Was sind Intarsien?

Was sind Intarsien?

Intarsien auf einem antiken Apotheken-Tresen

Der Begriff Intarsie beschreibt in der Herstellung von Möbeln eine Einlegearbeit aus diversen Hölzern zu einem Bild beziehungsweise einem Muster. Teilweise kommen weitere Materialien wie z. B. Metall zur Auflockerung von Intarsien zum Einsatz. Früher wurden in diesem Zusammenhang auch gerne Elfenbein und Schildpatt verwendet.

Die Intarsie wird direkt auf den Grund auffurniert.

In der Regel werden Intarsien mit Furniermessern geschnitten.

Bei den Intarsien wird zwischen:

  • ornamentalen Intarsien
  • figürlichen Intarsien
  • floralen Intarsien

unterschieden.

Besonders populär war die Intarsientechnik zu Zeiten des Barock und Rokoko.

Wie werden Intarsien hergestellt?

 

Video: Schneidebrett / Cutting Board mit Weintrauben Intarsien ohne CNC | Andys Werkstatt

Was ist ein Intarsiator?

Als Intarsiator bezeichnet man den Zuschneider von Intarsien, der häufig gleichzeitig auch der Entwerfer der Intarsien ist.

Besonders bekannte und renommierte Intarsien-Künstler sind Abraham Roentgen und sein Sohn David, die bei ihren Arbeiten auf die kleinsten Details achten und so beispielsweise bei figürlichen Darstellungen auch die Schatten umsetzten.

Was versteht man unter einem Intarsienbild?

Von einem Intarsienbild ist die Rede, wenn Intarsien einen eigenständigen, bildhaften Charakter aufweisen und dementsprechend auch unabhängig von den Möbelstücken, mit denen sie verbunden sind, gesehen werden können.

Die Anfänge der Intarsienbilder liegen in Italien zu Zeiten der Renaissance, wo schon zum Ende des 15. Jahrhunderts hin Stillleben und Architekturveduten (Vedute = naturgetreue Darstellung) in Truhen, Schränke und Chorgestühle intarsiert wurden.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts traten auch Trompe-l’œils auf, welche hinter aufgeklappten Läden den Blick auf Sammelobjekte oder Landschaftsaussichten freigaben.

In Deutschland soll das Intarsienbild vom Kunstschreiner und Intarsienkünstler Meister H.S., über den nur wenig bekannt ist, in die Möbelkunst eingeführt worden sein.

Ein bedeutendes Beispiel für die Autonomie der Intarsienbilder ist der so genannte Wrangelschrank von 1566. Hierbei handelt es sich um einen aufwändig intarsierten Kabinettschrank, der seinen Namen von seinem letzten Vorbesitzer – dem Grafen Wrangel – hat. Heute wird der Schrank im Landesmuseum Münster / Westfalen aufbewahrt.

Das Intarsienbild war während der Renaissance und des Barocks in den Niederlanden und in Frankreich eher von einer untergeordneten Bedeutung. Im Rokoko fand es hingegen insbesondere bei Täfelungen verbreitet Verwendung, wobei vor allem figürliche Szenerien und weniger Architekturveduten umgesetzt wurden.

Im Jugendstil erlebte das Intarsienbild ein erneutes Hoch, wobei es sich mitunter vom Möbel los löste und einen ganz eigenständigen dekorativen Charakter bekam.