Ratgeber Beitrag im Wohnen.de MagazinEnergieeffizientes Wohnen senkt Erkältungsrisiko

 


Imvest-Projektentwicklung-Passiv-MFH-Heidewinkel-3Im Winter ist die Wahrscheinlichkeit sich eine Erkältung zuzuziehen deutlich höher als im Sommer, aber in erster Linie sind dafür nicht die niedrigen Tempereaturen verantwortlich, wie oft irrtümlich
angenommen. Das belegen diverse Studien. Ein Hauptgrund für das größere Erkältungsrisiko liegt, im
wahrsten Sinne des Wortes, in der Luft und zwar v.a. in Wohnungen und Büros. Untersuchungen zeigen,
dass Luftqualitt, also Staub-, Schadstoff und CO2-Gehalt, sowie die relative Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Räumen ausschlaggebende Faktoren für Wohlbefinden und Gesundheit sind.

Die Luftqualität im Raum wird im Sommer wie im Winter mageblich bestimmt durch den Austausch von verbrauchter und frischer Luft von draußen. In durchschnittlichen Wohnräumen müssten in etwa alle zwei Stunden die Fenster für einige Minuten geöffnet sein, damit der CO2-Anteil den vom  Bundesumweltamt ermittelten hygienischen Grenzwert nicht überschreitet. Ansonsten gelangt weniger Sauerstoff ins Blut, was u.a. zu Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen und Müdigkeit führt und auch die Leistungsfähigkeit des Immunsystems beeinträchtigt. Zudem können sich dann Staub, Schadstoffe und Krankheitserreger in der Luft anreichern.

Gerade bei winterlichen Temperaturen werden die notwendigen Lüftungszyklen aber aufgrund der damit verbundenen Abkühlung der Innenbereiche in den seltensten Fällen eingehalten und v.a. nachts bleiben die Fenster in vielen Haushalten geschlossen. Eine komfortable Lösung bieten hier moderne Lüftungsanlagen, die automatisch für eine gleichmäßige Frischluftzufuhr sorgen und die Raumluft durch integrierte Filter zudem von Staub und Schadstoffen befreien, was insbesondere auch Allergikern zugute kommt. Es besteht sogar die Möglichkeit damit im gleichen Atemzug Umwelt und Geldbeutel zu entlasten, erklärt Gebäude- und Raumklimaexperte Dipl.-Ing. Lars Rautenberg von Imvest Projektentwicklung: In modernen und energetisch hocheffizienten Gebäuden, wo eine Lüftungsanlage ohnehin gängig ist, bietet es sich an, diese mit einer Wärmerückgewinnung zu koppeln, d.h. die Wärme der Abluft wird dann an die zugeführte Außenluft abgegeben.

In sogenannten Passivhäusern kann man auf eine zusätzliche Heizung in dem Fall komplett verzichten, wodurch sich der Energieverbrauch und die damit anfallenden Kosten um bis zu 90% gegenüber anderen Häusern verringern.

HaustechnikraumZu berücksichtigen ist für den gesundheitlichen Aspekt neben der Luftqualität aber auch die relative
Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Da kalte Luft weniger Wasser bindet als warme, spricht man von
trockener Luft im Winter. Wird die trockene Luft wie beim Heizen erwärmt, wird der Wasseranteil, also
die relative Luftfeuchtigkeit noch einmal geringer. Dies wirkt sich auf Schleimhäute und Atemwege aus,
wo Fremdkörper mangels Feuchtigkeit schlechter abtransportiert und ausgesondert werden können.
Zudem begünstigt geringe Luftfeuchtigkeit die Verbreitung von Viren, denn zum einen sind die Erreger
dadurch länger überlebensfähig und zum anderen verdunsten Tropfen, die beim Niesen oder Husten
herausgeschleudert werden sehr schnell, d.h. die winzigen Aerosole mit Bakterien und Viren gelangen
direkt wieder in die Raumluft.

Das Dilemma besteht darin, dass die Luft im geschlossenen Raum entweder eine gute Qualität durch stetiges Lüften aufweist, dann aber im Winter die relative Luftfeuchtigkeit sinkt. Oder es wird schlecht gelüftet, was der Luftfeuchtigkeit zugute kommt, aber die negativen Effekte einer geringen Luftqualität mit sich bringt, so Rautenberg. Mit einigen Tricks könne man eine Verbesserung herbeiführen:

Man kann z.B. nasse Handtücher auf die Heizkörper legen, um so die relative Luftfeuchtigkeit anzuheben. Auch Pflanzen haben einen positiven Effekt für das Raumklima. Auf regelmäßiges Lüften sollte man jedenfalls unter keinen Umständen verzichten, rät Dipl.-Ing. Rautenberg.

Dauerhaft ein optimales Raumklima herzustellen, sei auf manuellem Wege grundästzlich ein schwieriges Unterfangen und mit einigem Aufwand verbunden. Die besten Ergebnisse kann man hier tatsächlich in Passivhäusern erzielen, wo die Beschaffenheit der Raumluft vollständig über die Haustechnik geregelt werden kann. Wenn eine Feuchterückgewinnung im System integriert ist, hat man effektiv ein witterungsunabhängiges Raumklima. Dadurch können die gesundheitlichen Risiken der kalten Jahreszeit in den eigenen vier Wänden auf ein Minimum reduziert werden so der Experte von Imvest Projektentwicklung.

Quellen: Dipl.-Ing. Lars Rautenberg 2011: Interview;
http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/innenraumhygiene/richtwerte-irluft.htm; Shaman/Kohn 2009 (pnas):
Absolute humidity modulates influenza survival, transmission, and seasonaltiy; G. Rohregger et al. 2004: Berichte
aus Energie- und Umweltforschung; Brandl 2002: Untersuchungen raumlufthygienischer Parameter in
obersterreichischen Schulen; Schnieders/Pfluger/Feist 2008: Energetische Bewertung von
Wohnungslüftungsgerten mit Feuchterückgewinnung; Peters 2008: Erfahrungen mit Passivhaussiedlungen in Deutschland (Schwerpunkt Norddeutschland); Hochschule für Technik + Luzern 2006: Luftheizung und andere Wärmeverteilsysteme.

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