Was ist Bürsten von Holzoberflächen?

Bürsten - Oberflächenbehandlung bei Holz - erklärt im Wohnen.de Lexikon online

Gebürstete Holzoberfläche bei einem Esstisch aus Teakholz.

Beim Bürsten handelt es sich um eine Spezialtechnik der Holzbearbeitung. – Dazu wird das Holz zunächst gewässert. Anschließend bürstet man die Holzoberfläche, um die weichen Holzfasern zu entfernen. Auf diese Weise ergibt sich eine strukturierte Oberfläche (veränderte Haptik) und besonders rustikal-natürliche Optik. Darüber hinaus kommt es durch das Bürsten der Holzoberfläche zu einer Hervorhebung der natürlichen Maserung.

Bürsten wird auch gerne eingesetzt, um das Holz optisch bzw. künstlich etwas altern zu lassen, so dass es sich besonders gut zur Herstellung von Möbeln im Antik Look oder Vintage Stil eignet.

Was passiert beim Bürsten von Holz?

Beim Holz unterscheidet man zwischen dem so genannten Frühholz und dem so genannten Spätholz. Das Frühholz fällt verglichen mit dem Spätholz wesentlich weicher aus, da der Baum dieses Holz in relativ kurzer Zeit unmittelbar nach seiner Winterruhe ausbildet.

Beim Bürsten macht man sich diesen Sachverhalt zunutze, indem man das Holz mit einer mit harten bzw. festen Borsten ausgestattete Bürste bearbeitet. Dabei wird das weiche Frühholz herausgebürstet und es entsteht eine unregelmäßig strukturierte Oberfläche, die sich durch einen besonders markant-natürlichen Charakter mit rustikaler Note auszeichnet.

Je stärker das Holz gebürstet wird, desto stärker fällt die Oberflächenstruktur aus. Beim Bürsten arbeitet man stets in Richtung der Holzmaserung.


Video – Holz Oberflächen strukturieren , BÜRSTEN / so machst du das | Holzspäne Bastel Werkstatt


Welches Werkzeug wird zum Bürsten von Holz verwendet?

Die Handbürsten, die zum Bürsten von Holz eingesetzt werden, verfügen – wie bereits oben beschrieben über harte Borsten. Diese bestehen in der Regel aus Metall, wobei relativ häufig Stahldraht mit einer Messingbeschichtung zum Einsatz kommt.

Neben Bürsten für die manuelle Bearbeitung der Holzoberflächen gibt es auch Bürsten-Aufsätze für den Einsatz mit Bohrmaschine oder Akkuschrauber für ein maschinelles Bürsten des Holzes. In diesem Zusammenhang werden Aufsätze mit Borsten aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff (z. B. Nylon), Edelstahl oder auch Stahl mit oder ohne Messingbeschichtung angeboten. Die Aufsätze sind unterschiedlich in der Härte und werden meistens miteinander kombiniert genutzt. So kann mit einer harten Bürste zunächst die gewünschte Oberflächenstruktur aus dem Holz herausgearbeitet werden. Anschließend nutzt man dann eine weichere Bürste zum Glätten.

In der Industrie finden spezielle Bürstmaschinen in unterschiedlichen Ausführungen Verwendung. So gibt es beispielsweise auch stationäre Bürstanlagen mit denen sich große Holzflächen zügig und wirtschaftlich bearbeiten lassen.

Kann jedes Holz gebürstet werden?

Es gibt bekanntermaßen eine Vielzahl an Holzarten und da stellt sich die Frage, ob bei jedem Holz die Oberfläche gebürstet werden kann. Grundsätzlich gibt es hierbei wohl keine generell ungeeigneten Arten, man sollte jedoch bei stark tanninhaltigen Hölzern wie Birke, Kastanie oder Eiche. – Tannine sind Gerbstoffe bzw. Gerbsäuren, die mit dem beim Bürsten entstehenden Metallabrieb bzw. dem darin enthaltenen Eisen reagieren können, wodurch es zu braunen Punkten kommt. Diese Punkte werden noch intensiver sichtbar, wenn das Holz nach dem Bürsten gebeizt wird. Für das Bürsten von tanninhaltigen Holzarten sollte man deshalb auf Werkzeuge mit eisenfreien Borsten zurückgreifen.

Neben den klassischen Laubhölzern können auch die Oberflächen von Nadelhölzern wie Tanne, Kiefer oder Fichte durch Bürsten bearbeitet werden. Bei diesen Hölzern ist es so, dass die Äste bzw. Asteinschlüsse durch das Bürsten hervorgehoben werden.

Bei Holzteilen mit Furnier ist grundsätzlich auch ein Bürsten möglich. Dazu sollte das Furnier allerdings schon einige Millimeter Stärke aufweisen und man muss sehr sorgfältig und vorsichtig arbeiten, um nicht zu viel vom Holz abzutragen. Im Schlimmsten Fall erreicht man dann nämlich die Trägerplatte bzw. dünnt das Furnier soweit aus, dass die Trägerplatte erkennbar wird.


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