Küche planen und einrichten

Küche planen und einrichten: Infos und Tipps.

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In vielen Haushalten ist die Küche der zentrale Raum des alltäglichen Lebens. Da sich die Küche wirklich zu einhundert Prozent in den vorgesehenen Raum einfügen muss und Küchenmöbel in der Regel exakt angepasst bestellt werden, ist eine sorgfältige Planung der Kücheneinrichtung unumgänglich. Im Wohnen.de Magazin haben wir Ihnen die wichtigsten Aspekte sowie zahlreiche Infos und Tipps zur erfolgreichen Küchenplanung zusammengestellt.

Verschiedene Arten von Küchen

Bevor die Küche geplant wird, sollte man sich genau überlegen, wie die Küche hauptsächlich genutzt wird bzw. genutzt werden soll. Aufgrund der Hauptnutzung kann grob zwischen drei Küchenarten unterschieden werden:

  • Wohnküche
    Eine Wohnküche wird von der ganzen Familie genutzt. Sie bildet in der Regel das Zentrum der Wohnung, wo unter anderem gearbeitet, gekocht, gegessen, gespielt oder gefeiert wird. Die vielen unterschiedlichen Aktivitäten, die sich in der Wohnküche abspielen, machen meist noch mehr Stauraum als in anderen Küchen erforderlich, der unbedingt mit in der Planung berücksichtigt werden sollte. Für die Einrichtung einer Wohnküche sollte der Raum eine Mindestgröße vo 16 Quadratmetern aufweisen. Es empfiehlt sich für eine optische Trennung der verschiedenen Funktionsbereiche in der Wohnküche zu sorgen.
  • Essküche
    Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei der Essküche um eine Kombination aus Esszimmer und Küche. In kleineren Küchenräumen lässt sich eine Essecke für zwei Personen meist problemlos unterbringen, insbesondere dann, wenn Klappmöbel zur Einrichtung verwendet werden. Wenn der Essbereich größer sein muss, da beispielsweise vier Personen zur Familie gehören, muss der erforderliche Platz eingeplant werden. Zur groben Orientierung: Für eine Essgruppe mit vier Stühlen sollten sechs bis sieben Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung stehen.
  • Arbeitsküche
    Die Arbeitsküche ist ein rein funktioneller Raum zur Lagerung und Zubereitung von Speisen. In der Wohnung sind Arbeitsküchen üblicherweise durch eine Tür von allen anderen Räumen getrennt. Zu den Vorteilen einer reinen Arbeitsküche gehört, dass eventuell beim Kochen entstandenes „Chaos“ vor den Gästen verborgen bleibt. Ebenso beschränken sich auftretende Geräusche und Gerüche allein auf den Küchenraum. In einer Arbeitsküche kann man alles so organisieren, dass sich alle Abläufe und Prozesse möglichst effizient erledigen lassen. Nachteilig an einer Arbeitsküche ist, dass man dort weniger mit Familienmitgliedern und in der Regel gar nicht mit Gästen in Interaktion kommt.

Daneben kann auch noch zwischen fertig zusammengestellten Kücheneinheiten bzw. Küchenblöcke und individuell / frei geplanten Einbauküchen unterschieden werden:

Fertige Küchenblöcke sind meist sehr preiswert im Handel zu bekommen. Sie orientieren sich an den Standardanforderungen und werden passend für unterschiedliche Wohnungsschnitte und Wünsche angeboten. Die einzelnen Schränke können in der Regel beliebig montiert werden, so dass sich eine derartige Küche oft auch nach einem Umzug weiter in der neuen Wohnung nutzen lässt – ggf. durch Anschaffung einer neuen Arbeitsplatte. Teilweise kann man bei Bedarf auch weitere Küchenmöbel einzeln nachkaufen, um den Küchenblock noch besser an eine neue Wohnung anzupassen.

Eine individuell bzw. frei geplante Einbauküche orientiert sich exakt an den räumlichen Gegebenheiten der Wohnung. Sie wird heutzutage in 3D am Computer geplant. Mit einer derartigen Küche lässt sich jede Ecke und jeder Winkel optimal nutzen. Bezüglich der Innen- und Außenausstattung stehen bei einer individuell geplanten Küche oft bei Weitem mehr Optionen als bei den fertigen Küchenblöcken zur Verfügung. Im Falle eines Umzuges lässt sich eine derartige Küche in der Regel nur mit sehr großem Aufwand an einen neuen Raum anpassen, weshalb sich derartige Küchenlösungen in erster Linie bei Wohneigentum anbieten. Manchmal übernimmt auch der Vermieter die Kosten für eine derartig individuell geplante Einbauküche.

Darauf sollten Sie bei der Küchenplanung achten:

Jede Küche setzt sich aus verschiedenen Arbeitsstationen bzw. Funktionsbereichen (Spülen, Aufbewahren, Bevorraten, Vorbereiten ,Zubereiten (Backen, Kochen), zusammen. Die Anordnung der einzelnen Zonen sollte so sinnvoll wie möglich erfolgen. Kurze Wege zwischen den einzelnen Küchenbereichen erleichtern den Alltag. Insgesamt sollte jeder Arbeitsbereich gut und blendfrei beleuchtet werden.

Für ergonomisches Arbeiten in der Küche sollten die Arbeitshöhen auf die Körpergröße der Person abgestimmt werden, die am häufigsten in der Küche arbeitet.

Dinge und Geräte, die oft verwendet werden, sollten in einer bequemen Höhe untergebracht sein. Dazu gehören beispielsweise auch Backofen, Mikrowelle und Spülmaschine. Wenn der Backofen auf Höhe von Hüfte oder Schulter in die Küche eingebaut wird, ist er nicht nur angenehmer und körperschonender zu erreichen, sondern gleichzeitig deutlich aus der Reichweite von Kleinkindern gebracht, wodurch sich die Verbrennungsgefahr vermindert.

Alle schweren Geräte und Gegenstände sollten auf einer Höhe gelagert werden, die sich maximal auf Höhe des Schultergelenks befindet – besser ist die Auswahl eines niedriger gelegenen Aufbewahrungsortes.

Die Schrankinnenausstattung sollte so gewählt werden, dass ein Zugriff auf das Schrankinnere ohne jegliche Verrenkungen oder Hinknien möglich ist. Bewährt haben sich beispielsweise Vollauszüge sowie Böden und Körbe, die sich ausschwenken lassen.

Auch, wenn die Küchenschränke geöffnet sind, sollte noch ausreichend Bewegungsfreiheit davor geboten werden.

Kleine Checkliste zur Küchenplanung

Wir haben Ihnen die wichtigsten Fragen, die Sie sich in Bezug auf die Planung Ihrer Küche stellen sollten, in einer kurzen Checkliste zusammengefasst:

Muss der Raum für die neue Küche noch vorbereitet werden?

  • Sind Vorarbeiten zu planen?
  • Muss oder soll ein neuer Fußboden in die Küche? Fliesen, Laminat?!
  • Sollen neue Fliesen an die Wand oder wie sollen die Wände gestaltet sein?
  • Muss die Decke tapeziert, vertäfelt oder gestrichen werden?
  • Sind bauliche Veränderungen (Durchbruch o. ä.) gewünscht/erforderlich?
  • Welche Energiearten sind verfügbar (Gas, Strom)?
  • Müssen neue Anschlüsse (Wasser, Strom, Gas) verlegt werden?

Welche Maße hat der Raum?
(Handskizze der Küche anfertigen oder Architekten-Grundriss nutzen)

  • Lage und Maße von ggf. vorhandenen Fenstern (Höhe usw.), Nischen, Mauervorsprüngen und ähnlichem ermitteln und aufschreiben/einzeichnen
  • Lage und Maße der Tür / Türen ermitteln und aufschreiben/aufzeichnen
    (bei Türen und Fenstern auch festhalten, in welche Richtung geöffnet wird)
  • Zu- und Abluftwege für Dunstabzug
  • Maueröffnungen
  • Standort und Größe von Heizkörpern
  • alle Besonderheiten im Raum (Rolladenkästen, Lüftungen, usw.) schriftlich festhalten

Welche Kapazitäten werden benötigt? – Bedarfsplanung

  • Wie viele Personen leben im Haushalt? (davon Kinder?)
  • Wer arbeitet hauptsächlich in der Küche?
  • Wie groß ist die Person, die hauptsächlich in der Küche arbeitet?
  • Stehen neben der Küche weitere Lager- oder Vorratsräumlichkeiten zur Verfügung?
  • Sind Einbaugeräte vorhanden, die in die neue Küche übernommen werden sollen?
  • Ist es möglich, die Schränke bis unter die Decke zu „bauen“?
  • Soll in der Küche nur gekocht oder sollen hier beispielsweise auch die Kinder ihre Hausaufgaben erledigen?
  • Wie viele Sitzplätze sollten stets in der Küche zur Verfügung stehen?