Gesundes Wohnen aktuell: Was tun bei (nächtlichem) Husten?

News-Beitrag im Wohnen.de Magazin - Aktuelle Nachrichten - News


Was tun bei Husten? - Gesund wohnen aktuellAktuell grassiert die erste Grippewelle, insbesondere bei Babys und Kleinkindern ist zudem der RS-Virus „unterwegs“, Corona ist auch leider noch nicht Geschichte und da gibt es dann auch noch die klassische Erkältung bzw. Infektion mit Rhinoviren, die uns in dieser eher nass-kalten Zeit des Jahres „erwischen“ kann. Grund genug, dass wir uns hier in den News des Wohnen.de Magazins einmal genauer mit der damit verbundenen Problematik des Hustens befassen.

Husten kann sehr quälend sein – insbesondere dann,wenn er in der Nacht auftritt und so verhindert, dass man sich „gesund schlafen“ bzw. von den Anstrengungen des Tages erholen kann.


Was ist Husten und welche Arten von Husten werden unterschieden?

Beim Husten handelt es sich um keine eigenständige Erkrankung, sondern um ein ausgeklügelten Schutzreflex unseres Organismus, welcher den Körper bei der Reinigung der Atemwege von Krankheitserregern unterstützt. Husten ist dementsprechend meist ein wichtiger Faktor, wenn es um das Gesunden geht, kann aber auch ziemlich anstrengend sein. Häufig tritt Husten als Symptom infolge einer Erkrankung wie einer Grippe oder Erkältung auf.

Einige der bekanntesten Arten von Husten:

  • Schleimiger Husten
  • Trockener Husten
  • Bellender Husten
  • Kratzender, pfeifender Husten
  • Plötzlicher Husten
  • Kraftloser Husten
  • Keuchender Husten
  • Chronischer Husten

Schleimiger Husten – auch als produktiver Husten beschrieben – ist oft ein Symptom, welches mit einer klassischen Erkältung einhergeht. Hier kann es bis zu 14 Tage dauern, bis die Erkältung und damit auch der lästige Husten vorbei sind, wobei Inhalieren helfen kann. Sollte die Schleimbildung sehr stark sein oder zusätzlich noch (hohes) Fieber auftreten, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. Der Arzt schaut dann, ob eine Lungenentzündung ausgeschlossen werden kann und verschreibt ggf. ein Antibiotikum, wenn sich der schleimige Husten auf eine bakterielle Ursache zurückführen lässt.

Während der Nacht tritt besonders oft der trockene Husten auf, den man auch als unproduktiven Husten bezeichnet. Dieser kann ein Indiz für das Vorliegen von Asthma sein (selbst, wenn das dafür sonst typische Keuchen fehlt). Nächtlicher trockener Husten kann darüber hinaus auch durch eine Allergie ausgelöst oder durch Zugluft (kühle Luft) verursacht werden. Wer hier häufiger bzw. anhaltend Probleme hat, sollte einen Arzt hinzuziehen, um den Grund für den nächtlichen trockenen Husten zu ermitteln. Trockener Husten gehört außerdem auch zu den Symptomen einer Influenza oder von COVID-19.

Bellender Husten ist häufig bei Kindern unter sechs Jahren zu beobachten, wobei der Husten trocken ist und auf Pseudokrupp hindeutet. – Bei Pseudokrupp handelt es sich um einen Virusinfekt des Kehlkopfes. Der mit Pseudokrupp verbundene bellende Husten setzt meist plötzlich während der Nacht ein und wird durch ein Pfeifen begleitet, welches durch Verengungen der Atemwege hervorgerufen wird. Eltern sollten erkrankte Kinder beruhigen und viel trinken lassen. Darüber hinaus kann auch Inhalieren helfen. Kommt es zu Atemnot, sollte man direkt einen Notarzt rufen.

Im Zusammenhang mit einer Bronchitis zeigt sich meist zunächst ein trockener, pfeifender Husten, der sich später zu einem schleimig-produktiven Husten wandelt. Für Babys und Kleinkinder kann ein derartiger Husten bzw. eine obstruktive Bronchitis gefährlich werden, weil hier das Risiko einer Atemnot besteht. Deshalb sollte man hier auch immer einen Kinderarzt für eine effektive Therapie konsultieren.

Ein plötzlich einsetzender Husten kann auf das Einatmen eines Fremdkörpers bzw. ein Verschlucken beim Essen zurückzuführen sein. Hier sollte man direkt eingreifen, den Notruf wählen oder in die Klinik fahren.

Im Rahmen einer Grippe bzw. Influenza kommt es insbesondere bei kleineren Kindern oder geschwächten / älteren Erwachsenen zu einem kraftlosen Husten, weil bedingt durch Fieber und den Infekt keine Energie mehr zum Husten vorhanden ist. Die Influenza sollte unbedingt vollständig auskuriert werden, wobei ein Arzt über die erforderlichen Mittel wie z. B. fiebersenkende Medikamente entscheiden sollte.

Keuchender Husten ist bei Säuglingen unter einem halben Jahr häufig anzutreffen, weil bei so jungen Babys die Lungenkraft noch nicht richtig ausgeprägt ist. Daneben kann ein bakterieller Infekt wie Keuchhusten auch für keuchenden Husten verantwortlich sein. Da hierbei Atemstillstände auftreten können, sollte eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erfolgen. Weiterhin kann ein pfeifend-keuchender Husten auch ein Anzeichen für Asthma sein, was medizinisch abgeklärt werden sollte. Keuchhusten ist übrigens keine Kinderkrankheit, sondern kann auch Jugendliche und Erwachsene treffen, wobei der Verlauf dabei häufig schwerer ist.

Von chronischem Husten spricht man, wenn sich Husten über mehrere Wochen hartnäckig hält. Ursächlich hierfür kann Asthma sein oder auch das Vorliegen einer Allergie. Ein anhaltender trockener Reizhusten kann auch als Nebenwirkung einer Medikamenteneinnahme auftreten. So weiß man beispielsweise von bestimmten ACE-Hemmern, dass diese häufig Husten auslösen.

Wer länger als drei Wochen unter Husten leidet, sollte auf jeden Fall seinen Arzt aufsuchen, um Blut und Lunge untersuchen zu lassen.


Video: Husten: Wann solltest du zum Arzt gehen und was hilft dagegen? – Gerne Gesund


Kann Husten auch durch die Wohnung ausgelöst werden?

Wie bereits erwähnt, kann Husten auch durch Allergien verursacht werden. In der Wohnung können entsprechend beispielsweise Hausstaubmilben bzw. die Ausscheidungen der kleinen Plagegeister für das Auftreten eines allergischen Hustens verantwortlich sein.

Wer Zimmerpflanzen in der Wohnung hat, sollte zudem darauf achten, dass die Erde frei von Schimmelbelägen ist, weil auch diese zu tränenden Augen oder Reizhusten führen können. Dieses gilt natürlich auch für andere Schimmelquellen innerhalb der eigenen vier Wände.

Wichtig ist auch, dass man die Räume der Wohnung stets gut durchlüftet. Empfohlen wird regelmäßiges Stoßlüften (mind. 4x täglich für jeweils 5 Minuten im Winter | 15 Minuten im Herbst | 30 Minuten im Sommer) stellt eine angenehme Luftfeuchtigkeit im Raum sicher, was unterstützend gegen Pilze, Bakterien und Co. wirkt.


So hustet man richtig

Durch Husten kommt es insbesondere zu einer starken Belastung des tief verästelten Bronchialsystems. Die feinen Bronchien, welche sich ganz am Ende des Systems befinden, sind sehr empfindlich und weisen lediglich die Stärke einer Kugelschreibermine auf. Da die Luft im Rahmen eines Hustenanfalls mit einer Geschwindigkeit von mehreren 100 km/h aus dem Körper „geschossen“ wird, geht vom Husten ein gewisses Verletzungsrisiko für die Bronchien aus.

Die hohe Geschwindigkeit beim Husten ist erforderlich, um Schleim oder auch Fremdkörper mit aus den Atemwegen heraus befördern zu können. Wenn die Luft allerdings aus dem Körper heraus ist, entsteht ein Vakuum, wodurch die Bronchien in sich zusammenfallen. Dabei kommt es schnell zu Schwellungen oder kleinen Rissen. Üblicherweise benötigen die Bronchien anschließend etwa zwei bis drei Tage, um sich wieder zu regenerieren. Leidet man jedoch unter permanentem bzw. anhaltendem starken Husten, fehlt den Bronchien diese Erholungsphase und sie werden immer weiter gereizt. Um die Bronchien trotz des Hustens etwas zu schonen und zu schützen, sollte man beim Husten bestimmte Dinge beachten.

So sollte man lediglich sanft in die Ellenbeuge hineinhusten und dabei die Wangen aufplustern. Auf diese Weise entsteht eine kleine Luftbarriere, welche dafür sorgt, dass die Erschütterungen in den Bronchien und ihren Verästelungen reduziert werden.

Wenn der Hustenreiz nicht nachlässt, kann es helfen, den Atemstrom zu beruhigen. Dazu atmet man zunächst entspannt durch die Nase ein, um dann mit dezentem Druck durch die locker aufeinanderliegenden Lippen wieder auszuatmen. Dabei sollte man die Luft sachte und kontrolliert aus dem Körper strömen lassen und die Wangen nicht aufblasen.

Hat man einen starken Hustenanfall überstanden, kommt man meist wieder besser zu Atem, wenn man die Kutscher-Haltung einnimmt. Dazu setzt man sich auf die Kante des Bettes, eines Stuhls, einer Bank oder auch eines Hockers, stellt die Oberschenkel etwa hüftbreit aus und stützt sich auf diesen mit den Ellenbogen ab. Den Oberkörper neigt man leicht nach vorne. Dabei sollte man darauf achten, dass der Bauch nicht beengt wird – ggf. den Knopf an der Hose öffnen. Jetzt atmet entspannt über die Nase ein und über den Mund wieder aus.


Wann sollte man den Husten stillen und wann den Husten lösen?

Ob man mit einem hustenstillenden oder hustenlösenden Mittel besser beraten ist, hängt davon ab, welche Art von Husten man hat.

Ist der Husten eher kratzig und unproduktiv trocken, sollte man nach einem Hustenstiller greifen. Hustenstiller gibt es auch auf pflanzlicher Basis z. B. mit Spitzwegerich. Sie lindern den Husten und legen einen schützenden Film über die gereizte Schleimhaut der Atemwege.

Bei einem schleimigen Husten sollte man einen Hustenlöser zu sich nehmen, der den Körper dabei unterstützt Krankheitserreger gemeinsam mit dem Schleim aus den Atemwegen herauszubefördern. Auch hier gibt es pflanzliche Präparate z. B. mit Thymian.


Was hilft bei Husten?

Neben Arzneimitteln und Medikamenten gegen Husten aus der Apotheke, gibt es auch eine Reihe an Hausmitteln, die man nutzen kann, um den Husten zu lindern oder die dafür verantwortliche Erkrankung zu behandeln.

Hustenmittel - Hausmittel HonigSo wussten schon unsere Großmütter von der beruhigenden Wirkung von Holunder und Honig auf gereizte Stimmbänder und Atemwege. Dazu nimmt man 200ml Holundersaft und 300ml Honig und gibt diese gemeinsam in einen Topf. Bei niedriger Temperatur erwärmt man das Gemisch langsam, wobei man unbedingt darauf achten muss, dass es nicht aufkocht. Man nimmt dann einmal pro Stunde einen Teelöffel davon ein, indem man den „Holunder-Honig“ auf die Zunge gibt.

Man kann sich auch einen Hustensaft zubereiten, der gleichermaßen lösend auf festsitzenden schleimigen Husten wie beruhigend auf trockenen Reizhusten wirkt. Dafür braucht an 50 g Thymian (frisch oder getrocknet), Zitronensaft (von zwei Zitronen), 4 Esslöffel Honig und 250 ml Wasser. Diese Mischung lässt man 20 Minuten köcheln und anschließend abgedeckt abkühlen. Dann durch einen Filter (Kaffee oder Tee) abseihen. Dreimal täglich nimmt man dann einen Teelöffel dieses Saftes zu sich.

Auch aus Zwiebel lässt sich in Verbindung mit Kandiszucker ein Hustensaft herstellen. Dazu schneidet man eine Zwiebel in Würfel und gibt sie gemeinsam mit 250g Kandis sowie 250ml Wasser in einen Topf. Anschließend lässt man alles für eine Viertelstunde köcheln, wobei man einen Deckel auf den Topf setzt. Danach füllt man die Flüssigkeit durch ein Sieb in ein verschraubbares Behältnis ab und lässt es auskühlen. Vom Zwiebelhustensaft kann man bis zu viermal am Tag einen Teelöffel voll einnehmen. Im Kühlschrank hält sich der Saft etwa zwei bis drei Tage lang.

Ätherisches Thymianöl mit seiner entkrampfenden, schleimlösenden und antibakteriellen Wirkung kann man sich auch in Form einer Brustauflage zunutze machen. Dazu besorgt man sich in der Apotheke eine 1-prozentige Thymianölmischung und gibt 40 Tropfen davon auf ein Taschentuch. Dieses erwärmt man anschließend (z.B. in einem Gefrierbeutel zwischen zwei Wärmeflaschen), gibt es dann in einen Waschhandschuh und legt es sich auf die Brust, wobei man zum Fixieren ein enges Unterhemd oder Shirt darüber anziehen sollte.

Schleimiger Husten, wie er beispielsweise im Rahmen einer Bronchitis auftritt, kann durch Inhalation gelindert werden. Zum Inhalieren bieten sich z. B. Kartoffelschalen an. Diese kocht man kurz auf und inhaliert anschließend die Dämpfe für eine Zeitspanne von mindestens zehn Minuten. Die Inhalation von Kartoffelschalen-Dampf wirkt zudem befreiend auf verstopfte Nasen, so dass man sich damit meist auch das Nasenspray sparen kann.

Statt mit Kartoffelschalen kann man auch mit Thymian inhalieren. Dazu kocht man ein Liter Wasser auf, füllt dieses in eine Schüssel und gibt einen Esslöffel getrockneten Thymian aus der Apotheke dazu. Den Thymian-Dampf für circa fünf Minuten inhalieren. Dieses sollte man höchstens zweimal pro Tag durchführen.

Auch in der Homöopathie gibt es verschiedene Mittel gegen Husten. – So empfiehlt sich bei trockenem Reizhusten bzw. bei kurz aufeinanderfolgenden Hustenanfällen die Einnahme von Drosera D6. Leidet man unter Reizhusten mit Schmerzen im Brustkorb und Kopfweh sollte man zu Bryonia D6 greifen. Produktiver Husten mit dicklichem, grünlichen Auswurf behandelt man homöopathisch mit Pulsatilla D6. Liegt ein bellender Husten mit einem beengten Gefühl im Kehlkopfbereich vor oder Pseudokrupp ist Spongia D12 das Mittel der Wahl.


Video: Die besten Tipps gegen Husten | AOK der Gesundheitskanal


Was kann man gegen nächtliches Husten tun?

Schlafzimmer lüften, um Husten in der Nacht vorzubeugen.Vor dem Schlafengehen sollte man auf jeden Fall noch einmal das Schlafzimmer lüften. Auf diese Weise wird die trockene Heizungsluft im Raum gegen frische Luft ausgetauscht. Die trockene Heizungsluft wirkt nämlich reizend auf die Atemwege und kann so nächtliches Husten noch verstärken. Zusätzlich ist der Einsatz von Luftbefeuchtern zu empfehlen. Wer keine Geräte in seinem Schlafzimmer betreiben will, kann alternativ auch Schälchen mit Wasser aufstellen.

Die Raumtemperatur im Schlafzimmer sollte zudem nicht zu hoch sein. Ideal ist eine Temperatur von 18 °C oder niedriger.

Mehrere Studien haben belegt, dass Honig ein ausgezeichnetes Mittel zur Behandlung von Husten ist. Deshalb ist es sinnvoll, vor dem Schlafengehen ein bis zwei Esslöffel Honig auf der Zunge zergehen zu lassen. Honig wirkt antibakteriell, entzündungsvorbeugend und vereinfacht das Abhusten.

Um Reizhusten in der Nacht vorzubeugen, kann es außerdem hilfreich sein, vor dem Zubettgehen zu inhalieren. Auf diese Weise werden Nase, Rachen und Lunge noch einmal befeuchtet.

In der Nacht kommt es häufig zu einem verstärkten Hustenreiz, weil die Schleimbildung im Rachen und in den Atemwegen reduziert ist. Wenn man dann auch noch flach auf dem Rücken liegt, wird auch as Luftholen erschwert. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Kopf auf einem dicken Kissen zu betten bzw. besser noch das Kopfteil des Bettes zu erhöhen, was einfach bei einem (elektrisch) verstellbaren Lattenrost zu realisieren ist. Wenn der Oberkörper höher gelagert wird, fällt das Atmen leichter und die Atemwege werden besser durchlüftet.

Weiterhin kann nächtliches Inhalieren dabei helfen, schlafstörendem Husten vorzubeugen. Dazu kann man seinen Oberkörper mit einer speziellen Erkältungssalbe einreiben oder aber auch eine gewürfelte Zwiebel auf einem Teller auf dem Nachttisch platzieren. Die scharfen Dämpfe der Zwiebel besitzen eine entzündungshemmende Wirkung und haben beruhigende Effekte auf den gereizten Beatmungsapparat.



Weitere interessante Artikel im Wohnen.de Magazin: