Steigende Energiepreise: Tipps zum Heizkosten senken

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Steigende Energiepreise - Heizkosten senkenNachdem die Kosten für die Heizung bereits im vergangenen Jahr heftig angezogen hatten, haben sie aufgrund des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen „Gasproblematik“ im Herbst 2022 ein Rekordhoch erreicht.

Die Energiepreise scheinen jetzt im Herbst 2022 tatsächlich weiter zu explodieren. Jede Fahrt zur Tankstelle treibt einem mächtig die Tränen in die Augen und der bevorstehende Winter lässt Schlimmes befürchten, wenn es darum geht, bezahlbar für Wärme im eigenen Zuhause zu sorgen.

Grund genug für uns, das Thema Heizkosten noch einmal genauer zu betrachten und zu schauen, was man noch tun kann, um die Kosten für die Heizung in der Wohnung zu senken, nebenbei CO2 einzusparen und gleichzeitig nicht frieren zu müssen.


Die besten Tipps zum Senken der Heizkosten haben wir Ihnen in diesem News-Artikel des Wohnen.de Magazins zusammengestellt:

Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Thermostat nie ganz aufdrehen

Heizkosten senken - Tipp - Thermostat nie ganz aufdrehenDer Thermostat am Heizkörper sollte stets auf die Stufe gestellt werden, auf der der Raum dauerhaft geheizt werden soll. Bis die Heizung das Zimmer auf die gewünschte Raumtemperatur gebracht hat, wird die Heizung ihre volle Kraft aufbringen. Wird stattdessen das Thermostat auf die höchste Stufe gestellt, passiert es schnell, dass der Raum überheizt wird – zu warm – und unnötige Kosten verursacht werden.

Zur Kontrolle empfiehlt sich der Einsatz herkömmlicher Thermometer. Wie hoch die Temperaturen in den verschiedenen Räumen idealerweise sein sollten, um gleichzeitig auch die Heizkosten nicht übermäßig in die Höhe zu treiben, erfahren Sie im nächsten Tipp „Raumtemperatur reduzieren“.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Raumtemperatur reduzieren

Raumtemperatur senken - Heizkosten sparenGrundsätzlich gilt, dass jedes Grad weniger in der Wohnung circa sechs Prozent der Heizkosten einsparen kann. – Ein enormes Sparpotential also. Aus diesem Grund wird empfohlen, die Raumtemperatur im Schlafzimmer auf 16°C bis maximal 18°C (Stufe 2 am Thermostat), in Wohnzimmer und Küche auf maximal 20°C bis 21°C (Stufe 3 am Thermostat) und im Badezimmer auf 21°C bis maximal 22°C einzustellen.

Während der Nachtstunden sollten die Raumtemperaturen noch einmal um 3°C bis 5°C abgesenkt werden.

Durch den Einsatz elektronischer Heizkörper-Thermostate oder mittels smarten Thermostaten lassen sich die Raumtemperaturen sowie die Nachtabsenkungen automatisch steuern.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Zimmer nie auskühlen lassen

Die Heizung in der Wohnung sollte nie komplett abgestellt werden. Wenn man nicht zuhause ist, kann man die Heizung auf Stufe 1 oder Stufe 2 runter regulieren. Stellt man die Heizung ab, kühlen die Zimmer sehr stark ab und die Heizung braucht anschließend sehr lange, um die Räumlichkeiten wieder auf angenehme Temperaturen zu bringen.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Heizkörper frei halten

Damit der Heizkörper optimal arbeiten kann, sollte er nicht mit Wäsche oder ähnlichem behangen werden. Auch Sessel, Sofas oder andere Möbelstücke sollten so aufgestellt werden, dass diese den Heizkörper in seiner Funktion nicht beeinträchtigen.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Fenster abdichten

Die Effizienz der Heizung sinkt natürlich, wenn Fenster und Türen nicht richtig dicht sind und so die teuer bezahlte Wärme teilweise aus der Wohnung entweichen lassen. Eventuelle Undichtigkeiten lassen sich relativ leicht durch den Einsatz einer Kerze feststellen. – Dazu platziert man die Kerze vor dem geschlossenen Fenster und zündet sie an. Fängt die Flamme an zu flackern, ist das Fenster nicht richtig dicht.

Zum Abdichten von Fenstern gibt es im Handel z. B. im Baumarkt spezielle Bänder, die sich einfach ankleben lassen. Darüber hinaus gibt es auch textile Zugluftstopper, die man auf Fensterbänken oder unten an Türen anbringen kann.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Rollläden runter – Vorhänge zu

Nachts sollte man Rollläden und Vorhänge – sofern vorhanden – stets schließen, damit nicht zu viel Wärme verloren geht bzw. der Raum nicht zu stark auskühlt.


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Richtig lüften

Richtig lueften - Heizkosten senkenUm Heizkosten zu sparen und gleichzeitig für mehr Frischluft in der Wohnung zu sorgen, sollte man seine Räume mehrmals am Tag für mindestens fünf bis zehn Minuten stoßlüften und dabei die Heizung ausschalten. Für eine möglichst hohe Effizienz sollte man zudem am besten gleich mehrere Fenster öffnen.

Wer seine Fenster hingegen längere Zeit oder auch den ganzen Tag über bei angeschalteter Heizung auf Kipp geöffnet hält, der sorgt dafür, dass die Wände in der Wohnung auskühlen und die Heizung mehr leisten muss, wodurch höhere Heizkosten entstehen.

Darüber hinaus steigt auch das Risiko der Schimmelbildung durch zu langes oder auch permanentes Kipplüften der Wohnung.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Heizungsrohre dämmen

In vielen Häusern verlaufen im Keller meist mehrere Meter Heizungsrohre. Sind diese nicht isoliert bzw. gedämmt, kann darüber sehr viel Energie verloren gehen. Aus diesem Grund sollte man die Heizungsrohre dämmen. Dazu stehen im Fachhandel und Baumarkt so genannte Rohrschalen – oft als Meterware – zur Verfügung, die sich einfach um die Heizungsrohre legen und mit Klebefilm oder Isolierband fixieren lassen.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Heizkörper entlüften

Wenn die Heizkörper nicht vollständig warm werden oder man ein Gluckern hört, deutet dieses darauf hin, dass sich Luft im Heizsystem befindet. Diese Luft kostet unnötig Energie und verhindert so ein effizientes Aufheizen der Wohnung. Aus diesem Grund sollte man die Heizkörper regelmäßig bzw. bei Bedarf mit einem speziellen Entlüftungsschlüssel entlüften. – Dazu platziert man am besten ein kleines Gefäß unter dem Entlüftungsventil der Heizung, öffnet dieses mit dem Schlüssel und verschließt es wieder, wenn Wasser herausläuft. (Mehr dazu: Heizung richtig entlüften)


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Warmwasser einsparen

Weniger Warmwasser verbrauchen - Heizkosten einsparenHeizkosten entstehen nicht nur beim Wärmen der Wohnung, sondern auch beim Erwärmen des Wassers. Bezogen auf den Energieverbrauch im privaten Haushalt macht die Wassererwärmung circa 14 Prozent aus. Spart man Warmwasser ein, spart man dementsprechend auch einiges an Heizkosten ein.

Ein einfacher Weg am Warmwasser zu sparen, führt dabei über die Installation eines Sparduschkopfes in der Dusche und ggf. auch an der Badewanne. – Ein Sparduschkopf streckt das Warmwasser quasi durch die Zugabe von Luft, wodurch pro Minute statt etwa 14 Liter nur noch 6 Liter Warmwasser durch den Duschkopf fließen. Wird weniger Warmwasser beim Duschen verbraucht, senkt dieses auch die Heizkosten.


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Alte Thermostate tauschen

Höhere Heizkosten können auch entstehen, wenn alte Thermostate nicht mehr korrekt arbeiten. Sind die Heizkörper-Thermostate 15 Jahre alt oder sogar noch älter, empfiehlt sich deshalb in der Regel ein Austausch. Beim Kauf neuer Thermostate sollte man auf das TELL-Label achten und sich für ein als „A“ ausgewiesenes Produkt entscheiden.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Smarte Thermostate einsetzen

Smarte Thermostate und Steuerung für mehr Komfort und weniger HeizkostenSmarte Heizkörper-Thermostate funktionieren wie normale Drehregler, aber eben elektrisch und elektronisch. Zum Öffnen und Schließen des Heizungsventils dient ein kleiner Elektromotor. Die Temperaturüberwachung und der Kontakt zur Steuerzentrale erfolgt über eine Regelelektronik. Als Steuerzentrale kommen abhängig vom Hersteller / Modell entweder ein Internetrouter oder eine alleinstehende Box zum Einsatz.

In erster Linie bieten smarte Thermostate, wenn sie richtig eingestellt sind, viel Komfort. Hinsichtlich der Ersparnis von Heizkosten, sind sie allerdings nicht unbedingt erforderlich, weil sich auch durch das korrekte manuelle Bedienen herkömmlicher Heizkörper-Thermostate die Heizkosten in nahezu gleichem Maße wie beim Einsatz smarter Thermostate reduzieren lassen.

Neben „echten“ smarten Thermostaten für die Heizung, die untereinander vernetzt sind und sich zentral programmieren sowie über App und/oder Sprache steuern lassen, gibt es auch noch einfachere, elektronische Heizkörper-Thermostate. Man spricht in diesem Zusammenhang bisweilen auch von digitalen Thermostaten für die Heizung.

Diese Thermostate sind in der Anschaffung wesentlich günstiger als smarte Thermostate. Sie werden nicht miteinander vernetzt, lassen sich allerdings einzeln programmieren, was die Heizzeiten angeht. Auf diese Weise kann man entsprechend eine Basis-Automatisierung seiner Heizung erreichen und so Kosten sparen. Es gibt bei den elektronischen Thermostaten übrigens auch Modelle, welche erkennen können, ob gelüftet wird bzw. ein Fenster offen ist und dann die Heizung automatisch runter regeln.


Wohnen.de Tipp: Heizkosten senken
Heizkostenabrechnung prüfen

Mieter sollten im Zusammenhang mit der Heizung bzw. den Heizkosten für die gemietete Wohnung oder das gemietete Haus besonders aufpassen.

Bezüglich der Heizkostenabrechnung gehen Experten nämlich davon aus, dass in jeder zweiten Rechnung Fehler zu finden sind. So kommt es z. B. nicht selten zu falschen Angaben bei der zugrunde liegenden Wohnfläche, einer fehlerhaften Zuordnung der Kosten auf die einzelnen Mieter oder zu falschen Angaben bei den Ausgaben für die Wartung und für das Ablesen der Heizung.

Aus diesem Grund sollte man unbedingt jeden einzelnen Posten auf der Nebenkostenabrechnung bzw. Heizkostenabrechnung akribisch prüfen.

Der Vermieter muss in diesem Zusammenhang eine Abrechnungsfrist von zwölf Monaten einhalten. Für den Abrechnungszeitraum ist ein Jahr vorgeschrieben. In der Heizkostenabrechnung sind die verbrauchte Energiemenge und der bezahlte Preis zu benennen. Weiterhin ist es so, dass die Daten der Lieferungen in den Abrechnungszeitraum fallen müssen.

Häufige Fehler in der Heizkostenabrechnung

Verteilungsschlüssel
In Abhängigkeit vom Gebäude sind 50 Prozent bis 70 Prozent der Heizkosten anhand des Verbrauchs und nur 30 Prozent bis 50 Prozent der Heizkosten anhand der Wohnfläche umzulegen. Nicht wenige Vermieter rechnen bei den Heizkosten allerdings nur nach Wohnfläche ab.

Lückenhafte Heizkostenabrechnung
Eine Abrechnung verliert auch dann ihre Wirksamkeit, wenn nicht alle wichtigen Details aufgeführt sind. So muss die Heizkostenabrechnung eine Zusammenstellung der Gesamtkosten, die Angabe und ggf. Erörterung des Abrechnungsmaßstabes, die Berechnung des Anteils des Mieters sowie den Abzug der bereits geleisteten Vorauszahlungen beinhalten.

Warmwasser und Heizwärme als ein Posten
Wenn Warmwasser und die Wärme für die Heizung aus einer Anlage kommen, muss der Vermieter den Verbrauch für beide Wärmearten getrennt aufführen und abrechnen.

Betriebskosten der Heizung – nicht alles kann umgelegt werden
Nicht alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Heizung anfallen, können auf den Mieter umgelegt werden. So muss der Vermieter beispielsweise Kosten für die Wartung von Feuerlöschern, für eine Öltankversicherung, für eine Legionellenprüfung oder auch Kontogebühren alleine tragen und kann diese nicht über die Heizkostenabrechnung an seine Mieter weitergeben.

Ölheizung – Restbestand vor Neulieferung
Bevor die Tanks der Ölheizung neu gefüllt werden, muss erfasst werden, wie viel Öl noch in den Tanks vorhanden ist. Nicht selten, setzen Vermieter einen falschen Restbestand an und rechnen den Verbrauch auf diese Weise künstlich hoch.

Wenn Zweifel an der Korrektheit der Heizkostenabrechnung bestehen, kann man sich an einen örtlichen Mieterverein wenden, wo man in der Regel unbürokratisch Hilfe bekommt. Für einen Widerspruch hat man zwölf Monate Zeit.


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