Ratgeber

Wetterbeständige Blumen und Pflanzen für Ihren Garten

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„Blumen im Garten, so zwanzig Arten — von Rosen, Tulpen bis Narzissen.“ Dieses Lied von einem kleinen grünen Kaktus haben schon die „Comedian Harmonists“ zum Besten gegeben. Einen wahren Kern hat der A-Kapella Gesang dabei ja, denn was braucht der Mensch schon aufwendige Blumen, wenn er etwas Genügsameres auf seinem Balkon züchten kann — in diesem Fall wohl ein grüner Kaktus. Kakteen brauchen wenig Wasser und sind robust. So etwas braucht der glückliche Gartenbesitzer — Pflanzen, die besonders widerstandsfähig und wetterbeständig sind.

Blüten zum Träumen — oder auch nicht?

Es gibt wunderschöne ein- oder mehrjährige Blumen für Kübel und Kästen, auf dem Balkon und im Garten. Wer hier nur einen schönen Traum aus gefüllten Blüten erwartet, welcher unablässig blüht und duftet, der wird bald aus einem „Albtraum“ erwachen: Spätestens dann, wenn es regnet, kleben die buschigen Blütendolden zusammen und der Kübelgärtner muss diese entfernen. Das ist besonders bei gefüllten Pelargonien (Geranien) der Fall. Um ein Verkleben der Blüten zu verhindern, sind Hängegeranien mit einfachen, aber sehr vielen Blüten gut geeignet. Außerdem sind die Ranken bei Hängegeranien flexibler und brechen weniger häufig ab. Falls jedoch einmal ein Stängel abbricht, einfach in die Erde stecken und der „Steckling“ wurzelt im Sommer innerhalb ein paar Wochen. Ein weiterer „Problemfall“ in Richtung Blüten sind Petunien. Diese wunderschönen und duftenden Sommerblumen zieren gern Hängeampeln aber auch Kübel und Kästen. Die Blüten erscheinen massenhaft, doch wenn sie verblühen, muss jede einzelne Blüte mühsam „ausgezupft“ werden, bei Regen kleben die Blüten zusammen und bei Wind reißen die Triebe ab. Alternativ zu diesen „großblütigen“ Petunien sind die sogenannten „Million-Bells“ zu empfehlen, die zu großen Büschen heranwachsen und stark blühen, deren Blüten aber nicht „ausgezupft“ werden brauchen.

Wetterfeste Stauden in vielen Farben und Formen

Die meisten Stauden sind nicht sehr robust. Bei Regen oder Sturm brechen die empfindlichen Triebe ab und liegen am Boden. Sehr viele Stauden müssen zudem gestützt werden. Besonders schön, aber auch sehr empfindlich ist beispielsweise der Rittersporn, mit blauen, violetten oder weißen Blüten. Sonst nur bekannt als Kletterpflanze, gibt es als wetterfeste alternative zu den üblichen Stauden die Staudenclematis. Diese Pflanzen sind für alle möglichen Standorte geeignet und blühen von Juni bis August in vielen Farben. Clematis heracleifolia verfügt über auffallend robuste Stängel und muss deshalb nicht gestützt werden. Staudenclematis sind zudem auch der perfekte Blühpartner für Rosen. Ob man sich jetzt für Violett, Blau, Rosa oder Weiß entscheidet, die Auswahl ist recht groß, sehr robust und winterhart. Ebenfalls sehr wetterbeständig ist die Glockenblume. Der buschige Wuchs mit kleinen Blättern und Blüten hat etwas „elfengleich zartes“ und passt in fast jeden Garten.

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Rosen — schön und wetterbeständig

Rosen sind pflegeaufwendig, keine Frage. Diese Blühpflanzen vertragen aber mehr Regen, Wind und Kälte, als man denkt, und sind demnach recht wetterbeständig. Noch dazu lassen sich Rosen sehr gut mit Stauden kombinieren und sind ein echter Blickfang im Garten. Voraussetzung für gesunde Pflanzen sind die richtige Sorte und der perfekte Standort, um zu gedeihen. Eine sehr schöne und prämierte Rose ist beispielsweise die Sorte „Garden of Roses“ von Kordes. Diese sehr kleine Züchtung für Beete (ca. 50 cm hoch), blüht cremeweiß bis hellrosa, ist sehr hitzebeständig, regenfest und reich blühend. Die nostalgisch gefüllten Blüten duften zart und erscheinen im Juni sehr zahlreich. Von wesentlich höherem Wuchs (ca. 150 cm) ist die Rose „Goldspatz“, deren ursprünglicher Wildcharakter sich in den Hagebutten und der halb gefüllten Blüte äußert. Wie der Name schon verrät, sind die Blüten von Intensivem goldgelb und bilden einen schönen Farbtupfer im Garten.

Nicht nur praktisch für die Küche, schöne und duftende Kräuter

Vorbei die Zeiten, als Kräuter nur zum Kochen verwendet wurden. Die meisten Kräuter sind von Natur aus gesund und sehr widerstandsfähig. Es gibt allein vom Basilikum die unterschiedlichsten Arten. Zitronenbasilikum, Thai-Basilikum, Buschbasilikum (buschiger Wuchs mit kleinen, grünen Blättern) und Afrikanischer Basilikum. Ja, es gibt sogar dunkelrote Pflanzen, die allerdings etwas kleiner und weniger buschig wachsen. Nicht zu vergessen, das leckere „Genoveser Basilikum“, welches bei keinem „Caprese“ fehlen darf. Einziger Nachteil der Basilikumvariationen ist die Nässeempfindlichkeit. Während Sonne geliebt und Wind vertragen wird, verzeiht Basilikum die Staunässe nicht, die Stängel faulen, und dünnen aus. Meist überlebt jedoch die Mehrzahl der Basilikumstängel. Neben Basilikum darf in keinem Garten der Lavendel fehlen, besonders hübsch sieht Schopflavendel aus. Die silberbelaubten Kräuter duften herrlich und blühen sehr schön, lang und ausgefallen. Der Nachteil ist die geringe Frosthärte von höchstens -10 Grad. Garantiert frosthart ist der echte Lavendel (Lavandula angustifolia), der Temperaturen bis zu -23 Grad toleriert und damit garantiert jeden Winter übersteht.

Es gibt Blumen und Pflanzen, die besonders wetterbeständig sind. Da aber jede Pflanze auch ein Lebewesen ist, verträgt dieses Geschöpf eben mehr oder weniger Sonne, Regen, Wind sowie Kälte. Wer wirklich allen „Eventualitäten“ vorbeugen möchte und das ganze Jahr über perfekte Pflanzen haben will, der muss wohl zu Kunstblumen greifen, was für die meisten wirklichen Gartenliebhaber wohl keine Option ist.

Weitere Informationen über die diversen Pflanzenarten bekommen Sie in unserem Pflanzenlexikon.