Abkühlung Zuhause – Infos, Tipps und Tricks gegen die Hitze in der Wohnung

News-Beitrag im Wohnen.de Magazin - Aktuelle Nachrichten - News


Endlich wieder Sommer und Zeit für Eiscafé, Biergarten, Balkon, Terrasse und Garten. Doch dort kann man sich nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht aufhalten. Schön, wenn dann in den eigenen vier Wänden ein angenehmes Klima herrscht.

Abkühlung Zuhause - Tipps und Infos gegen die Hitze in der Wohnung im Sommer

© New Africa – Fotolia.com

Insbesondere Bewohner von Altbauten und dort noch einmal ganz speziell von Wohnungen unter dem Dach finden bei sommerlicher Hitze in Ihrem Zuhause allerdings kaum Abkühlung. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall und vor allem am Abend oder in der Nacht, ist es drinnen noch bei weitem wärmer und unangenehmer als draußen.

Da auch wir zu den leidgeplagten Dachwohnungsbesitzern gehören, haben wir uns intensiv mit dem Thema Abkühlung Zuhause befasst und hierzu verschiedene Informationen zusammengetragen.

Das Spektrum reicht dabei von umfangreicheren baulichen Maßnahmen bis hin zu einfachen Tipps und Lifehacks, die dabei helfen können, die sommerliche Hitze in der Wohnung erträglicher zu machen bzw. ganz zu eliminieren.



Überhitzten Räume im Sommer schon beim Bauen bzw. Sanieren vorbeugen

Schon bei der Planung eines Neubaus oder einer Altbausanierung daran denken, die Wohnung vor Sonne und Hitze zu schützen.Um auch in heißen Sommern von angenehmen Raumtemperaturen in Wohnung bzw. Haus zu profitieren, sollte man sich bei einem geplanten Neubau bereits frühzeitig mit diesem Thema auseinandersetzen. Generell gilt es, die heißen Sonnenstrahlen „auszuschalten“ bevor sie auf Dach, Fassade und Fenster des Gebäudes treffen.

Zu den hierfür erforderlichen und sinnvollen Maßnahmen gehören Wärmeschutzverglasung und eine geeignete Dämmung in hoher Qualität für alle Außenbauteile. Diese sind gemäß der Energieeinsparverordnung ohnehin hinsichtlich des Wärmeschutzes vom Bauherrn gefordert. Wärmeschutzverglasung und eine hochwertige Außendämmung sind selbstverständlich auch bei Altbauten, die umfangreich saniert werden sollen, von Bedeutung.

Weiterhin sollte man sich mit einer konstanten Beschattung des Gebäudes beschäftigen. Die Anbringung einer großen Markise auf der Haus-Südseite kann z.B. Glas- und/oder Fassadenflächen sinnvoll vor der Erhitzung schützen. Fenster und Fenstertüren sollten mit Rollläden oder Jalousien ausgestattet werden. Besonders effektiv sind dabei Ausführungen mit einer Beschichtung auf der Außenseite, die einen zu starken Aufheizen zusätzlich entgegenwirkt. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass eine Innenbeschattung der Räume wesentlich unwirksamer gegen Hitze ist.

Beim Bauen oder auch Sanieren kann man auch bei der Bauteil-Planung durch die Festlegung für Dachüberstände oder Balkone versuchen, die Einstrahlung auf das Gebäude bei hochstehender Sonne zu verringern. Auch das Pflanzen (größerer) Laubbäume in passender Ausrichtung zum Haus kann diesen Effekt bieten.


Raumklimageräte zur Abkühlung der Wohnung im Sommer

Raumklimageräte sorgen nicht nur für eine effektive Absenkung der Raumtemperatur, sondern Entfeuchten die Raumluft gleichzeitig auch. Bei den Raumklimageräten unterscheidet man zwischen den mobilen Monoblockgeräten und den fest eingebauten Split-Klimaanlagen.

Monoblock-Klimagerät

Monoblock-Klimagerät - verschiedene Ansichten

Die in der Regel fahrbaren Monoblock-Klimageräte lassen sich flexibel in der Wohnung einsetzen. Sie entziehen der Raumluft Wärme und leiten diese durch einen Schlauch bzw. ein bewegliches Rohr nach draußen. Dazu werden Schlauch oder Rohr durch ein gekipptes oder leicht geöffnetes Fenster geführt. Damit dabei nicht wieder warme Luft in den Raum gelangt, gibt es spezielle Dichtungen für das Fenster durch den der Schlauch des Klimagerätes geführt werden kann. Alternativ kann man auch einen Wanddurchbruch vornehmen und eine spezielle Wanddurchführung für den Abluftschlauch des Klimagerätes einsetzen. Dieses empfiehlt sich aber in der Regel nur bei Wohneigentum und nur dann, wenn das Klimagerät stets im selben Raum aufgestellt werden soll.

Neben eventuell wieder einströmender Warmluft in den Raum (falls der Abluftschlauch nicht „dicht“ nach außen geführt wird), kommt es bei vielen Monoblock-Klimageräten zu einer höheren Geräuschentwicklung, was störend sein kann.

Split-Klimageräte

Innenelement eines Split-KlimagerätsVerglichen mit den Monoblock-Klimageräten sind Split-Klimageräte in der Anschaffung wesentlich teurer. Sie eignen sich allerdings auch besser als diese für eine regelmäßige Abkühlung der Wohnung.

Split-Klimageräte bestehen aus einer Außeneinheit mit Kältemaschine, welche im Freien (z.B. an der Hauswand) angebracht wird, und einem Inneneinheit, welches im gewünschten Raum angebracht wird. Beide Elemente des Split-Klimagerätes werden über eine dünne Leitung miteinander verbunden.

Bei Split-Klimageräten können auch mehrere Inneneinheiten mit einer Außeneinheit verbunden werden, so dass man in verschiedenen Räumen der Wohnung von der abkühlenden Wirkung profitieren kann.

Die Optik von Split-Klimageräten ist in der Regel noch relativ angenehm. Als weitere Vorteile sind eine geringe Geräuschentwicklung (eignen sich daher auch gut für den Einsatz im Schlafzimmer) sowie eine hohe Kühlleistung zu nennen. Auch die Bedienung von Split-Klimageräten fällt meist sehr komfortabel aus, so bieten viele Modelle eine Fernbedienung und sogar die Steuerung per App auf dem Smartphone oder Tablet an.


Abkühlung Zuhause: Wohnungslüftung

Bei einer kontrollierten Wohnraumlüftung handelt es sich nicht um eine Klimaanlage wie man sie aus Geschäften und Büros kennt. Die Wohnraumlüftung bzw. Wohnungslüftung wirkt lange nicht so stark auf das Raumklima wie eine Klimaanlage, sondern ermöglicht lediglich eine leichte Temperierung der Raumluft, welche allerdings zumeist als sehr angenehm wahrgenommen wird.

Die besten Ergebnisse erzielt eine kontrollierte Wohnungslüftung abends, nachts sowie in den frühen Morgenstunden, wenn die Außentemperaturen relativ niedrig ausfallen.

Damit der abkühlende Effekt bei einer Wohnraumlüftung tatsächlich funktioniert, muss man den sogenannten Bypass aktivieren. – Der Bypass legt die Wärmerückgewinnung des Lüftungsgerätes lahm. Ansonsten würde die warme Abluft die kühlere Außenluft aufheizen, was bei sommerlicher Hitze nicht wirklich gewollt ist. Weiterhin muss für eine gelungene Abkühlung der Räume eine drastische Erhöhung der Luftwechselrate vorgenommen werden. Hierbei sollte man unbedingt darauf achten, dass es nicht zu „Zugerscheinungen“ kommt.

Moderne intelligente Regelgeräte für die Wohnungslüftung lassen sich bequem mit Fernbedienung steuern, so dass die Abkühlung der eigenen vier Wände komfortabel automatisiert werden kann. Dabei ist zudem eine energetisch effiziente Umsetzung sowie problemlose einfache Überwachung möglich.

Wer sich noch mehr Abkühlung wünscht, sollte sich über eine zentrale Lüftungsanlage mit vorgeschaltetem Erdwärmetauscher informieren. Hierbei profitiert man davon, dass im Erdreich das ganze Jahr über verhältnismäßig konstant (niedrige) Temperaturen vorherrschen. Die sommerliche Außenluft wird beim Luft-Erdwärmetauscher in einer Tiefe von etwa anderthalb Metern durch ein sehr langes Rohr geleitet, wodurch sie sich um mehrere Grad abkühlt.

Alternativ kann man auch einen sogenannten Sole-Erdwärmetauscher einsetzen, der häufig mit einem flächigen Rohrkollektor in Kombination verwendet wird. Dabei wird die kühlende Energie an einen Wärmetauscher weitergeleitet, der mit dem Lüftungsgerät verbunden ist. Hierbei erfolgt eine indirekte Temperaturabsenkung der angesaugten Außenluft, was hygienisch und für die Regelungstechnik von Vorteil ist.


Wärmepumpe zur Abkühlung des Wohngebäudes im Sommer

Die Wärmepumpe kann auch zur Abkühlung der Wohnung genutzt werden.Mithilfe einer Wärmepumpe lässt sich das Haus nicht nur heizen, sondern auch während der sommerlichen Hitze abkühlen. Bei einer Abkühlung mittels Wärmepumpe wird kühles Wasser durch das Rohrleitungssystem der Flächenheizung in der Wohnung geführt, welches einen Teil überschüssigen Wärme im Raum aufnimmt.

Wenn eine Wärmepumpe zur Abkühlung im Haus eingesetzt wird, unterscheidet man zwischen der aktiven Kühlung und der passiven Kühlung:

Eine aktive Kühlung ist nur möglich, wenn die Wärmepumpe über einen umkehrbaren (reversiblen) Kältekreis verfügt. In diesem Fall arbeitet die Wärmepumpe nach dem Kühlschrankprinzip. Wärmepumpen mit reversiblem Betriebsmodus sind bei allen Wärmequellen anzutreffen – auch bei Luftwärmepumpen. Da hierbei der Verdichter der Wärmepumpe im Einsatz ist, ist Antriebsstrom erforderlich.

Eine passive Kühlung ist nur bei Erdwärmepumpen oder Grundwasserwärmepumpen möglich. Hier reicht dann der Betrieb einer Umwälzpumpe aus, um die Wärme aus der Wohnung in den kühleren Untergrund zu leiten, weshalb die Stromkosten hierbei verhältnismäßig gering ausfallen. Bei einer derartigen Lösung zur Abkühlung der Wohnung muss man allerdings bedenken, dass die Temperaturen im Estrich nicht nach Belieben gesenkt werden können, weil ansonsten die Feuchtigkeit aus der Raumluft im Boden kondensieren würde, wodurch Schäden entstehen können. Um diesem vorzubeugen, sollte eine sogenannte Taupunkttemperatur-Überwachung eingesetzt werden. – Hierfür gibt es spezielle Fühler und Regelgeräte. Weiterhin ist es wichtig, dass die Anlage bereits bei der Planung auch auf eine Kühlfunktion ausgelegt wird, weil dazu ein größerer Volumenstrom benötigt wird.


Tipps und Tricks für eine gelungene Abkühlung Zuhause.Abkühlung Zuhause:
Tipps und Tricks gegen die Hitze in der Wohnung

  1. Fenster und Türen zu
    Tagsüber sollten Sie Fenster und Türen möglichst geschlossen halten, damit die warme oder heiße Sommerluft nicht in die Zimmer gelangen kann.
  2. Sonne aussperren – Wohnung abdunkeln
    Um ein Aufheizen der Wohnung zu reduzieren, sollten Sie Fenster und ggf. auch (Glas-)Türen in Außenwänden verdunkeln (Jalousien, Rollläden, Rollos).
  3. Richtig lüften
    Idealerweise lüften Sie Ihre Wohnung im Sommer in den kühlen Morgen- oder Nachtstunden. Dazu empfiehlt sich das sogenannte Querlüften, bei dem gegenüber liegende Fenster und Türen gleichzeitig geöffnet werden.
  4. Ventilator richtig einsetzen
    Ein Ventilator bringt die warme Luft im Raum in Bewegung. Dazu stehen verschiedene Modelle (Tischgeräte, Stand-Ventilatoren, Boden-Ventilatoren, Decken-Ventilatoren) zur Verfügung. Beim Betrieb sollten Sie darauf achten, dass kein Durchzug entsteht, weil es sonst schnell zu einer Erkältung oder einem steifen Nacken kommen kann. Generell sollte man sich deshalb auch nicht direkt vor einen Ventilator setzen. Für eine effektivere Abkühlung kann es sinnvoll sein, mehrere Ventilatoren in einem Zimmer bzw. in den Zimmerecken aufzustellen. Extra-Tipp: Wenn man am Abend den Ventilator so ans geöffnete Fenster stellt, dass er die Raumluft nach außen „bewegt“, kühlt sich der Raum schneller ab.
  5. Selbstgebaute Klimaanlage mit Ventilator
    Um mit einem Ventilator für eine effektivere Abkühlung der Wohnung zu sorgen, können Sie ein mit Eis gefülltes Gefäß vor das Gerät stellen. Der Luftzug des Ventilators nimmt beim Schmelzen kaltes Wasser von der Oberfläche des Eises auf, wodurch ein kühlender Nebel entsteht.
  6. Feuchte Tücher
    Zur Klimaverbesserung können Sie nasse bzw. handfeuchte Tücher und Laken im Raum verteilen oder einige Behälter mit Wasser aufstellen. Auf diese Weise lässt sich die Luftfeuchtigkeit im Zimmer erhöhen und durch die leichte Verdunstungskälte etwas Abkühlung erreichen. Sie sollten es allerdings nicht mit der Feuchtigkeit übertreiben, weil es bei lang anhaltender / starker Feuchtigkeit auch zur Schimmelbildung kommen kann.
  7. Geräte aus
    Die Raumtemperatur wird auch durch interne Wärmequellen wie z.B. Computer, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte oder die Beleuchtung beeinflusst bzw. erhöht. Achten Sie insbesondere während der sommerlichen Hitze darauf, alle nicht benötigten Stromverbraucher konsequent auszuschalten.
  8. Smarte Technik für ein angenehmes Raumklima
    Über moderne Smarthome-Technik können Sie Rollläden, Jalousien, Markisen oder auch (Dach-)Fenster automatisiert steuern, so dass diese geschlossen bzw. geöffnet oder ausgefahren bzw. eingefahren werden, wenn es notwendig ist. Intelligente und optimal eingerichtete Smarthome-Systeme reagieren dabei auch auf schlechtes Wetter, so dass Sie sich um nichts mehr zu kümmern brauchen.
  9. Besser schlafen bei Hitze
    Das Schlafen fällt in tropischen Nächten bzw. außergewöhnlich hohen Temperaturen im Sommer besonders schwer. Deshalb hier einige Tipps, die auch heiße Nächte erträglicher und damit Schlaf möglich machen können:
    • Achten Sie bei der Ausstattung Ihres Bettes (Matratzen, Kissen, Decken, Bettwäsche, Bettlaken) sowie bei Ihrer Schlafkleidung auf atmungsaktive Materialien, die Hitze und Feuchtigkeit vom Körper wegleiten. Sehr empfehlenswert sind dazu Baumwolle, Schurwolle, Kamel-Flaumhaar, Leinen oder Naturseide bzw. Wildseide.
    • Nehmen Sie vor dem Schlafengehen eine lauwarme Dusche und trocknen Sie sich nur wenig ab, um von der Verdunstungskälte zu profitieren.
    • Legen Sie Ihre Schlafkleidung tagsüber in den Kühlschrank oder sogar in das Gefrierfach, um so am Abend damit mit angenehmem Kühleffekt besser in den Schlaf zu finden. Eine weitere Idee ist die Platzierung eines Kopfkissens im Kühlschrank. Hier reichen meist 2 Stunden Kühlzeit aus, um die gewünschte abkühlende Wirkung zu erreichen.
    • Mit einem feuchten Handtuch auf oder zwischen den Schenkeln kann Ihnen das Einschlafen bei Hitze leichter fallen. Auch eine mit Eiswasser gefüllte Wärmflasche kann Ihnen angenehme Abkühlung beim Zubettgehen verschaffen.
    • Wenn Sie wegen der Hitze im Schlafzimmer aufwachen und nicht wieder einschlafen können, lassen Sie sich etwa 30 Sekunden lang kühles Wasser über die Unterarme laufen.

Videos: Abkühlung Zuhause


Ratgeber Beitrag im Wohnen.de MagazinMehr dazu im Ratgeber des Wohnen.de Magazins: