Wohnpsychologie: Sind Sie wirklich zuhause?
Im Ratgeber des Wohnen.de Magazins widmen wir uns ein weiteres Mal der Wohnpsychologie und durchleuchten die spannende Frage: „Ist unsere Wohnung auch wirklich unser Zuhause?“ Wir beschäftigen uns mit der aktuellen Gestaltung unserer Wohnräume ebenso wie mit unserer Wunschwohnung und widmen uns außerdem auch dem Thema der Wohnbiografie.
Wenn Sie herausfinden wollen, ob Sie in Ihren eigenen vier Wänden auch tatsächlich zuhause sind, machen Sie einfach den Wohnen.de Test dazu.
Inhaltsverzeichnis
- Gutes Wohnen – schlechtes Wohnen?!
- Wohnen nach Diktat
- Selbstbestimmtes Wohnen für mehr Lebensqualität
- Persönliche Bedürfnisse als Einrichtungskompass
- Wohnen.de Test: Wie zuhause fühlen Sie sich wirklich in Ihren vier Wänden?
- Allgemeine Bewertungen und persönliches Empfinden
- Fragen stellen und eigene Wohnsituation beurteilen
- Die unpassende Wohnung als Hemmnis
- Wohnbiografie und Wunschvorstellungen
- Fazit
- Video: Was sagt die Einrichtung über seinen Bewohner aus?
- Weitere Informationen im Internet
Gutes Wohnen – schlechtes Wohnen?!
Es gibt Räume, die sich durch eine bis ins kleinste Detail durchdachte (Designer-)Einrichtung und Gestaltung auszeichnen. Alle Möbelstücke und Dekorationsgegenstände harmonieren wunderbar. Keine Sache im Zimmer stört die Gesamtwirkung. Wirklich alles ist ordentlich an seinem Platz, wobei dieser jeweils mit feiner Präzision und wohlüberlegt gewählt wurde.
Ein derartig übertriebener Perfektionismus führt allerdings meist dazu, dass es solchen Räumen an Atmosphäre mangelt. Als Gast fühlt man sich in allzu durchgestylten Wohnungen, die den Flair eines ausgeklügelt zusammengestellten Ausstellungsraumes vermitteln, daher schnell unwohl. Zudem fehlt es diesen Räumlichkeiten an Persönlichkeit: Es entsteht rasch der Eindruck, dass die Bewohner eben erst eingezogen sind und noch keine eigenen Spuren in der Wohnung hinterlassen haben.
In weniger luxuriösen Wohnungen – vielleicht überwiegend ausgestattet mit altbekannten Möbelstücken eines großen schwedischen Möbelhauses, wo verschiedene kleine Dinge Geschichten erzählen und so von den Bewohnern „berichten“ (siehe auch: Wohnung und Persönlichkeit), wo vielleicht nicht jedes Teil ganz genau an seinem Platz liegt, eventuell auch etwas Chaos herrscht, wo keine meisterhafte Kunst die Wände ziert, sondern eigene Schnappschüsse, Postkarten oder anderes für Abwechslung sorgt, nehmen wir ganz andere Gefühle wahr.
Diese Räume wirken authentisch und lebendig auf uns und besitzen oft eine überaus behagliche Atmosphäre, welche Geborgenheit und Wohlempfinden vermittelt. In solchen Wohnungen sind die Bewohner durch Einrichtung und Raumgestaltung präsent, so dass die zum richtigen Wohlfühlen notwendige Persönlichkeit vorhanden ist, die den oben beschriebenen „Plan-Wohnungen“ in der Regel komplett „abgeht“.
Wer authentisch leben und wohnen will, kommt mit der bloßen Übernahme von Ideen bzw. mit dem Kopieren fertiger Konzepte nicht wirklich zum Ziel. Echte Atmosphäre kann nur in Räumlichkeiten entstehen, wo sich die Bewohner aktiv einbringen und gemäß ihrer Persönlichkeit gestalterisch wirken.
Mehr dazu im Wohnen.de Magazin: Wohnpsychologie – Wohnung und Persönlichkeit
Wohnen nach Diktat
Das Thema Wohnen bzw. die Wohnraumgestaltung nimmt in der heutigen Zeit einen relativ großen Stellenwert ein. Jeder von uns wünscht sich halt ein schönes Zuhause, welches den Alltag erleichtert und die Möglichkeit zum Entspannen bietet. Indizien dafür sind die vielen Einrichtungssendungen im TV sowie ein stark gewachsenes Angebot an Magazinen und Zeitschriften, die sich mit dem Thema Wohnen und Einrichten befassen.
In den Möbelhäusern werden uns oft nicht nur einzelne Möbelstücke präsentiert, wenn wir durch die Ausstellung laufen, sondern fertige Räume in mehr oder weniger detailreicher Gestaltung. Die dort integrierten Dekorationsgegenstände, Bilder und Wohnaccessoires können wir im Möbelmarkt praktischerweise gleich dazu erwerben, um so den vorgestellten Raum samt Mobiliar komplett in unsere Wohnung zu übernehmen – ihn einfach zu kopieren. Selbstverständlich gibt es Unterschiede in der Raumwirkung, da „Ottonormalwohnungen“ kaum über die enorme Weite und Raumhöhe von Möbelausstellungen verfügen, aber grundsätzlich wird es uns leicht gemacht, ein stimmiges Raumkonzept 1:1 aus dem Möbelhaus mit in unsere eigenen vier Wände zu nehmen.
Wer es sich noch einfacher machen will, beauftragt einfach Innenarchitekten oder Raumausstatter mit der Wohnungseinrichtung. Hier werden verschiedene Vorschläge gemacht und man wählt bequem das aus, was einem vermeintlich am meisten zusagt.
Halten wir einen Moment inne und stellen uns vor, wir verlassen morgens unser Heim und während unserer Abwesenheit macht sich ein TV-würdiges Einrichtungs- und Wohnkommando über unsere Räumlichkeiten her. Wie wäre das Gefühl nach „Hause“ zu kommen. Wäre unsere Wohnung, die nach aktuellen Trends sowie unseren vom Team der Macher ermittelten Vorlieben eingerichtete Behausung wohl ein Ort, wo wir uns auf Anhieb wohl und zuhause fühlen können?!
Einerseits wäre es sicher schön, wenn bestimmte „Baustellen“ endlich behoben und alles in der Wohnung in perfekte Bahnen gebracht worden wäre. Anderseits stellt sich die Frage, ob und wie wir uns mit dem, was wir in unseren vier Wänden vorfinden identifizieren können.
Vermutlich würden wir Zeit benötigen, um uns wieder in unserer Wohnung einzuleben. Vermutlich wäre es auch so, dass die Wohnung erst wieder nach und nach zu unserem Zuhause wird, wenn wir Kleinigkeiten verändert haben und uns selbst wieder aktiv in unsere Räume einbringen und eigene Spuren hinterlassen.
Es ist nicht falsch, sich bei der Wohnungseinrichtung und Gestaltung der Räume Anregungen zu holen und sich von Magazinen, TV-Sendungen und Möbelausstellungen inspirieren zu lassen. Auch spricht nichts dagegen, Elemente, die einem besonders gut gefallen und die der eigenen Persönlichkeit und Wahrnehmung vom Leben entsprechen, in die eigenen vier Wände zu übernehmen. Wichtig dabei ist, sich intensiv mit den zur Verfügung stehenden Optionen auseinanderzusetzen, sich bewusst für oder gegen bestimmte Möglichkeiten / Möbel / Farben / usw. zu entscheiden und sich alles, was man schließlich wählt aktiv zu eigen zu machen.
Selbstbestimmtes Wohnen für mehr Lebensqualität
Die aktive Gestaltung der Wohnung ist wichtig für uns, weil unser Lebensraum direkten Einfluss auf unser Verhalten nimmt.
Wenn wir uns mit unserer Wohnung bzw. mit ihrer Einrichtung und Gestaltung auseinandersetzen, sollten wir uns deshalb Zeit nehmen. Möbel sollten nicht einfach dort aufgestellt werden, wo sie sich auf den ersten Blick anbieten oder wo sie immer schon platziert waren. Es lohnt sich zu experimentieren und verschiedene Plätze auszuprobieren. Dabei sollte man sich stets auf die eigenen Empfindungen verlassen: Fühle ich mich auf dem Sofa unter der Dachschrägen wirklich wohl und gut aufgehoben oder ist es vielleicht unter dem Fenster mit direkter Blickrichtung zur Tür besser für mich?
Persönliche Dinge, die für uns einen emotionalen Wert haben, sind für authentisches Wohnen mit Wohlfühlatmosphäre unverzichtbar. Eine individuelle Raumgestaltung lebt von diesen kleinen oder größeren Gegenständen, mit denen wir uns verbunden fühlen. Auch wenn das bewusst gewählte moderne Ambiente im Wohnzimmer mit einem stilvollen Kunstdruck perfekt aufgewertet werden könnte, fühlt sich das vielleicht sogar etwas unscharf aufgenommene Foto unserer Familie doch ungleich lebendiger und besser an.
Persönliche Bedürfnisse als Einrichtungskompass
Bei der Einrichtung und Gestaltung unserer Wohnung sollten wir uns an unseren Bedürfnissen orientieren. Man sollte sich entsprechend fragen, was die Wohnung für einen selbst sein soll: Wünsche ich mir in erster Linie einen Rückzugsort zum Entspannen? Möchte ich meine Wohnräume als Inspirationsquelle erleben?
Mit funktionellen Anforderungen sollten wir uns auseinandersetzen, wenn es um die Funktionalität von Möbeln geht: Möchte ich in erster Linie auf der Couch sitzen oder liegen? Habe ich oft viele Gäste, die in meinen Räumen ausreichend Sitzgelegenheit vorfinden sollen? Kommt ein „richtiger Schreibtisch“ meinen Bedürfnissen an einen Heimarbeitsplatz am nächsten oder ist vielleicht ein verschließbarer Computerschrank die bessere Wahl?
Die eigenen Bedürfnisse genau zu kennen, genau zu wissen, was man will und was man sich wünscht, ist ein erster, wichtiger Schritt, um die eigenen vier Wände in ein richtiges Zuhause zu verwandeln, das optimal zu einem passt.
Wohnen.de Test:
Wie zuhause fühlen Sie sich wirklich in Ihren vier Wänden?
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Der Test liegt zum Download im .pdf-Format vor und kann zum Beispiel mit dem Acrobat Reader geöffnet werden. Drucken Sie den Test nach dem Herunterladen aus, um ihn bequem auswerten zu können. Die Tabelle zur Auswertung sowie Erläuterungen zu den verschiedenen Testergebnissen gehören zum Umfang der Test-Datei.
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Wohnen.de Test: Wie zuhause fühlen Sie sich wirklich in Ihren vier Wänden?
Allgemeine Bewertungen und persönliches Empfinden
Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch gibt es beim Wohnen und Einrichten Pauschalurteile und Verallgemeinerungen. So werden z.B. Metalle – insbesondere glänzender Chrom – vornehmlich als kühl oder gar kalt bewertet, während wir den Landhausstil gemeinhin mit besonderer Behaglichkeit verbinden. Auf der Suche nach der eigenen Wohnidentität bzw. bei der Gestaltung des eigenen Lebensraums in der Wohnung helfen diese allgemeinen Bewertungen nur wenig weiter, da es auf die eigene Wahrnehmung und die subjektiv erlebte Gefühlswelt ankommt.
So gibt es Menschen, die sich in begrenzten Räumlichkeiten mit Höhlencharakter besonders wohl und geborgen fühlen, während andere ein gewisses Gefühl von Weite und Platz brauchen, um Geborgenheit zu empfinden. Ein natürlich inspiriert eingerichtetes Heim, in dem vorwiegend Holz den Ton angibt, vermittelt einer Person Wärme, Gemütlichkeit und Halt, während eine andere Person sich im identischen „hölzernen“ Umfeld vollkommen deplatziert fühlt und die Einrichtung als steif und durch überholte Wertvorstellungen geprägt erlebt.
Eine Wohnung, in der wir uns richtig wohlfühlen können, muss sowohl unserer Individualität entsprechen als auch zu unserer jeweiligen Lebenssituation passen. So braucht z.B. ein Karrieremensch in einer Führungsposition mit einem hektischen Berufsalltag, ein geordnetes Zuhause, das von „stiller“ Übersichtlichkeit geprägt ist und ihn zur Ruhe finden lässt. Die Wohnumgebung, in der eine junge Mutter viel Zeit mit ihrem Kind verbringt, sollte hingegen reizvoll und aktivierend gestaltet sein.
Fragen stellen und eigene Wohnsituation beurteilen
Um herauszufinden, ob die Wohnungseinrichtung bzw. Wohnraumgestaltung perfekt zu einem passt, lohnt sich eine kritische Auseinandersetzung damit. Konkrete Fragen helfen bei der Einschätzung, ob gewählte Wohnlösungen tatsächlich optimal oder ob Korrekturen möglich bzw. erforderlich sind. Empfinden wir den Sekretär im Wohnzimmer als Laptop-Arbeitsplatz wirklich praktisch oder löst er Unruhe in uns aus, weil er uns stetig daran erinnert, dass eventuell eine Email eingegangen sein könnte, die auf unsere Bearbeitung wartet? Können wir auf dem Sofa am Fenster wirklich entspannen, wenn wir ständig die Straße und den Verkehr im Blick haben?
Wir sollten uns die Zeit nehmen und jeden Raum unserer Wohnung einer derartigen Betrachtung unterziehen: Haben sich unsere Wohnwünsche erfüllt, die wir seinerzeit bei der Möbelauswahl und Einrichtung hatten oder sollten wir dringend aktiv werden. Passen noch alle Möbel und Wohnaccessoires zu uns und unserem Leben? Was fehlt? Was ist überflüssig? Was braucht dringend einen neuen, besseren Platz?
Die unpassende Wohnung als Hemmnis
Wenn wir uns kritisch mit unserer Wohnung auseinandersetzen, kann es sein, dass wir dabei auf Hinweise stoßen, die Aufschluss darüber liefern können, warum wir bestimmte Lebensziele nicht erreichen.
So kann uns beispielsweise eine komplett auf die Bedürfnisse einer Person abgestimmte Singlewohnung bei der Partnersuche im Weg stehen. Wenn zum Beispiel am Esstisch nur Platz für Einen ist und das Sofa auch nur noch einen Sitzplatz bietet, weil die restliche Fläche von Büchern oder einem griffbereit stehenden Laptop eingenommen wird, vermittelt dieses einem Gast direkt das Gefühl, dass es in dieser Wohnung keinen Raum für ihn gibt. Jemand, der auf der Suche nach einem Partner ist, wird es sich so selbst (unbewusst) schwerer machen.
Sollte also der echte Wunsch nach Zweisamkeit und einer Partnerschaft vorhanden sein, besteht ein guter Anfang darin, die eigenen vier Wände an dieses Ziel anzupassen. Dieses kann beispielsweise durch die Einrichtung eines größeren Essbereiches mit Sitzplätzen für wenigstens zwei Personen oder auch durch eine Umgestaltung des Wohnbereiches mit einer größeren, gemütlichen Couch, die den Betrachter zum gemütlichen Verweilen einlädt erreicht werden.
Jemand, der sich generell mehr Sozialkontakte wünscht und nicht unbedingt auf Partnersuche ist, ist ebenfalls gut beraten, seine Singlewohnung genauer unter die Lupe zu nehmen, ggf. Hemmnisse zu beseitigen und logische Anpassungen vorzunehmen, die ihn beim Erreichen seiner Ziele unterstützen können. Hier könnte eine Fragestellung lauten: „Was kann ich tun, damit sich Gäste bei mir willkommen und gut aufgehoben fühlen?“
Wer seine Wohnumgebung auf seine persönlichen Ziele abstimmt, beeinflusst damit auch indirekt seine eigene Wahrnehmung und im Idealfall auch sein Verhalten. So erinnern die leeren Sitzplätze am Esstisch oder die kuschelige Sofaecke den Bewohner auch daran, dass er sich mehr Kontakt wünscht und animieren ihn optimalerweise zu mehr Aktivitäten, um die Lebenssituation selbstständig zu verändern.
Die Wohnung bzw. Wohnungseinrichtung kann aber nicht nur bei alleinstehenden Personen ein Hemmnis darstellen: Nehmen wir als weiteres Beispiel ein langjährig verheiratetes Ehepaar, welches im Alltag verlernt hat, richtig und ausgiebig miteinander zu reden. Die Abende werden gewohnheitsmäßig im Wohnzimmer vor laufendem Fernseher verbracht, wo kein weiteres Gespräch notwendig ist. Hier kann die Umgestaltung des Wohnzimmers ein Weg zu einem neuen Miteinander sein. Statt eines Fernsehers sorgt im neuen Wohnzimmer vielleicht künftig eine Stereoanlage für leise musikalische Untermalung, während sich die beiden Bewohner wieder annähern. Und der schon lang ersehnte Kaminofen trägt in den kalten Monaten des Jahres mit knisterndem Feuer seinen Teil dazu bei, dass wieder mehr Raum für echte Zweisamkeit und Kommunikation ist.
Wohnbiografie und Wunschvorstellungen
Jeder von uns hat eine Wohnbiografie. Das erlebte Wohnen aus Kindertagen nehmen wir mit in unser erwachsenes Leben und Wohnen. Wer bewusst und auf seine eigenen Bedürfnisse zugeschnitten wohnen will, sollte seine eigene Wohnbiografie kennen und sich mit ihr auseinandergesetzt haben. Was hat uns als Kind in Bezug auf das Wohnen geprägt? Halten wir uns noch heute an den Wohnstil, den unsere Eltern verfolgt haben bzw. haben wir den Stil zu Wohnen einfach von unseren Eltern übernommen? Oder haben wir im Gegenteil alles mögliche unternommen, um unsere Wohnwelt möglichst weit weg von der unserer Eltern anzusiedeln?
Um sich insbesondere über emotionale Zusammenhänge klar zu werden, lohnt sich eine Wohnungsbegehung, bei der man die Gefühle an erster Stelle setzt: Wie fühle ich mich in diesem Raum? Was stört mich hier? Wieso werde ich unruhig, wenn ich mich hier länger aufhalte? Wieso bevorzuge ich welchen Sitzplatz? Gibt es hier auch heute noch einen Zusammenhang mit meinem Erleben als Kind? Bei dieser gefühlsbetonten Reise durch unsere vier Wände kann uns vieles bewusster wird. Vielleicht erfahren wir dabei auch einen echten AHA-Moment, der uns dazu motiviert, Dinge zu verändern, um unsere Wohnung ein Stück weit mehr zu unserem Zuhause zu machen.
Visualisierung ist ein weitere Möglichkeit, sich über die aktuelle Wohnsituation klar zu werden und die persönliche Einstellung dazu herauszuarbeiten. Dazu zeichnet man einen Grundriss des realen Wohnraums und direkt daneben einen Grundriss des gewünschten Lebensraums. Wenn es um die Wunschvorstellung geht, sollte man dabei von den Gegebenheiten in der Realität Abstand nehmen. Stellt man während des Zeichnens beispielsweise fest, dass einem in der aktuellen Wohnung einfach Platz fehlt – z.B. um sich zurückzuziehen, kann man versuchen durch Raumteilung mit einem Paravent oder einen solchen Ort zu schaffen.
Fazit
Es lohnt sich immer, die eigene Routine beim Wohnen zu durchbrechen und sich kritisch mit den eigenen vier Wänden auseinanderzusetzen. Wenn man dabei auf Dinge stößt, die einen stören oder die irgendwie nicht zum Selbstbild passen, hat man die Chance zur aktiven Veränderung. Diese Veränderung kann sich nicht nur positiv auf das individuelle Wohnerleben auswirken, sondern unter Umständen auch zu einem vollkommen neuen Lebensgefühl führen.
Oberstes Gebot bei allen Wohnüberlegungen ist, dass man nicht weit kommt, wenn man versucht sein Heim in eine Kopie der Hochglanzaufnahmen aus Wohnmagazinen zu verwandeln. In einem derart inszenierten Umfeld ist authentisches Leben kaum möglich.
Video: Was sagt die Einrichtung über seinen Bewohner aus?
Weitere Informationen zum Thema Wohnpsychologie – Sind Sie wirklich zuhause? im Internet:
- „Ein authentisches Heim ist der Schlüssel zum Lebensglück“ – Berliner Zeitung
- „Die Seele wohnt mit“ auf Vital.de
- „Wohnpsychologie: Was Räume mit uns machen“ – KleineZeitung.at