Was sind Bettwanzen?

Bettwanze

Bettwanze

Bettwanzen (auch Hauswanze genannt) sind nachtaktive Parasiten, deren Ernährung ausschließlich aus Blut besteht. Sie sind lediglich 3 bis 9 Millimeter groß, flach und rotbraun, ihre Lebensdauer beträgt zwischen 6 und 12 Monaten. Man kann also mit dem bloßen Auge Bettwanzen erkennen.

Als sogenannte Kosmopoliten sind Bettwanzen auf der ganzen Welt verbreitet und leben mit Vorliebe in den Schlafplätzen von Säugetieren und Vögeln.

Auch Menschen sind nicht vor ihnen sicher. Durch die erhöhte Mobilität im heutigen Zeitalter ist die Bettwanze mittlerweile auch in deutsche Schlafzimmern wieder eingefallen, obwohl sie einige Jahre als ausgerottet galt.

Ein Bettwanzenbefall ist äußerst unangenehm, denn Bettwanzen erzeugen unagenehm, juckende Bisse. Bettwanzen können überall auftreten – in Hotels, Bussen, Bahnen, Flugzeugen und Schiffen. Sie zu bekämpfen ist nicht immer leicht, Hausmittel gegen Bettwanzen sind häufig wenig hilfreich, im Ernstfall sollte ein Kammerjäger eingeholt werden.

Wie sehen Bettwanzenbisse aus?

Die Bisse von Bettwanzen am Körper sind ein erstes Anzeichen für einen Befall, allerdings sind sie nicht immer eindeutig als Bettwanzenbisse zu erkennen. Die kleinen Wanzen stechen mit einem Saugrüssel in die Haut und nehmen dann Blut auf. Dabei bleiben kleine juckende Stiche, die sich rötlich verfärben, auf der Haut zurück, die nur wenige Millimeter groß sein können und deren Juckreiz bis zu 10 Tage andauern kann. Allerdings tritt dieser nicht sofort auf, der Speichel der Wanzen wirkt zunächst betäubend und der Stich fällt kaum auf. Jedoch beginnt er schon bald zu jucken, auch kann die Rötung um den Biss sich noch weiter ausweiten.

Zwar können die eigentlichen Bettwanzenbisse leicht mit den Stichen anderer Blutsauger verwechselt werden, Bettwanzen hinterlassen aber oftmals noch weitere Hinweise auf der Haut. Da sie meist nicht direkt ein Blutgefäß treffen, verursachen Bettwanzen eine Wanzenstraße aus kleinen Bissen, die als rote, gepunktete Line zu erkennen ist.

Es gibt allerdings noch weitere Anzeichen von Bettwanzen am Körper, durch die man Bettwanzen-Bisse erkennen kann. Eins der Symptome sind kleine Blutflecken auf den Bettbezügen, die durch die frischen Stiche entstehen. Bei winzig kleinen schwarzen Punkten auf dem Bettlaken kann es sich um den Kot der Wanzen handeln, zudem verströmen die Insekten einen penetranten süßlichen Geruch. Ganz sicher können Sie sein, wenn Sie die Verstecke der Bettwanzen ausfindig machen. Dabei gilt vor allem, dass die Wanzen Dunkelheit und Wärme suchen und sich deshalb in Spalten, Fugen und Ritzen verstecken.

Bettwanzen – Übetragung durch Menschen?

Die Übertragung von Bettwanzen über den Menschen wie auch über Tiere ist eher unwahrscheinlich. Zwar kann es vorkommen, dass der Betroffene die Parasiten auf der Kleidung trägt und diese sich dadurch verbreiten, allerdings ist eine solche Übertragung eher selten der Fall. Bettwanzen werden eher passiv auf Gegenständen übertragen, beispielsweise Möbelstücken und Reisegepäck, hauptsächlich aber in Kartons auf Schiffen, Flugzeugen oder Lastkraftwagen. Bettwanzen auf Reisen zu bekommen und auf diesem Weg zu verbreiten, ist also möglich.

Bettwanzenbisse behandeln

Wenn Sie Bisse von Bettwanzen bzw. Bettwanzenstiche erkennen, sollten Sie sich vor allem darum bemühen, die Verursacher zu bekämpfen. Schnellstmöglich sollte man Bettwanzenstiche behandeln, um mögliche gesundheitliche Probleme vorzubeugen. Bettwanzen-Bisse behandeln kann vor allem mit rezeptfreien Salben gegen den Juckreiz von einem Bettwanzen-Stich. Heilung und Regeneration der Haut können so beschleunigt werden. Bettwanzenbisse können auch mit pflegenden Lotionen und Cremes eingerieben werden, sodass die Haut bei der Selbstheilung unterstützt wird. Die Stiche von Bettwanzen klingen im Allgemeinen innerhalb von zwei Wochen ab. Sollten die Bisse nicht abheilen, empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen.

Die Bettwanzen als Risiko für die Gesundheit

Bettwanzen Bisse sind sehr lästig und jucken stark, gefährlich sind aber vor allem die Krankheitserreger, die von Bettwanzen übertragen werden können. Bettwanzenbisse beim Menschen können also durchaus gefährlich werden. Schon 28 verschiedene Erreger von Krankheiten konnten in Bettwanzen nachgewiesen werden. Die Bettwanzen übertragen unter anderem Krankheiten wie das Q-Fieber und können verschiedene Hepatitis-Viren in sich tragen. In der Regel ist es allerdings eher unwahrscheinlich, dass diese Erreger durch die Parasiten auf den Menschen übertragen werden. Das Risiko einer Übertragung kann jedoch bestehen, wenn die Wanze beim Biss unterbrochen wird, man Bettwanzen-Ausscheidungen aufnimmt oder die Bettwanze mit bloßen Händen zerquetscht und dabei eine offene Wunde hat. Die Untersuchungen zu diesem Thema dauern noch an.

Bettwanzenbisse beim Menschen können allergische Reaktionen hervorrufen. Diese reichen von:

  • großflächigen Hautreaktionen
  • über starke allergische Reaktionen
  • bis hin zu Asthmaanfällen.

Bei allergieähnlichen Symptomen sollten Sie am besten einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die allergische Reaktion, die durch die Bettwanzenbisse ausgelöst wurde, richtig behandeln.

Den Befall durch Bettwanzen bekämpfen und vorbeugen

Durch den großflächigen Einsatz von starken Pestiziden, wie zum Beispiel von DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan), und verbesserte Hygiene wurde die Population der Bettwanzen nach dem Zweiten Weltkrieg stark vermindert. Der Einsatz von vielen Pestiziden zur Bekämpfung von Parasiten ist in Deutschland allerdings verboten, weil bewiesen wurde, dass viele Mittel auch für die Gesundheit von Menschen schädlich sind.

Durch die verbesserte weltweite Verknüpfung konnten sich Bettwanzen jedoch wieder ausbreiten, sie reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln und Flugzeugen mit, lauern in Hotelzimmern und verstecken sich in gebraucht gekauften Gegenständen. Sich Bettwanzen auf Reisen einzufangen ist also durchaus möglich, so können die Parasiten ihren Weg in Ihr Heim finden.

Bettwanzen bekämpfen: Ein Fall für die Schädlingsbekämpfung

Wie bekämpft man Bettwanzen? Nimmt der Befall durch Bettwanzen in der Wohnung jedoch nicht ab, sollte ein Experte hinzugezogen werden. Während Hausmittel gegen Bettwanzenstiche, wie etwa Lavendelpräparate, und ähnliche Tipps komplett unwirksam sind, können Sprays gesundheitsgefährdende Bestandteile beinhalten. Zudem wirkt die Behandlung mit Sprays nur effektiv, wenn die Stellen eingesprüht werden, an denen die Bettwanzen nisten und sich verstecken. Wirksame Mittel gegen Bettwanzen sind daher tatsächlich nur das Waschen und Reinigen aller Textilien.

Die Suche nach dem Bettwanzen-Versteck kann sich als sehr langwierig und schwierig herausstellen, Profis können die Nistplätze meist schneller erkennen und effizienter ausrotten. Eine professionelle Bekämpfung ist für Menschen gesundheitlich unbedenklich und ermöglicht die restlose Entfernung der Parasiten. Allerdings entwickeln Bettwanzen sich weiter, mittlerweile sind viele Arten immun gegen gängige Gifte. Beim Bekämpfen behandeln Experten die befallenen Zimmer mit einer Mischung aus verschiedenen Mitteln. Statt Insektiziden und Pestiziden kommen beim Bekämpfen von Bettwanzen deshalb neuerdings extreme Temperaturen zum Einsatz. Bei dem Kombinationsverfahren werden die befallenen Zimmer mit speziellen Apparaten auf bis zu 55°C erhöht, was zu einem Absterben der Insekten führt. Auch hier gilt: Suchen Sie die Hilfe eines Profis für Schädlingsbekämpfung, mit Haushaltsgeräten lassen sich diese Temperaturen nicht erreichen.

Wenn Sie sich unsicher sind und selbst gegen einen möglichen Befall vorgehen wollen bevor Sie einen Experten anheuern, können Sie Bettwanzen natürlich bekämpfen. Dazu ein paar kleine Tipps:

  • Zunächst sollten Sie keine Gegenstände aus dem eventuell befallenen Zimmer tragen, da die Bettwanzen so verschleppt werden könnten.
  • Betten und andere Möbel sollten dann auseinandergeschraubt und gründlich abgesaugt werden, genau wie Teppiche und Bodenbeläge.
  • Wenn alle Flächen und mögliche Verstecke sauber sind, sollte der Staubsaugerbeutel mit kochendem Wasser übergossen werden, die Insekten werden so abgetötet.
  • Anschließend müssen alle Polstermöbel, Bodenbeläge und Bettwaren mittels Dampfreinigung gesäubert werden.

Tipps zur Vorbeugung von Bettwanzen

Damit es gar nicht erst zu einem Befall und körperlichen Symptomen kommt, können Sie einige präventive Maßnahmen treffen um Ihr Zuhause zu schützen. Da Bettwanzen besonders oft in Hotels anzutreffen sind, lohnt es sich, bereits vor der Reise ein Spray gegen die Parasiten zu erwerben und dieses mit zu nehmen. So können Bettwanzen vor Ort bekämpft werden. Achten Sie allerdings ganz genau auf die Hinweise am Produkt und informieren Sie sich über für Menschen unbedenkliche Inhaltsstoffe.

Zudem sollten Ihre Gepäckstücke nicht offen in Nähe des Bettes aufbewahrt werden und Sie sollten beim Reisen darauf achten, Ihren Koffer möglichst fest verschlossen zu halten. So wird der Bettwanze ein Befall Ihrer Kleidung erschwert. Imprägnieren können Sie außerdem Kleidung, Gepäckstücke und Schuhe zum Schutz vor Bettwanzen.

Kaufen Sie gebrauchte Möbelstücke und Teppiche, sollten Sie ganz genau hinsehen, damit Sie einen eventuellen Bettwanzenbefall rechtzeitig erkennen. Die Schnäppchen sollten zudem sorgfältig mit heißem Wasser gereinigt werden.

Gebraucht gekaufte CDs und Bücher sollten eingefroren werden, bei -20°C sterben Bettwanzen in nur kurzer Zeit ab. Zusätzlich kann mit spezieller Bettwäsche ein Einnisten der Tierchen im Bett, ähnlich wie bei Milben, verhindert werden. Außerdem sollten Bettwäsche und Bettbezüge regelmäßig bei mindestens 60°C gewaschen werden, damit die Bettwanzen absterben.