzt sich aus sichtbarem Licht, UV-Strahlung und Wärmeenergie zusammen. Von diesen drei Bestandteilen ist die UV-Strahlung wesentlich, wenn es um die Auswirkungen der Sonne auf unsere Gesundheit geht. UV steht für ultraviolett, die UV-Strahlung ist für das menschliche Auge unsichtbar und setzt sich aus drei Spektren (A, B, C bzw. UV-A, UV-B, UV-C) zusammen.

Hier unten auf der Erde kommt allerdings nicht die gesamte UV-Strahlung der Sonne an. – Die UV-C-Strahlen werden vollständig und die UV-B-Strahlen größtenteils von der Atmosphäre des Planeten absorbiert. Daraus lässt sich ableiten, dass die UV-A-Strahlen nahezu komplett bei uns ankommen.

Sowohl UV-A-Strahlen als auch UV-B-Strahlen dringen tief in unsere Haut ein. Entscheidend für die Wirkung der UV-Strahlung ist, die Aufenthaltsdauer in der Sonne. – Verbringt man in den drei Monaten des Sommers pro Woche an etwa zwei bis drei Tagen jeweils fünf bis fünfzehn Minuten in kurzer Bekleidung draußen in der Sonne, bekommen wir in der Regel genügend UV-Strahlen ab, um in unserer Haut eine ausreichende Menge an Vitamin D für die Gesunderhaltung unseres Körpers zu erzeugen. Die UV-B-Strahlung löst in diesem Zusammenhang die Vitaminsynthese im Körper aus.

Vitamin D wird zu den fettlöslichen Vitaminen gerechnet und daneben auch als Hormon angesehen. Durch Vitamin D ist der Organismus in der Lage, Kalzium aufzunehmen, welches für eine Aufrechterhaltung der Knochengesundheit essentiell ist. Darüber hinaus spielt Kalizium auch eine wichtige Rolle für das Muskelsystem, Nervensystem und Immunsystem, was gleichsam die besondere Bedeutung von Vitamin D für den Körper hervorhebt.


Video: Vitamin D wissenschaftlich geprüft – maiLab


Video: Vitamin-D-Mangel: Sonnenlicht ist wichtig für die Gesundheit | Dr. Wimmer | NDR


Die UV-A-Strahlen wirken sich im Gegensatz zu den für die Vitamin-D-Synthese erforderlichen UV-B-Strahlen nicht so positiv auf den Körper bzw. die Gesundheit aus. Durch die UV-A-Strahlung kommt es zu einer aktiven Melaninbildung im Organismus. – Melanin ist ein dunkles Pigment, welches den tieferen Schichten der Haut einen Schutz vor den schädlichen UV-Strahlen bieten soll. Durch das Melanin entsteht dann auch die für die meisten Menschen typische Sommerbräune der Haut.


Video: Warum wird man im Sommer braun?! | Biologie – simpleclub


Wenn man es in den Sommermonaten mit dem Aufenthalt im Freien bzw. in der Sonne übertreibt und dort regelmäßig Stunden verbringt, können die UV-B-Strahlen Schädigungen der DNA in den Hautzellen verursachen. In der Folge kann es zu einem Melanom (Hautkrebs) kommen. Durch die UV-A-Strahlen kommt es zu einer Zerstörung der Kollagenfasern und Elastinfasern, aus denen die Haut aufgebaut ist. Die Haut verliert durch die UV-A-Strahlen Feuchtigkeit und Elastizität. Darüber hinaus können Flecken entstehen. Allgemein spricht man in diesem Zusammenhang auch von einer Photoalterung der Haut.

Der Aufenthalt in der Sonne kann also sowohl positiv und erforderlich als auch negativ und gesundheitsschädigend sein. – Wir empfehlen hierzu die Lektüre von: Sonne ja, aber nur mit Schutz auf der Website der WHO Europa.

Vitamin D durch Ernährung - Fisch als gute Vitamin-D-QuelleWer nicht nach draußen geht und so zu wenig Sonne tankt, um ausreichend mit Vitamin D versorgt zu werden, kann dieses auch über seine Ernährung zuführen. – So liefert Fisch und da vor allem die Leber von Fischen sehr viel Vitamin D. Eier, Käse und Fleisch sind ebenfalls Vitamin-D-Quellen, wobei sie nur relativ geringe Mengen liefern.

Darüber hinaus ist es möglich, Vitamin D auch über Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. Derartige Präparate sind frei verkäuflich, so dass nicht unbedingt ein Arzt aufgesucht werden muss. Wer sich jedoch unsicher ist, ob tatsächlich ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, kann beim Arzt durch einen Bluttest (muss in der Regel selbst bezahlt werden, wenn keine Erkrankung vorliegt, die einen Mangel impliziert) abklären, wie es tatsächlich um den Vitamin-D-Wert bestellt ist und ob eine Supplementierung erforderlich ist.

Übrigens kann man sich die für die Vitamin-D-Synthese erforderliche UV-B-Strahlung nicht „holen“, indem man sich ans Fenster der Wohnung hinter die Glasscheibe setzt. – Die UV-B-Strahlen können das Fensterglas nämlich nicht durchdringen. Im geöffneten Fenster bzw. am offenen Fenster kann man allerdings versuchen, etwas vom wichtigen Sonnenlicht zu erhaschen. Auch hier sollte man vor allem gerade in den Sommermonaten darauf achten, dass man nicht zu lange ungeschützt in der Sonne verweilt, um den negativen Folgen der UV-Strahlung aus dem Weg zu gehen.


Ist es ungesund, den ganzen Tag zuhause zu bleiben? – Stichwort: Frische Luft

Damit unser Organismus funktionieren kann, benötigt er Sauerstoff. Dieser wird durch die Atmung aufgenommen und beispielsweise zur Energiegewinnung bzw. Verbrennung von Zucker und Fettsäuren verwendet. Je mehr Sauerstoff sich in der Luft befindet, desto einfacher kann unser Körper Energie erzeugen sowie gleichsam unsere Leistungskraft und Konzentrationsfähigkeit schaffen bzw. erhöhen. Da die Luft draußen naturgemäß mehr Sauerstoff enthält als die Luft im Innenraum, wo sich unser ausgeatmetes Kohlendioxid mit in die Raumluft mischt, unterstützt sie unseren Körper besser bei seinen Aufgaben.

Wenn wir nicht ausreichend lüften, nimmt die Sauerstoffkonzentration im Raum im gleichen Maße ab wie die Kohlendioxidkonzentration ansteigt. In der Folge nehmen Konzentration und Leistung ab, man wird träge und müde.

Um auch in der Wohnung von möglichst frischer Luft bzw. möglichst sauerstoffhaltiger Luft zu profitieren, sollte diese regelmäßig ausgetauscht werden. Dieses gelingt durch häufiges (mindestens zweimal bis dreimal täglich) für einen Zeitraum von fünf bis fünfzehn Minuten.


Video: Zimmer und Wohnung richtig lüften! Nachhaltigkeit-Tipps | WWF Deutschland


Ist es ungesund, den ganzen Tag zuhause zu bleiben? – Stichwort: Bewegung

Ist es schädlich nur im Haus zu sein? - Bewegung / Bewegungsmangel im FokusWenn man sich den ganzen Tag in der Wohnung aufhält, besteht schnell das Risiko, dass man sich einfach zu wenig bewegt. Innerhalb der eigenen vier Wände ist der Bewegungsspielraum in der Regel arg beschränkt und viele Menschen beschäftigen sich sitzend. – Sitzen ist für den Körper allerdings nicht wirklich vorteilhaft. Nicht umsonst, hört man oft, dass Sitzen das neue Rauchen sei. Unser Körper – insbesondere unsere Wirbelsäule – ist einfach nicht für diese Form der Haltung – vor allem über einen längeren Zeitraum hinweg – geschaffen.

Unser Körper braucht Bewegung und Aktivitäten, um gesund zu bleiben. Dazu muss man sich nicht einmal sonderlich anstrengen. – Spazierengehen ist in diesem Zusammenhang wohl die älteste und natürlichste Art der körperlichen Ertüchtigung. So mussten unsere Vorfahren zum Zwecke der Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen. Für Gesundheit und Überleben war also das Bewegen der Beine ein ganz wesentlicher Faktor.


Mal etwas zum Schmunzeln…

Video: Loriot „Ich will hier nur sitzen“ | movie mag


Forschungen an der Harvard Medical School in den USA haben ergeben, dass regelmäßiges Spazierengehen viele Vorteile für das Wohlbefinden und die Gesundheit mit sich bringt. So sollen Spaziergänge zur Stärkung des Immunsystems beitragen und das Risiko für die Entstehung diverser Krankheiten wie z. B. eines Herzinfarktes, von Brustkrebs oder auch Arthritis senken. Darüber hinaus soll das regelmäßige Spazierengehen die Lust auf süßes Essen senken und einer Gewichtszunahme vorbeugen.

Um von den positiven Effekten zu profitieren, muss man keine Marathonstrecken anpeilen. Es soll schon ausreichend sein, wenn man pro Woche insgesamt für mindestens zwei Stunden zu Fuß unterwegs ist. Minimum wäre also ein Spaziergang von knapp zwanzig Minuten täglich, wobei mehr natürlich in der Regal auch absolut nicht schadet.

Neben dem Spazierengehen in der freien Natur oder auch in der Stadt, bei dem man sich auch gleich noch frische Luft und mit etwas Glück wertvolles Sonnenlicht gönnen kann, kann man sich natürlich auch zuhause mehr bewegen und nicht nur sitzen oder liegen.

Die körperlichen Aktivitäten können sportlicher Natur sein, wenn man z. B. einen eigenen Fitnessraum bzw. ein oder mehrere Trainingsgeräte in seiner Wohnung hat. Sport bzw. Fitnessübungen sind zuhause auch ganz ohne Geräte möglich. Dabei stehen viele verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise Yoga, Pilates, HIIT (Hoch Intensitäts Interval Training) oder auch Aerobic zur Wahl. Anleitungen und Programme hierzu finden sich zahlreich auf Youtube. Auch mithilfe einer Spielkonsole kann man daheim in Bewegung und sogar richtig ins Schwitzen kommen, wenn man beispielsweise ein forderndes Tanzspiel auswählt.

Man kann auch zwischen den einzelnen Räumen der Behausung oder auch im Treppenhaus herumlaufen, um ein gewisses tägliches Schrittpensum zu erreichen. Das Putzen der Wohnung ist ebenfalls ein probates Mittel, um sich innerhalb der eigenen vier Wände körperlich zu betätigen.